Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber
auch Sternenschweif.
„Ja, endlich!“, jauchzte Laura. „Endlich scheint sich Mystery Julia zuzuwenden. Wenner zeigt, dass er liebevoll mit ihr umgeht, wird er bei ihr bleiben dürfen. Und vielleicht finden die beiden auch eine Möglichkeit, das Einhorngeheimnis aufzudecken. Ach, Sternenschweif“, meinte Laura, „wäre es nicht herrlich, mit den beiden gemeinsam hier auf dieser Lichtung zu sein? Es gibt keinen schöneren Ort auf dieser Erde, da bin ich mir sicher.“ Sie sah sich um und ließ den Blick über die Bäume schweifen, die die Lichtung umgaben, über das Gras, das hier immerzu saftig spross, und über die violetten Blümchen, die in Büscheln daraus hervorlugten. Die kleinen Mondblumen waren ein ganz besonderer Anblick. Sie leuchteten im Sonnenschein und wiegten ihre Köpfchen ab und zu sanft im Wind.
„Es ist so schön hier“, sagte Laura und seufzte behaglich. „Es scheint, als gäbe es nichts Schlimmes auf der Welt, kein Leid und keine Traurigkeit. Alles ist irgendwie … golden.“
„Es ist ein Ort voller Einhornmagie, vergiss das nicht“, erinnerte sie Sternenschweif. „Sie bewirkt, dass diese Lichtung nur von Einhornfreunden gefunden werden kann. Und sie macht auch, dass es so schön und harmonisch ist.“
„Alle Sorgen scheinen hier wie weggeblasen“, sagte Laura leise. „Ob es nun an der Ruhe liegt oder an eurer wunderbaren Magie – Mystery und Julia hätten es wirklich verdient, hier zu sein. Nach allem, was die beiden durchmachen mussten und immer noch zu bewältigen haben.“
„Sie werden den Freundschaftszauber finden“, sagte Sternenschweif fest, „und dann finden sie auch diese Lichtung. Da bin ich mir ganz sicher.“
„Telefon für dich!“, wurde Laura von ihrem Bruder empfangen, als sie auf den Hof ihrer Eltern einritt. Rasch sprang sie von Sternenschweifs Rücken und gab ihm einen kleinen Klaps, der ihm bedeutete, dass er schon einmal in den Stall laufen sollte.
„Hallo?“, sagte sie atemlos in den Hörer, den Max ihr entgegenhielt.
„Laura, hier ist Julia“, rief Julia am anderen Ende. „Es ist etwas Schreckliches passiert: Mystery ist weg!“
„Weg?“, fragte Laura erschrocken. „Ist er etwa abgehauen?“
„Sieht ganz so aus“, erwiderte Julia.
„Aber warum?“
„Wenn ich das nur wüsste“, antwortete Julia. „Den ganzen Nachmittag über war er solieb zu mir. Ich hatte den Eindruck, dass er richtig glücklich war. Wir haben einen Ausritt über die Felder gemacht. Als wir nach Hause kamen, jaulte und winselte Gina ganz laut. Besorgt lief ich ins Haus, um nachzusehen, was sie hat. Meine kleine Wilde hatte sich im völlig verwilderten Garten an einer Distel einen Dorn eingetreten. Den musste ich ihr entfernen. Das war vielleicht ein Theater. Aber schließlich hatte ich ihn draußen und Gina schlief erschöpft ein. Also lief ich zurück in den Stall, um mich endlich um Mystery zu kümmern und ihm zu erzählen, was passiertwar. Doch seine Box war leer, die Koppel ebenfalls. Ich weiß mir nicht zu helfen. Wenn Dad von diesem Zwischenfall erfährt, verkauft er Mystery sofort!“
„Julia, bitte beruhige dich“, sagte Laura und versuchte die Nervosität in ihrer Stimme zu unterdrücken. „Bleib bei Gina und warte auf Mysterys Rückkehr. Er wird sicherlich bald wieder zu dir kommen.“
„Wenn er sich etwas getan hat?“, rief Julia panisch und schluchzte auf. „Wenn er vielleicht irgendwo verletzt liegt und gar nicht nach Hause kommen kann?“
„Sternenschweif und ich werden nach ihm suchen“, versprach Laura. „Bitte rege dich nicht auf, Julia.“
„Danke, Laura, du bist eine echte Freundin!“, sagte Julia heiser. Dann legte sie auf.
Sogleich rannte Laura zu Sternenschweif in den Stall.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren“, raunte sie ihm zu. „Wir müssen Mystery suchen. Er ist spurlos verschwunden!“
Sternenschweif wieherte und schüttelte aufgebracht die Mähne. Laura schwang sich in den Sattel. Sternenschweif fiel schon in einen leichten Trab, als Max ihnen verblüfft nachrief: „Hey, Laura, wir essen bald zu Abend!“
„Sag Mum und Dad, dass ich einem Freund helfen muss. Es ist dringend!“, rief Laura über die Schulter. Dann bogen sie um eine Kurve und Max geriet außer Sicht.
13
Laura hatte keine Ahnung, wo sie nach Mystery suchen sollte. Wo versteckte sich wohl ein Pferd, das auf einen kleinen Hund eifersüchtig war und das annahm, nicht die Freundschaft wert zu sein, die ihm entgegengebracht wurde?
Doch
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