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Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Titel: Sternenschweif 36 - Das magische Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Mitstreiter bemühten sich nach Kräften, die Zweifel der Leute zu zerstreuen.
    „Sie tun so, als ob sie uns allen mit diesem Bau etwas Gutes tun“, beschwerte sich einer der Zuhörer. „Aber geht es ihnen im Grunde nicht nur ums Geld? Wie viel verdienen sie denn durch den Verkauf des Waldes?“

    „Ich glaube nicht, dass ich ihnen dazu Auskunft geben muss“, erwiderte Mr Hubber schnippisch.
    „Der kann einfach nicht genug kriegen“, brummte der ältere Mann, der neben Laura saß. „Ein Schloss hat er sich doch schon gebaut. Was will er denn noch mehr?“
    Laura warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Ein echtes Schloss?“, fragte sie.
    „Na ja, nicht so ganz echt“, räumte der Mann ein. „Aber so ähnlich. Viel Schnickschnack auf jeden Fall. Hast du es noch nie gesehen?“
    „Nein, wo steht es denn?“, erkundigte sich Laura.
    „Nicht weit vom Wald, etwas abseits der Straße, die zum alten Sägewerk führt“, erwiderte Lauras Sitznachbar. Das war tatsächlich ein Teil des Waldes, den Laura und Sternenschweif normalerweise mieden. Mr Foster hatte gesagt, dass hier oft große Lastwagen mit Holzladungen in Richtung Sägewerk unterwegs waren. Deswegen war es dort nicht so schön zum Reiten. Doch nun wollte Laura natürlich unbedingt hin, um sich Mr Hubbers Haus anzusehen. Am besten gleich heute Nachmittag!
    Kurze Zeit später war die Veranstaltung zu Ende. Zum Glück war noch nichts entschieden. Die Beamten der Stadt hatten versichert, dass die Zustimmung der Bevölkerung auf jeden Fall eine große Rolle spielte. Mit grimmigen Gesichtern verließen Mr Hubber und die Männer von der Baufirma den Saal.
    „Geschieht ihnen recht“, dachte Laura grimmig. „Sollen sie nur merken, dass niemand ihr blödes Einkaufszentrum will.“
    Aber würden sich diese Leute davon wirklich aufhalten lassen?

6

    Am Nachmittag machte sich Laura mit Sternenschweif auf in Richtung altes Sägewerk. Sie ritten eine Weile am Waldrand entlang bis sie Mr Hubbers Haus entdeckten. Dann versteckten sie sich zwischen den Bäumen, um es in Ruhe zu betrachten. Es sah tatsächlich ein bisschen wie ein Schloss aus, mit Erkern, kleinen Türmchen und einer breiten Eingangstreppe. Etwas abseits stand ein großer Schuppen, ansonsten gab es nur Wiesen und Wald.
    „Wie kann man sich nur so ein Haus bauen?“, murmelte Laura kopfschüttelnd. Eine Weile standen sie da und starrten das seltsame Gebäude an. Als sie gerade gehen wollten, öffnete sich plötzlich die Tür. Mr Hubbber trat heraus. Er begleitete zwei Männer zu einem Geländewagen, der in der Einfahrt parkte. Sie stiegen ein und der Beifahrer ließ das Fenster herunter. Mr Hubber sagte etwas zu ihm, doch Laura konnte nicht verstehen, was. Dann klopfte er auf das Autodach, trat einen Schritt zurück und rief: „Also, bis heute Mitternacht mit der Ware!“ Kaum war Mr Hubber wieder im Haus verschwunden, zischte Laura Sternenschweif zu: „Was heißt das denn? Komm, ich will zur Lichtung. Dort können wir reden.“
    Nachdenklich ritten sie durch den wunderschönen Wald davon. Doch Laura hatte kein Auge für das Glitzern des Schnees oder das Spiel der Sonnenstrahlen, die sich durch die Zweige brachen. Fieberhaft überlegte sie, was Mr Hubber und seine Komplizen wohl vorhatten. Um was für eine Ware handelte es sich? Und warum wurde sie um Mitternacht geliefert?
    Kaum hatten sie die geheime Lichtungerreicht, verwandelte Laura Sternenschweif in ein Einhorn.

    „Eine Warenlieferung um Mitternacht? Das klingt doch sehr seltsam“, platzte er sofort heraus. „Ich glaube, da ist was faul.“
    „Ja, das denke ich auch“, stimmte Laura ihm zu. „Aber was? Wir haben nichts in der Hand, keine konkreten Beweise. Selbst wenn wir zur Polizei gingen, was könnten wir ihr erzählen? Dass wir einen Zettel über Borkenkäfer im Wald gefunden haben? Und Mr Hubber um Mitternacht Ware bekommt? Die würden uns ja auslachen!“ Laura kickte wütend einen Stein zur Seite. „Sternenschweif, was können wir nur gegen diese Leute tun?“ Verzweifelt drückte sie sich an ihn. Da spürte sie plötzlich ein Kribbeln. Vom Kopf bis zu den Zehen breitete es sich über ihren ganzen Körper aus. Als sie an sich herunterblickte, traute sie ihren Augen kaum. Sie löste sich in Luft auf! Erst verschwanden ihre Arme, dann ihre Beine, schließlich ihr Bauch, bis nichts mehr von ihr zu sehen war – sie war unsichtbar!

    „Laura, wo bist du?“, hörte sie Sternenschweif erschrocken fragen.
    „Ich bin noch hier“,

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