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Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Titel: Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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fliegen“, sagte Laura. „Hoffentlich klappt es bei Grace und Nachtwind heute auch noch.“
    Da hörten sie dumpfes Hufgetrappel auf dem Waldboden und Grace kam mit Nachtwind zwischen den Sträuchern hervor. Er war jetzt ein Einhorn und sein Fell und seine Mähne schimmerten seidig. Alles an ihm schien vor Glück zu strahlen. Grace glitt an ihm herunter und kam auf Laura und Sternenschweif zu. „Vielen Dank, dass ihr uns geholfen habt“, sagte sie lächelnd. „Ich weiß nicht, ob wir uns ohne euch so schnell wieder vertragen hätten.“
    „Wir haben euch nur die Richtung gezeigt“, wehrte Laura ein wenig verlegen ab. „Alles andere habt ihr allein hingekriegt.“
    Grace nickte. „Ja, ich weiß jetzt, wie dumm es von mir war, vor Nachtwind so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Dadurch habe ich ihn nur noch mehr gekränkt. Wenn wir vorherschon geredet hätten, wäre es nie so weit gekommen.“
    Nachtwind legte seinen Kopf auf ihre Schulter und berührte sie mit seinen Nüstern an der Wange. „Aber zum Glück ist jetzt alles wieder gut. Wir haben uns geschworen, dass wir ab jetzt immer ehrlich zueinander sind. Nur so können wir uns vertrauen.“
    „Das ist schön“, sagte Sternenschweif. „Ohne Vertrauen können Einhornfreunde nämlich ihre Magien nicht richtig entfalten. Deshalb hattet ihr bestimmt auch Probleme mit dem Fliegen.“
    „Dann müsste es jetzt ja eigentlich klappen“, meinte Grace. Sie wühlte in ihrer Hosentasche und zog ihren Schlüsselbund hervor. „Dein Pferdeanhänger hat wirklich Glück gebracht“, sagte sie lächelnd zu Laura. Sie legte ihn auf einen Baumstumpf neben ihnen. „Er zwickt heute irgendwie beim Reiten“, fügte sie entschuldigend hinzu. „Ich lasse ihn hier liegen. Damit er beim Fliegen nicht stört.“
    „Kein Problem.“ Laura stieg auf Sternenschweif auf. „So, die Flugstunde ist eröffnet“, sagte sie etwas übereifrig. „Als Erstes …“
    „Ich glaube, Nachtwind weiß, was er tun muss“, unterbrach Sternenschweif sie vergnügt und Laura errötete ein wenig. Gespannt sah sie zu Nachtwind und Grace.
    Nervös lief Nachtwind über die Wiese und drückte sich nach einer Weile vom Boden ab. Er vollführte einen wackeligen Sprung in die Nacht. Dabei strauchelte er ein wenig, docher hielt sich in der Luft. Langsam, aber stetig stieg er höher. „Juhu, wir schaffen es“, ermutigte Grace ihn. Sternenschweif hob ebenfalls ab und war bald neben den beiden.
    „Das sieht schon fantastisch aus!“, rief er aufmunternd. Nachtwind schaute dankbar zu ihm, doch plötzlich weiteten sich seine Augen.
    „Oh, nein!“, stieß er hervor und Grace fuhr ihm beruhigend durch seine Mähne. „Es ist alles in Ordnung.“
    „Ja, aber da unten“, erwiderte Nachtwind. Jetzt schauten alle auf die Lichtung hinunter. Im Mondlicht glitzerte und blinkte der Schlüsselbund von Grace. Ein schwarzweißer Vogel umkreiste den Baumstumpf.
    „Die Elster!“, rief Laura aus und noch ehe sie nach unten fliegen konnten, hatte die Elster den Schlüsselbund mit ihrem Schnabel gepackt und flog mit großen Flügelschlägen davon.
    „Hinterher!“ Nachtwind überlegte keine Sekunde. Mit gewaltigen Schritten galoppierte er durch die Luft und nahm die Verfolgung der Elster auf. Sternenschweif und Laura konnten kaum noch mithalten.

    „Wie schnell er auf einmal ist!“, staunte Sternenschweif, doch er hörte sich sichtlich zufrieden an. Die Verfolgungsjagd schien ihm Spaß zu machen. Mittlerweile hatte die Elster bemerkt, dass zwei Einhörner hinter ihr herwaren und versuchte sie abzuhängen. Sie flatterte zwischen engstehenden Bäumen hindurch, über die Nachtwind und Sternenschweif springen mussten, da sie zu groß für die Lücken waren. Schließlich tauchte die Elster ganz in den Wald hinab und sie verloren sie aus den Augen. Nachtwind flog ein wenig langsamer und wartete, bis Sternenschweif an seiner Seite war.
    „Elstern haben ihre Nester meistens am Waldrand. Ihr Nest muss auch irgendwo da sein, vermutlich in der Nähe des Grillplatzesam Bach. Ich schlage vor, dass wir dorthin fliegen und auf sie warten. Wenn wir über die Bäume hinwegfliegen, sind wir schneller als die Elster im Wald, wo ihr viele Äste im Weg sind.“
    „Du hast recht“, erwiderte Sternenschweif anerkennend. Laura krallte sich an seiner Mähne fest. Die beiden Einhörner flogen so schnell sie konnten über die Baumwipfel des Waldes hinweg. Bald kam der Bach in Sicht und sie waren in der Nähe der Grillstätte.

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