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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Bangen um ihre Angehörigen konnte sie keiner erlösen, weder Bert, ihr irdischer Hauspapa, noch Frank oder ich, die nach der Schule im Tulpenweg aushalfen. Egal wie fürsorglich Bert sich bemühte, ihnen in der alten, gelb getünchten Villa mit den weißen Klappläden ein gemütliches Zuhause auf der Erde zu schaffen.
    »Ach, Hopi.« Tony wollte sie tröstend in die Arme schließen, aber das Kissen vor seinem Bauch gestaltete die Umsetzung seines Vorhabens äußerst kompliziert. Als er ihr dann auch noch mit seiner Hutkrempe ins Gesicht stieß, blieb Hope nichts anderes übrig als zurückzuweichen. Iason streichelte seiner Schwester über den Kopf. Auch die Gesichter der anderen wurden jetzt mit einem Schlag ernst.
    »Was haltet ihr davon, wenn wir morgen nach der Schule und der Uni alle Ariel besuchen?«, schlug ich vor. Wenn es im Tulpenweg Probleme gab, rückten wir immer zusammen. Und Ariel war ein Teil von uns, auch wenn er momentan nicht bei uns wohnte.
    »Kann nicht«, entschuldigte sich Luna. »Finn und ich wollen gleich in die Eissporthalle, wenn er wiederkommt.«
    Und Silas, der gerade elf geworden war, wollte zusehen.
    »Ich möchte zu Ariel«, schniefte Hope.
    Zärtlich stupste ich sie auf die Nase. »Iason und ich gehen mit dir hin.«
    »Aber du denkst schon daran, dass wir uns morgen um fünf treffen wollen?«, schaltete sich Lena dazwischen.
    Treffen?
    Das Kleid für die Verbindungsfeier , schoss es mir dann wieder in den Kopf. Oh Mann, das hatte ich ja total verdrängt. Nicht dass Iasons und meine endlich bevorstehende Verbindung kein Grund zum Feiern war, das ganz bestimmt, und es ging auch nicht um das Fest, das wünschte ich mir mehr als jeder andere, es war eher das Drumherum. Wäre es nach mir gegangen, hätten wir ruhig im Tulpenweg eine schöne Grillparty machen können – meinetwegen auch mit viel Gemüse und so, aber dieses Ambiente fanden weder meine Mum oder meine Freundinnen, noch Lyra und auch Luna adäquat oder schmuck genug. Schmuck , wenn ich dieses Wort schon höre. Ehrlich gesagt, fand ich diesen ganzen Aufwand völlig übertrieben. Wir hätten im Garten einfach ein kleines Festzelt aufgebaut und alles wäre gut gewesen. Aber nein, der weibliche Kreis um mich herum war so besessen von der Idee, das Fest in gebührendem Rahmen stattfinden zu lassen, dass er meinen bescheidenen Vorschlag in regelrechtes Buchstabenkonfetti zerfetzte. Bis auf Greta, versteht sich. Und als Iason dann auch noch in das gleiche Horn blies, konnte ich dem nichts mehr entgegensetzen. Also wurde beschlossen, die Party auf einer sublimierten Burgruine stattfinden zu lassen, die inzwischen zu einer Oper umgebaut worden war.
    Na von mir aus, wenn den anderen so viel daran lag. Die Oper befand sich in der Nähe des Hooberstanks , einem alten Frachtschiff, das zu Demonstrationszwecken sowie als Ausflugs- und Touristenziel diente. Es lag in Schräglage im Meer – so als hätte es einen Tankunfall gehabt – und war ein Mahnmal für die Unvernunft der Menschen früher. Dass sie solche Teile damals überhaupt auf unseren wertvollen Meeren fahren ließen! Unvorstellbar! Na ja, jedenfalls sollte in dieser besagten Oper dahinter das Fest für Iasons und meine Verbindung stattfinden, wie es die loduunische Tradition verlangt.
    Lena verengte die Augen. »Hab ich’s mir doch gedacht. Du hast es verdrängt.«
    »Nein, nein, natürlich nicht.« Ich lachte meine Verlegenheit fort. »Treffen wir uns morgen um fünf.«
    Sie grinste. »Übrigens haben wir dem Kind einen neuen Namen gegeben.«
    »Warum?«
    »Weil das voll steif klingt.« Sie malte Anführungszeichen in die Luft. »Verbindungsfeier«, versuchte sie mir die Sache schmackhaft zu machen. »Irdin trifft Loduuner. Genial, oder? Wir feiern einfach ein Halb-halb-Fest, vorausgesetzt du und Iason seid einverstanden, natürlich.«
    Ich lachte. »Mädels, ihr seid verrückt! Aber cool!«
    Auch Iason nickte und die Mädchen um uns herum wirkten sehr zufrieden, sogar Hope kicherte jetzt wieder.
    Lyra stieß mit der Hüfte in meine Seite. »Und freust du dich schon? Wir beraten dich dann beim Kleid.«
    Ich schluckte bei der Erinnerung an den letzten Einkaufsbummel mit ihr. In Geschmacksfragen waren wir wirklich um Planeten voneinander entfernt.
    »Keep cool«, wiegelte Greta ab. »Ich bin ja dabei.«
    »Sei du mal lieber still«, lachte Finn. »Du kriegst nämlich auch eins verpasst.«
    »Von dir?«, fuhr Greta ihn sofort an.
    Finn, vom Clan der Besonnenen, hob

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