Sternenschweif 07 - Nacht der 1000 Sterne
Geschäften klang fröhliche Weihnachtsmusik und die Stadt wimmelte nur so von Menschen, die mit bunten Päckchen und Einkaufstaschen beladen durch die Straßen schlenderten. An den festlich geschmückten Ständen schien es von Adventskränzen bis zu selbst gestrickten Strümpfen einfach alles zu geben.
Laura seufzte zufrieden. Sie liebte Weihnachten!
„Seht nur!“ Max zeigte mit großen Augen auf einen riesigen Weihnachtsbaum, der über und über mit winzigen Lichtern und goldenen Kugeln verziert war. „Das ist bestimmt der größte Weihnachtsbaum der Welt!“
Charlie zuckte die Achseln. „Der bei uns in der Stadt ist viel größer. Und mehr Lichter hat er auch. Stimmt’s, Anna?“
Anna nickte. „Besonders viele Stände scheint es hier ja nicht zu geben! Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt.“
Lauras gute Laune verpuffte. Ihren Freundinnen schien der Weihnachtsmarkt längst nicht so gut zu gefallen wie ihr.
„Ich bin sicher, ihr werdet trotzdem etwas finden, das euch gefällt“, meinte Mrs Foster.
„Warum schaut ihr drei euch nicht ein bisschen alleine um und wir treffen uns in einer Dreiviertelstunde wieder am Weihnachtsbaum?“, schlug sie vor. „Dann spendiere ich eine Runde heißen Fruchtpunsch.“
Zu Lauras großer Erleichterung hob sich die Laune ihrer Freundinnen, während sie von Stand zu Stand bummelten. Es dauerte nicht lange und sie hatten ihr ganzes Geld für Geschenke und Süßigkeiten ausgegeben.Plötzlich fing es an zu regnen.
„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Charlie. „Wir treffen deine Eltern erst in einer Viertelstunde.“
„Vielleicht können wir uns dort unterstellen?“ Laura zeigte auf einen überdachten Ladeneingang in der Nähe des Weihnachtsbaums. Als sie dort ankamen, drängten sich bereits eine Menge Leute unter dem kleinen Vordach. Den Mädchen blieb nichts anderes übrig, als sich eng an die Hauswand zu pressen. So wurde zwar der größte Teil des Regens von ihnen abgehalten, aber die feuchte Kälte kroch ihnen in alle Glieder. „Ich habe noch nie so gefroren!“, jammerte Charlie.
„Meine Hände werden schon ganz blau!“, klagte Anna. „Ich will nach Hause zurück!“
Zähneklappernd rückten Anna und Charlie enger zusammen. Sehnsüchtig spähte Laura über den Markt. Wo blieben ihre Eltern und Max denn nur? Sie warf einen unglücklichen Blick auf ihre frierenden Freundinnen. Endlich sah sie ihren Vater. Er lief mit einem riesigen Regenschirm auf sie zu. „Da seid ihr ja!“, rief er. „Kommt schnell unter den Schirm, bevor ihr ganz durchnässt seid!“
Die drei Mädchen drängelten sich unter den Schirm. „Die anderen warten schon im Wagen auf euch“, sagte Mr Foster. „Es sieht so aus, als müssten wir auf den Fruchtpunsch verzichten.“
Im Auto war es schön warm. Mrs Foster hatte die Heizung auf Hochtouren laufen lassen. „Da ist unser Ausflug wohl buchstäblich ins Wasser gefallen“, sagte sie. „Ich hoffe, ihr seid nicht allzu enttäuscht.“
„Kann man nichts machen!“, erwiderte Charlie. „Immerhin habe ich noch ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen können.“
„Ich auch“, sagte Anna. „Ich habe etwas für meine Mutter gefunden und eine große Tüte gebrannte Mandeln gekauft.“
Laura hatte trotzdem ein schlechtes Gewissen. Sie glaubte nicht, dass ihren Freundinnen der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt wirklich Spaß gemacht hatte. Unglücklich nagte sie an ihrer Unterlippe. Nichts klappte! Sie hatte die allerschönsten Weihnachtsferien für Anna und Charlie geplant, aber seit ihrer Ankunft lief irgendwie alles schief.
7
Am nächsten Morgen rief Jessica an. „Hi, Laura! Ich … ähm …“, druckste sie herum. Sie schien sich nicht besonders wohl in ihrer Haut zu fühlen. „Ich wollte dich nur fragen, ob du nachher zu Mel kommst?“
„Zu Mel?“, fragte Laura verwundert.
„Sag bloß, du hast das vergessen? Wir wollten doch heute für das Weihnachtsreiten üben.“
Da fiel es Laura wieder ein. Ja natürlich! Daran hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht!
„Mel hat gestern bei euch angerufen, um dich daran zu erinnern. Aber du hast nicht zurückgerufen.“ Jessica zögerte.„Ich … ich glaube, sie ist sauer auf dich.“
Laura spürte, wie sie rot wurde. Ihr Vater hatte ihr gestern tatsächlich Mels Anruf ausgerichtet. Aber Anna und Charlie hatten sie so in Beschlag genommen, dass sie den Rückruf total vergessen hatte. „Das … das wollte ich nicht“, sagte sie bekümmert.
„Heißt das, du kommst
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