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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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ein Schmunzeln spüren? »Da verlangst du Unmögliches, Skyto.«
    Ich drehte mich zu Iason um und gab ihm demonstrativ einen Kuss, den er auf eine Weise erwiderte, die mein Herz fast ins All katapultierte. Irgendwo im Hintergrund hörte ich Skyto schnauben. Irdische Küsse mussten für ihn ebenso befremdlich sein wie meine ganze Art. Aber gerade machte es irgendwie Spaß, ihn damit zu necken und da es Iason scheinbar ebenso ging, hielt mich nichts zurück.
    »Können wir?«, drang es durch die Zaunlatten.
    Ich blickte an Iason vorbei. Was war da denn los? Um die Ecke des Torpfostens schaute … War das ein Pferdekopf!?
    Iasons Miene nach zu schließen, ließ er mich nur ungern los, zeigte aber schließlich mit dem Daumen über seine Schulter. »Sie wollen dich auch zur Haltestelle begleiten.«
    »Auf sie mit Gebrüll!«, erklang es da wie ein Schlachtruf. Und in der nächsten Sekunde stürmten sie auch schon um die Ecke. Was für ein Tohuwabohu. Eine kleine sechsjährige Prinzessin namens Hope, die mit großen Augen und einem rosa Blütenkranz auf dem Kopf beim Laufen immer wieder über ihr viel zu langes weißes Kleid stolperte. Luna im Feengewand, in der Hand wedelte sie einen selbst gebastelten Zauberstab. Und Silas, der, sein Plastikschwert schwingend, tatsächlich auf einem Pferd saß, das aus einem Pappkopf, mehreren Laken und vier Menschenfüßen bestand. Das Pferd aber hatte gravierende motorische Schwierigkeiten. Oder einfacher ausgedrückt: Der Kopf wollte etwas anderes als das Hinterteil, woraufhin der Hintern fluchte, weil er nicht folgen konnte. Und was war mit Tony, unserem fünfjährigen Glückskind? Gerade überhaupt nicht glücklich zockelte er dem ganzen Pulk mit einem viel zu großen Federhut hinterher, wobei er sich immer wieder das dicke Kissen vor seinem Bauch zurechtzupfte, weil es ihn beim Gehen zu stören schien. So, wie er guckte, lag die Vermutung nahe, dass jemand es gegen sein Einverständnis unter sein Wams gestopft hatte.
    »Wer sind die denn?«, fragte ich bass erstaunt.
    »Dornröschen und ihr Hofstaat«, weihte Iason mich ein. Seine Lippen näherten sich meiner Ohrmuschel, sodass nur ich seine nächsten Worte hören konnte. »Wenn sie dir peinlich sind, tun wir einfach so, als gehörten sie nicht zu uns.«
    Ich musste lachen. Peinlich, ihm vielleicht, nein, diese Bande waren definitiv meine – aus den verschiedensten Winkeln des Universums zusammengewürfelten – Lieblinge dieser Welt.
    Finn und Lyra kamen vom Sportplatz nebenan, um das Spektakel mit eigenen Augen zu sehen. Hinter ihnen beschwerte sich der irdische Teil der Mannschaft lauthals, weil sie sie mitten im Spiel im Stich ließen. Aber die beiden schenkten dem Team keine Beachtung mehr. Lyras Augen wurden ziemlich groß, als sie neben mir stehen blieb. »Wie haben deine Freunde unsere Kinder beeinflusst, Mia!« Lyra schielte unsicher zu ihrem Anführer oder Leader, wie sie ihn nannten. »Skyto, flipp jetzt bitte nicht aus. Bleib ruhig. Atme tief ein. Das lässt sich bestimmt wieder hinbiegen.«
    Mist! Skyto hatte ich in dem ganzen Trubel ja total vergessen. Ich warf dem Oberhaupt der Wächter einen vorsichtigen Blick zu.
    Das Pferd wurde unterdessen immer länger, bis eine Hand aus dem Bauch langte, um den Po nachzuholen. »Du bist zu langsam, Greta«, zischte der Kopf. Silas drohte einzubrechen und schaffte es in letzter Sekunde, gerade noch abzuspringen. Der Hintern geriet daraufhin ins Stolpern und ließ einen unterdrückten Schrei los.
    Finn verschränkte interessiert die Arme vor der Brust. »Ich wusste gar nicht, dass irdische Pferde aus dem Hintern wiehern.«
    Da schoss Gretas Kopf unter dem Laken hervor. »Du da! Baltzgockel!« Ihr pauswangiges Gesicht zitterte vor Anstrengung und Wut. »Schnauze oder ich spiel Sandsack mit dir!«
    Brüderlich und furchtlos legte Iason den Arm um sie. Er drückte ihre Schulter. »Ach Gretchen, reg dich doch nicht immer gleich so auf. Jetzt erzähl doch mal, war das eben Kuh-Yoga oder was?«
    Greta stieß ihn rüde von sich. »Wer will dich überhaupt hier, Chauvi?«
    Iason setzte ein breites Grinsen auf und deutete seitlich zu mir. »Ich kann es selbst nicht fassen, aber sie.«
    »Kann mir vielleicht mal jemand helfen?« Das war Lena, die vergeblich versuchte, den Pferdekopf von ihrem Oberkörper zu hieven. »Puh, ist das stickig da drunter.«
    Barbara war sofort zur Stelle.
    Ich entschied mich, die drei links liegen zu lassen, und wandte mich Tony zu. »Hey, du Erbse!«

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