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Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Titel: Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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ausprobieren?“, fragte sie Jo-Ann.
    „Na klar“, erwiderte Jo-Ann grinsend.
    Kurze Zeit später galoppierten sie mit den beiden Mädchen über die Lichtung. Nur um ein paar wirklich furchteinflößende Hindernisse, die Jo-Ann aus Baumstämmen und vertrockneten Zweigen zusammengebaut hatte, machten sie einen Bogen.
    „Das würde ich mich nie trauen!“, rief Mel,als Jo-Ann auf einen besonders steilen Abhang zusteuerte, an den sich bisher keine von ihnen gewagt hatte.
    „Wie sieht’s aus?“, rief Jo-Ann herausfordernd. „Wer außer mir traut sich?“
    Mel schüttelte den Kopf. „Das ist definitiv eine Nummer zu groß für Silver und mich.“
    „Und was ist mit dir?“, fragte sie Laura. „Sternenschweif ist doch immer ganz begeistert vom Springen.“
    Laura schüttelte bedauernd den Kopf. Sie wäre gerne so waghalsig wie Jo-Ann. Aber sie würde es sich niemals verzeihen, wenn Sternenschweif dabei etwas passierte.
    „Angsthase!“, neckte sie Jo-Ann.

    „Jo-Ann!“, rief Grace empört. „Lass Laura doch! Wenn sie nicht möchte, muss sie auch nicht!“
    „Ja, du hast ja Recht, tut mir Leid.“ Jo-Ann zuckte die Achseln. „Dann reite ich eben allein.“
    Mit angehaltenem Atem beobachteten die drei Mädchen, wie Beauty den Abhang hinunterstürmte. Sie wurde schneller und schneller. Jo-Ann versuchte, ihr Tempo zu verlangsamen. Den Mädchen blieb beinahe die Luft weg, als sich ein Stück von der Böschung löste und Beauty ein paar Meter rutschte. Aber Jo-Ann saß fest im Sattel und half ihr, wieder Tritt zu fassen. Noch ein paar Sprünge und sie hatten sicheren Boden erreicht.
    „Braves Mädchen!“, lobte Jo-Ann.
    „Uff, das war ziemlich knapp!“, sagte Mel mit einem erleichterten Seufzer.
    Grace nickte. „Das war super!“, rief sie Jo-Ann zu.
    „Beauty ist einfach ein tolles Pony!“ Jo-Ann tätschelte stolz den Hals der kleinen Stute. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie den Abhang. „Vielleicht sollte ich daunten noch einen Sprung aufbauen?“
    Grace verdrehte die Augen. „Du spinnst, Jo. Das war schon so riskant genug. Und außerdem haben die Ponys jetzt wirklich eine Pause verdient! Lass uns lieber zum Abkühlen an den Fluss reiten.“
    „Von mir aus.“ Jo-Ann wandte sich zu Laura und Mel. „Habt ihr nicht Lust mitzukommen?“ Die beiden sagten sofort ja.
    Auf dem Weg zum Fluss erfuhr Laura, dass Beauty und Lucky im Reitstall von Grace’ Mutter standen. Grace brachte sie mit lustigen Geschichten über die anderen Ponys von dort zum Lachen. Später erzählten Jo-Ann und Grace von den Turnieren, an denen sie teilgenommen hatten.
    Plötzlich schoss Laura ein Gedanke durch denKopf. Sie war durch Sternenschweifs Veränderung so verwirrt, dass sie ihn bisher noch nicht einmal gefragt hatte, wie Einhörner überhaupt ihre Magie verlieren konnten. Und ob es dafür kein Gegenmittel gab. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, seine Zauberkräfte zurückzugewinnen? Was immer sie dafür tun musste, sie würde es wagen! Gleich heute Nacht würde sie ihn fragen, ob er ein Gegenmittel kannte. Vielleicht fand sie auch im Einhornbuch eine Erklärung? Nirgendwo sonst konnte man so viel über Einhörner erfahren wie hier. Sobald sie wieder zu Hause war, würde sie es von vorne bis hinten lesen. So einfach gab sie sich nicht geschlagen!
    Gleich nach Sternenschweif war das alte Buchihr kostbarster Besitz. Es war in weiches dunkelrotes Leder gebunden. Der Titel Geschichte der Einhörner schimmerte in goldenen Buchstaben auf dem Einband. Mrs Fontana, die Besitzerin der kleinen Buchhandlung in der Stadt, hatte es ihr, kurz nachdem Sternenschweif zu ihr gekommen war, geschenkt. Sie war einer der wenigen Menschen, die Sternenschweifs Geheimnis kannten. Vor vielen Jahren hatte sie selbst ein Einhorn gehabt.
    Lauras Augen flogen über die vergilbten Seiten. Ganze Kapitel widmeten sich der Geschichte der Einhörner, ihrer Verwandlung, ihren Gewohnheiten und ihrem Leben in Arkadia, dem magischen Land, aus dem die Einhörner stammten. Irgendwo musste siedoch auch etwas über Einhörner finden, die ihre Zauberkraft verloren!
    Viel zu schnell war sie auf der letzten Seite angelangt. Nichts! Nicht eine einzige Zeile über das, was sie so brennend interessierte!
    „Merkwürdig“, dachte Laura. So wie sie Sternenschweif verstanden hatte, kam das gar nicht selten vor, dass ein Einhorn seine magischen Fähigkeiten verlor. Aber warum fand sie dann nichts darüber in dem Buch?
    „In der Geschichte der Einhörner

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