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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Raum unverändert. Aber auf den zweiten Blick fiel mir ein silberner Medikamentenkofferauf, der unterm Bett stand. Von da an beschloss ich, die weiteren Resultate seiner Sorge zu übersehen.
    Er zog mich noch näher zu sich und sog den Geruch meiner Haare ein. »Wie fühlst du dich?«, summte seine warme Stimme in mein Ohr.
    Ich überlegte, wie ich mein Glück in Worte fassen könnte. Wie es sich anfühlte, an dem wohl eigentümlichsten Ort auf der Erde zu sein, in Iasons Armen, umgeben von meinem kleinen persönlichen Wunderland, wo alles gut war – das medizinische Beiwerk einmal ausgenommen, aber das war ja bald wieder weg.
    »Kneifst du mich mal.«
    »Nein!« Er klang entrüstet.
    Ich umgriff seine Hände, die auf meinem Bauch verschränkt waren, und wog langsam meinen Körper. »Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass wir irgendwann wieder zusammen hier sein könnten. Es fühlt sich wie ein Traum an, und wenn du mich kneifst, glaube ich es vielleicht.«
    Dazu sagte er viele Atemzüge lang nichts. Er strich mit dem Daumen über meine Hand und gab sich so wie ich den Gedanken hin.
    »Warum wolltest du mich verlassen, Mia?«, fragte er schließlich in die Stille hinein.
    »Was?«
    »Wovor bist du in die Berge geflohen? Du hast es mir noch immer nicht gesagt.«
    Mit einem Ruck befreite ich mich aus seiner Umarmung, fuhr herum und taumelte einige Schritte rückwärts, bis ich an der gegenüberliegenden Wand zum Stehen kam.
    »Ich will nicht darüber reden.« Mein Herz pochte heftig gegen die Rippen.
    Vorsichtig streckte er die Hand nach mir aus und ging einen Schritt auf mich zu.
    Ich fühlte mich wie ein Tier, das in die Enge getrieben wird.
    »Mia, ich muss es wissen.«
    »Was musst du wissen?«, fuhr ich ihn an.
    »Ich muss wissen, ob …«, er senkte die Hand, »… ob wir eine Zukunft haben.«
    »Ich sagte, ich will nicht darüber reden!«
    Er kam noch näher. »Mia, so funktioniert das nicht.«
    »Warum tust du das?«, zischte ich wütend.
    » Was denn?« Endlich blieb er stehen.
    »In unserem Zimmer war immer alles gut. Hier waren wir in Sicherheit und jetzt machst du mit deiner Fragerei alles kaputt!« Meine Stimme hob sich ganz von selbst.
    »Das wird es auch weiterhin sein. Ich will doch nur, dass du mit mir redest. Hier, wo dir nichts geschehen kann.«
    »Geh weg!«
    »Komm schon, nichts kann schlimmer sein als das, was wir bereits durchgemacht haben.«
    »Doch«, murmelte ich. »Es kann, Iason, und es wird. Denn wenn du tot wärst, hätte ich dir folgen können.«
    Iason starrte mich fassungslos an. Er griff mich an den Handgelenken. Die Angst ließ ihn nicht so sanft wie sonst sein. » Mia. Was ist los!?«
    Ich zuckte unter dem Gewicht, als mein Kartenhaus zusammenfiel – spürte die Ohnmacht, während ich in den Trümmern stand.
    »Ich hab ihn gelesen.«
    Mit meiner Erklärung schien ihm zunächst nichts klar zu sein.
    »Den Brief.«
    Da begriff er. »Der Brief, in dem steht, dass ich nach Loduun zurückkommen soll.«
    Ich schaute ihn an. »Du wusstest davon?«
    »Ja, ich habe vor zwei Tagen ein Erinnerungsschreiben erhalten, konnte aber nicht viel damit anfangen, da ich nicht wusste, wo das Original mit der Begründung ist.«
    »Das hab ich.«
    »Du hast meine Post geklaut!?« Erst wirkte er nur überrascht, aber dann ließ er mich ruckartig los. »Mia!«
    Ich klemmte meine Unterlippe zwischen die Zähne.
    »Und im Post-Printer ist sie auch gelöscht.« Er runzelte die Stirn und dachte nach, bis er mich aus dem Augenwinkel heraus ansah. »Was stand in der Begründung?«
    »Ich konnte sie nicht lesen, sie war auf Loduunisch.«
    »Hast du sie noch?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Du fürchtest es?« Er wurde misstrauisch. »Dürfte ich meine Post bitte lesen?«
    »Das wird schwierig.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Warum?«
    »Ich hab sie zerfetzt.«
    »Mia, das war ein Dokument vom Außenministerium!«
    Wenn ich ihn genauso reuevoll ansah, wie ich mich fühlte, musste ich sehr geknickt wirken.
    Er fuhr sich über das Gesicht, als ich in meiner Reisetasche kramte und erste kleine Papierschnipsel aus meiner dreckverschmierten Jeans zog.
    Seine Brauen hoben sich und gingen immer höher, während ich nach und nach mehr von dem Wust auf den Schreibtisch legte. Zum Schutz vor Krahjas Wind beschwerte ich den Haufen mit seinem iPad.
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte er entgeistert.
    Ich sank auf den Schreibtischstuhl und vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich wollte nicht, dass du es

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