Sternenschweif 05 - Sternenschweifs Geheimnis
Ohren. „Das wirst du schon noch lernen, nicht wahr?“
Buddy schaute sie an und wedelte vergnügt mit dem Schwanz, als ob er ihr zustimmen würde.
Am nächsten Morgen untersuchte der Tierarzt Sternenschweif ein zweites Mal.
„Der Bluttest hat nichts ergeben“, berichtete er Laura und ihrem Vater. „Aber sicherheitshalber werde ich das Blut für weitere Untersuchungen in ein Labor schicken. Dennoch glaube ich nicht, dass Grund zur Sorge besteht. Sternenschweif sieht heute schon viel besser aus, finde ich.“
Sternenschweif wieherte wie zur Bestätigung. Der Tierarzt lächelte. „Man könnte fast meinen, dass er alles versteht, was ich sage.“
Laura unterdrückte ein Grinsen, denn tatsächlich war es ja so.
Lauras Vater begleitete den Tierarzt zu seinem Auto. Max, der mit ihm zur Koppel heruntergekommen war, blieb zurück, um mit Buddy zu üben. Er nahm ein Stöckchen auf und warf es durch die Luft. „Los, Buddy“, befahl er. „Hol es!“
Buddy sauste los und schnappte nach dem Stöckchen.
„So ist es richtig! Und jetzt bring es her, Buddy!“
Buddy wedelte fröhlich mit dem Schwanz, das Stöckchen fest zwischen die Zähne geklemmt.
„Buddy! Hierher!“, rief Max wütend. Aber Buddy hörte nicht auf ihn.
Mit finsterer Miene marschierte Max auf den kleinen Hund zu, aber der raste mit dem Stöckchen vergnügt davon.
„Buddy!“, brüllte Max hinter ihm her. „Komm sofort zurück!“
Aber Buddy schenkte ihm überhaupt keine Beachtung.
„Du könntest ihn an die Leine nehmen und es dann versuchen. Dann kann er dir nicht weglaufen.“
„Ich weiß selbst, was ich mit Buddy machen muss!“, blaffte Max zurück. „Da brauche ich dich nicht dazu.“
„Ich wollte dir doch nur helfen.“
„Aber ich brauche deine Hilfe nicht“, zischte Max wütend. „Ich –“
„Max!“, rief ihre Mutter da. „Würdest du bitte kommen und deine Schwimmsachen einpacken? Wir wollen doch nicht zu spät kommen. Laura, willst du mit in die Stadt?“
„Nein, ich möchte lieber bei Sternenschweif bleiben.“
„Das kann ich gut verstehen. Dad ist in der Nähe, wenn du ihn brauchst.“
Als ihre Mutter und Max fort waren, striegelte Laura Sternenschweif in aller Ruhe. Dann machte sie sich daran, erst den Sattel und das Zaumzeug und danach auch noch die Sattelkammer zu putzen. Am späten Vormittag erstrahlte alles in neuem Glanz. Laura schaute sich prüfend um. Ihr Vater arbeitete irgendwo hinter dem Haus und auch sonst konnte sie niemanden entdecken. Wenn sie Sternenschweif jetzt in ein Einhorn verwandelte, konnten sie wenigstens miteinander reden. Und vielleicht konnten sie sogar nachsehen,ob irgendjemand ihre Hilfe brauchte. Das würde Sternenschweif sicherlich nicht zu sehr anstrengen. Schließlich musste er nur mit seinem Horn einen der Steine berühren.
Sie führte ihn in den Schutz der Bäume und sprach den Verwandlungszauber.
„Wie geht es dir?“, war Lauras erste Frage.
„Nicht schlecht, aber immer noch etwas schlapp und ...“ Nachdenklich scharrte er mit dem Huf über den Boden. „Ach egal, auf jeden Fall fühle ich mich besser als gestern.“
„Ich habe mir solche Sorgen gemacht“, gestand Laura. „Ich dachte schon, dass du richtig schlimm krank wärst.“ Sie schaute in Richtung der rosafarbenen Steine. „Was meinst du, fühlst du dich stark genug,deine Zauberkräfte zu nutzen? Ich würde gerne nachsehen, ob jemand unsere Hilfe braucht.“ Sie seufzte. „Gestern habe ich mich bei David und Anna nicht gerade besonders geschickt angestellt.“
„Aber zumindest hast du es versucht“, tröstete sie Sternenschweif. „Wann kommen deine Mutter und Max denn wieder zurück?“
„Das dauert wahrscheinlich noch eine ganze Weile. Aber um ganz sicherzugehen, können wir ja als Erstes nachsehen, wo sie gerade sind.“
Sternenschweif nickte und während er mit seinem Horn einen der Steine berührte, murmelte er: „Mrs Foster und Max.“
Das Bild zeigten die beiden in einem Café in der Stadt. Laura trat näher an denStein heran. „Buddy wird das niemals lernen“, hörte sie Max sagen.
„Natürlich wird er das, Max!“, erwiderte Mrs Foster. „Du hast gerade mal einen Tag lang mit ihm geübt. Du musst wirklich etwas mehr Geduld haben.“
„Armer Max! Es macht ihm ziemlich zu schaffen, dass Buddy nicht … Laura brach mitten im Satz ab. „Ich glaube, ich habe eine Idee!“ Ihre Augen weiteten sich. „Ich könnte doch mit Buddy üben, während die beiden in der Stadt sind. Stell dir
Weitere Kostenlose Bücher