Sternenschweif 07 - Nacht der 1000 Sterne
nachher rüber?“, wollte Jessica wissen.
Laura war hin- und hergerissen. „Ich weiß nicht so recht. Ich muss erst Anna und Charlie fragen. Aber irgendwie werde ich das schon hinkriegen.“
„Dann vielleicht bis später“, sagte Jessica und legte auf.
Lauras Mutter hatte das Gespräch mitbekommen. „Warum nimmst du Anna undCharlie nicht einfach mit zu Mel?“, schlug sie vor.
„Mel scheint Charlie nicht besonders zu mögen“, erklärte Laura. Nur zu gut erinnerte sie sich noch an Mels schlechte Laune am Samstag.
„Ich verstehe!“ Mrs Foster seufzte mitfühlend.
„Was mache ich denn jetzt, Mum?“
„Ich finde, du solltest zu Mel reiten“, antwortete ihre Mutter. „Wahrscheinlich fühlt sie sich etwas vernachlässigt, seitdem Anna und Charlie hier sind. Die beiden verstehen es bestimmt, wenn du heute ein paar Stunden nicht mit ihnen verbringen kannst. Am besten, du redest mit ihnen.“
Ihre Freundinnen waren nicht gerade begeistert. „Und was machen wir solange?“, fragte Charlie vorwurfsvoll. „Mit deinen Spielzeugponys spielen?“
„Es tut mir Leid, ehrlich! Ich habe überhaupt nicht mehr daran gedacht. Aber wir müssen für Mittwoch noch so viel üben. Wassergläser balancieren, das Kartoffelrennen …“
„Dabei würde ich echt gerne zusehen“, sagte Anna.
„Prima Idee! Das wäre bestimmt lustig“, meinte Charlie. „Und wir könnten euch helfen.“
Laura fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Mel würde sie umbringen, wenn sie die beiden mitbrachte.
„Ich weiß nicht so recht“, sagte sie zögernd. „Ihr kennt diese Spiele doch garnicht.“
„Du könntest sie uns ja erklären“, entgegnete Charlie.
„Aber dadurch verschwenden wir nur Zeit!“, widersprach Laura.
Charlie runzelte die Stirn. „So schwer kann das doch nicht sein!“
Glücklicherweise schaltete sich Mrs Foster ein. „Wahrscheinlich ist es wirklich besser, wenn ihr hier bleibt, Charlie. Ihr würdet nur frieren, wenn ihr die ganze Zeit in der Kälte herumsteht! Und ich könnte außerdem eure Hilfe beim Kuchenbacken gut gebrauchen. Hättet ihr Lust dazu?“
„Oh ja, gerne!“, erwiderte Anna.
Charlie warf Laura einen mürrischen Blickzu.
„Von mir aus.“
Laura seufzte. Prima! Bald wären wohl alle ihre Freundinnen sauer auf sie.
Als sie bei Mel ankam, übten ihre Freundinnen bereits eifrig. Jessica lächelte ihr entgegen. „Hallo, Laura!“ Mel verzogdagegen keine Miene. Laura fühlte sich ziemlich unwohl. „Es … es tut mir Leid, dass ich dich gestern nicht zurückgerufen habe, Mel“, stammelte sie.
„Tja, anscheinend hattest du Besseres zu tun“, entgegnete Mel schnippisch.
„Wir … wir waren auf dem Weihnachtsmarkt“, stotterte Laura, „und da …“
„Deine Erklärungen kannst du dir sparen“, fiel Mel ihr ins Wort.
Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus.
„Sollen wir nicht langsam weitermachen?“, schlug Jessica vor. „Wir müssen unbedingt das Kartoffelrennen üben.“
„Einverstanden“, sagte Laura. „Aber ich kann nicht allzu lange bleiben, weil …“
„… Charlie und Anna auf dich warten“, beendete Mel höhnisch den Satz. „Du musst nicht mit uns üben, wenn du keine Lust dazu hast, Laura!“
„Das stimmt doch gar nicht!“ Laura wurde jetzt langsam sauer. Sie hatte sich doch bereits entschuldigt. Was wollte Mel denn noch von ihr? Wütend wollte sie gerade etwas sagen, aber Jessica kam ihr zuvor: „Jetzt lasst uns endlich anfangen!“
Sie ritten zu drei Eimern. Ein paar Meter davon entfernt sah Laura drei Fässer, auf denen ein paar Kartoffeln lagen.
„Wir müssen so schnell wie möglich zu den Fässern reiten, uns eine Kartoffel schnappen und sie danach zu den Eimern bringen“, erklärte Jessica. „Auf die Plätze, fertig, los!“
Die drei Ponys sausten los, aber weder Laura noch Mel waren bei der Sache. Runde um Runde landeten ihre Kartoffeln meilenweit vom Eimer entfernt und Jessica gewann haushoch.
Die anderen Übungen liefen nicht viel besser. Beim Balancieren mit einem Glas Wasser verschüttete Laura auch beim dritten Versuch den gesamten Inhalt des Glases. Als sie an Sternenschweifs Hals geschmiegt dann unter einer hochgelegten Hindernisstange hindurchreiten wollte, fiel diese mit einem lauten Klappern zu Boden. Das erschreckte Silver so, dass er sich von Mel, die neben ihm stand, losriss und davonpreschte. Minutenlang liefen die Mädchen über die Koppel, um ihn wiedereinzufangen.
Schließlich platzte Jessica der Kragen: „Wenn
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