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Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Titel: Sternenschweif 36 - Das magische Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Laura zog sich rasch an, schlang Mrs Fontanas Tuch um die Schultern und schlich sich nach unten. Walter blickte sie erstaunt aus seinem Hundekorb an, als sie in die Küche kam. Er war es gewöhnt, dass Laura nachts noch einmal zu Sternenschweif ging. Doch heute war sie später dran als sonst.
    „Wir haben jetzt etwas Besonderes vor“, flüsterte sie ihm zu. „Wünsch uns Glück.“
    Walter winselte kurz und leckte Laura die Hand. Sie lächelte. Dann ging sie schnell zu Sternenschweif.
    „Hast du dich schon gewundert, wo ichbleibe?“, fragte sie leise, als sie den Stall betrat. „Sophie wollte leider nicht früher einschlafen.“
    Gemeinsam gingen sie nach draußen zu den Bäumen am Rand der Koppel. Dort verwandelte Laura Sternenschweif und sie flogen sofort los. Kurz bevor sie Mr Hubbers Haus erreichten, landeten sie und ritten das letzte Stück durch den Wald. Sie wollten lieber auf Nummer sicher gehen, um nicht entdeckt zu werden. Versteckt zwischen den Bäumen warteten sie. Es war bereits kurz vor Mitternacht. Vor dem Hauseingang und in den Fenstern des Waldschlösschens brannte Licht. Es war niemand zu sehen. Außer dem Rascheln von ein paar Mäusen regte sich nichts. Pünktlich auf die Minute hörten sie Motorengeräusche. Der Geländewagen der beiden Komplizen tauchte auf. Mr Hubber trat aus dem Haus und ging zu dem parkenden Auto.
    „Los, Sternenschweif“, flüsterte Laura, „mach mich unsichtbar.“
    Sternenschweif berührte das Tuch mit seinem Horn und sofort spürte Laura wieder dieses Kribbeln. Im Dämmerlicht des Mondes sah sie ihren Körper verschwinden, bis nicht das kleinste Härchen mehr von ihr zu erkennen war. Sternenschweif hörte nur ein paar Zweige knacken, als sich Laura entfernte.
    „Sei vorsichtig“, flüsterte er ihr noch hinterher. Doch Laura antwortete nicht mehr.
    Sternenschweif sah, wie Mr Hubber mitden Männern zum Schuppen ging. Er schloss auf und die drei verschwanden im Innern. Dann kamen sie wieder heraus und begannen, große Plastikkisten vom Wagen in den Schuppen zu tragen. Als sie fertigwaren, verschlossen sie die Schuppentür wieder und unterhielten sich noch kurz. Schließlich schüttelte Mr Hubber den Männern die Hand und die beiden fuhren davon. Der Waldbesitzer ging ins Haus zurück und die Lichter erloschen. Dann war alles still. Das Mondlicht fiel auf die Erker und Zinnen des Schlösschens und ließ das Haus noch unwirklicher erscheinen. So langsam wurde Sternenschweif unruhig. Laura musste doch längst zurück sein. Wo blieb sie denn? Als er noch ein paar Minuten länger gewartet hatte, wusste er: Es musste etwas passiert sein! War Laura im Schuppen eingesperrt? Oder hatte sie sich etwa ins Haus geschlichen, um dort irgendwelche Beweise zu suchen? Aber so leichtsinnig konnte sie doch nicht sein!Was war, wenn sie sich durch eine Unachtsamkeit verraten hatte?

    Sternenschweif konnte nicht länger warten. Bestimmt brauchte Laura seine Hilfe! Gleichzeitig wusste er, wie gefährlich es war, sich in seiner Einhorngestalt ins helle Mondlicht zu wagen. Was sollte er tun, wenn Mr Hubber plötzlich noch einmal herauskam und ihn entdeckte? Aber dieses Risiko musste Sternenschweif eingehen. Er hatte keine andere Wahl.
    Rasch lief er über das freie Feld, das an den Wald angrenzte, überquerte die Straße und eilte weiter zum Schuppen. Im Schatten des Gebäudes bewegte er sich vorsichtig bis zur Tür. Da stieß sein Huf mit einem Mal gegen einen Eimer, der scheppernd zu Boden fiel. Sternenschweif hättevor Schreck beinahe laut gewiehert. Wie erstarrt stand er da und wagte nicht, sich zu rühren. Die Dunkelheit wurde plötzlich von einem Schein erhellt. Im Haus musste Licht angegangen sein. Er konnte von dortzwar nicht gesehen werden, weil der Schuppen ihn verdeckte. Wenn Mr Hubber aber jetzt gleich zur Tür herauskäme, um nach dem Rechten zu sehen, dann wäre Sternenschweif verloren. Mit klopfendem Herzen lauschte er.

8

    Sternenschweif regte sich nicht. Er hörte, wie ein Fenster geöffnet wurde. Nach einer Weile wurde es wieder geschlossen. Würde Mr Hubber nun nach draußen kommen? Doch zum Glück verschwand der Lichtschein gleich darauf. Mr Hubber hatte wohl doch keinen Verdacht geschöpft. Sternenschweif wartete noch ein bisschen, dann ging er weiter. Er hielt den Blick auf den Boden gerichtet, damit ihm nicht noch einmal solch ein Missgeschickpassierte. Vorsichtig spähte er um die Ecke. Das Haus lag im Dunkeln, nichts rührte sich. Er trat vor bis zur Schuppentür

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