Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich
seid ihr ja wieder. Genau zur rechten Zeit. Michael, striegelst du bitte Mondlicht noch einmal rasch? Sie soll doch einen guten Eindruck machen.“
„Und? Hat Monika Puzzle gekauft?“, wollte Laura wissen.
Tina schüttelte den Kopf. „Nein, er hat ihr auch nicht gefallen, obwohl er besser gegangen ist als Mondlicht.“ Lächelnd streicheltesie das kleine graue Pony. „So langsam habe ich dich übrigens noch nie gesehen. Aber wahrscheinlich mochtest du Monika auch nicht so besonders?“
Tina ging in den Stall zurück. Die Zeit drängte. Laura und Michael zermarterten sich den Kopf, wie sie den Verkauf von Mondlicht verhindern sollten.
„Ich muss gleich los“, sagte Michael niedergeschlagen mit einem Blick auf die Uhr. „Was sollen wir bloß tun, Laura? Ich kann doch jetzt nicht einfach so gehen, und wenn ich morgen wiederkomme, ist Mondlicht vielleicht schon nicht mehr da?“
In diesem Moment hörten sie ein Auto, das in die Auffahrt einbog. Tina kam aus dem Stall. „Das müssen die Käufer für Mondlicht sein.“
Michael und Laura sahen einen schwarzen Wagen, der langsam näher kam.
„Sind sie nicht, Tina. Das ist unser Auto“, sagte Michael. „Meine Eltern wollten mit mir in die Stadt zum Einkaufen. Eigentlich sollte ich vorher noch heimkommen, aber jetzt holen sie mich wohl direkt ab.“
„Ich weiß, dass das das Auto deiner Eltern ist“, sagte Tina lächelnd.
Laura schaute sie verdutzt an. Warum sah sie so verschmitzt aus? Michael schien sich das Gleiche zu fragen. Verwirrt blickte er von Tina zu dem Wagen, der auf dem Hof zum Halten kam. „Was ... was hat das zu bedeuten?“
„Weißt du, Michael, du hast Recht. Deine Eltern wollen dir tatsächlich etwas kaufen – nämlich ein Pony“, sagte Tina schmunzelnd. Sprachlos starrten Laura und Michael sie an.
„Ein Pony!“, brachte Michael mit einem Krächzen hervor. Ihm schien es die Sprache zu verschlagen. Tina nickte mit einem breiten Grinsen. Die Überraschung war ihr wirklich gelungen. „Als deine Mutter gestern hier war, haben wir uns über Mondlicht unterhalten. Und da hatten wir die Idee, dass du dich vielleicht freuen würdest, wenn Mondlicht für immer bei dir sein könnte.“
„Jetzt ... jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr“, stotterte Michael. Doch da stiegen Julia und Chris gerade aus dem Auto und winkten ihnen zu.
Chris trug eine Brille, war mindestens einen Kopf größer als Julia und ziemlichdünn. Michael rannte ihnen entgegen. „Ist das wahr? Wollt ihr Mondlicht wirklich für mich kaufen?“, rief er.
„Wenn du das möchtest“, antwortete Julia lächelnd. So außer sich vor Freude hatte sie ihn noch nie gesehen.
„Ich will“, schrie Michael. „Und ob ich das will! Mehr als alles andere auf der Welt!“
„Dann gehört Mondlicht ab heute dir“, sagte Chris augenzwinkernd und nahm Michael kurz in den Arm.
„Aber können wir sie denn überhaupt mitnehmen? Wo bringen wir sie denn unter?“, sprudelte Michael hervor.
„Keine Angst. Das ist alles schon geregelt. Ich habe herumtelefoniert und einen Ponyclub ganz in unserer Nähe gefunden“, erwiderte Julia. „Sie bieten dort eine ganzeMenge – du kannst zum Reitunterricht gehen, an Turnieren teilnehmen ...“
Chris nickte. „Es gibt sogar Einführungskurse für Eltern. Julia und ich können dort eine Menge über Ponys lernen und dir bei Mondlicht helfen. Natürlich nur, wenn du das willst.“
Michael konnte sein Glück kaum fassen. „Oh Mann, das glaube ich einfach nicht!“ Er wirbelte zu Laura herum. „Hast du das gehört?“
Laura grinste über beide Backen. „Habe ich. Herzlichen Glückwunsch, du Ponybesitzer!“
Michael fasste Julia und Chris an den Händen. „Kommt mit. Das müssen wir unbedingt Mondlicht erzählen.“
Das Pony wieherte ihnen schon entgegen. Michael fiel ihm überglücklich um den Hals. „Weißt du was? Jetzt kann dich mir niemand mehr wegnehmen. Wir werden für immer zusammenbleiben!“
„Alles, was wir möchten, ist, dass du glücklich bist, Michael“, sagte Julia. „Wir wollten dich nur zum Basketball oder Schwimmenüberreden, weil wir dachten, dass dir das Spaß macht.“
„Das weiß ich doch“, sagte Michael. „Aber ich mag Ponys eben am allerliebsten.“
„Ja, das ist uns hier erst richtig klar geworden, als wir gesehen haben, wie gerne du Tina im Stall hilfst“, erklärte Chris. „Vorher hast du ja nur ein oder zwei Mal davon gesprochen.“
„Ich weiß.“ Michael schaute betreten zu Boden. „Ihr
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