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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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hatte. Was Sar-Say betraf, hätte er genauso gut über das Wetter räsonieren können. Seine sachliche Attitüde erinnerte Lisa daran, wie fremdartig Sar-Say in Wirklichkeit war.
    »Gemach, gemach«, sagte Fernandez und bahnte sich einen Weg zwischen den Umstehenden hindurch. »Sie dürfen unseren Ehrengast nicht mit Beschlag belegen. Worüber habt ihr beiden überhaupt gesprochen?«
    »Nur alte Erinnerungen wieder aufgewärmt«, erwiderte Lisa.
    »Der Bürgermeister würde Sar-Say gern kennenlernen. Wenn Sie uns also entschuldigen würden.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, führte er den Broa durch die Menge zu einer Gruppe von Fakultätsmitarbeitern, die sich um einen rundlichen Mann mit einem roten Gesicht geschart hatten. Mark schaute ihnen nach. Trotz aller Macht, die er verkörperte, sah er immer noch aus wie ein alberner Affe. Vielleicht, sagte Mark sich, war der kleine Broa gerade deshalb so gefährlich.
    »Immer noch dasselbe arrogante kleine Arschloch, stimmt’s?«
    Lisa schmiegte sich zitternd an ihn. Diesmal war es nicht die Kälte. »Und wenn er doch recht hat, Mark? Wenn wir uns eine unmögliche Aufgabe gestellt haben?«

    Er zuckte die Achseln. »Dann glaube ich, dass wir mit fliegenden Fahnen untergehen werden. Das ist zwar nicht das, was ich als eine optimale Lösung betrachten würde, aber es ist die einzige Alternative.«

    »Sar-Say«, sagte Direktor Fernandez, »ich möchte Sie nun dem Ehrenwerten Douglas Harrigan, dem Bürgermeister unserer schönen Stadt vorstellen.«
    Sar-Say verneigte sich. »Bürgermeister Harrigan, es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ganz meinerseits«, sagte der Politiker mit seiner rhetorisch geschliffenen Bassstimme, nachdem er ein paar Dutzend Meter entfernt einen Gast mit einer kleinen Holokamera entdeckt hatte. Der Gast war ein Reporter von einem der globalen Nachrichtennetze. »Ich möchte Sie in unserer schönen Stadt willkommen heißen. Haben Sie schon viel davon gesehen?«
    Sar-Say schüttelte den Kopf. »Nur mein Quartier am Institut. Ich hätte aber Interesse an einer Stadtrundfahrt.«
    »Dann müssen wir eine arrangieren«, erwiderte der Bürgermeister und wandte sich dann an einen anderen Mann. »Ich möchte Ihnen auch Gustavus Adolphus Heinz vorstellen, einen unserer angesehensten Bürger. Er ist im selben Geschäft wie Sie, Sar-Say: interstellarer Import/ Export.«
    »Guten Abend, Herr Heinz«, sagte Sar-Say förmlich. »Sie sind nach dem großen schwedischen Krieger benannt?«
    »Wie wahr«, erwiderte der Geschäftsmann. »Woher wissen Sie das denn?«
    »Ich habe das Studium der menschlichen Geschichte in den letzten Jahren zu meiner Berufung gemacht … der Not gehorchend.« Sein Versuch, sich in menschlichem
Humor zu üben, wurde mit höflichem Gelächter belohnt. »Schließlich ist es zu meiner Leidenschaft geworden.«
    »Dann waren Sie also auch im Import/Export-Geschäft, nicht wahr?«, fragte Heinz.
    »Gewissermaßen. Ich war das, was Sie einen Buchhalter nennen würden. Es war meine Aufgabe, die Besitztümer meines Clans zu inspizieren und sicherzustellen, dass wir eine angemessene Rendite für unsere diversen Unternehmungen erzielten.«
    »Ich weiß, wovon Sie sprechen«, erwiderte Heinz mit Verve. »Die Angestellten rauben einen komplett aus, wenn man sie gewähren lässt.«
    »Die Situation ist in der Souveränität zwar eine etwas andere, aber wir haben immer noch einen gemeinsamen Nenner.«
    »Ich habe gehört, dass diese Souveränität ziemlich groß ist.«
    Sar-Say bestätigte das mit einer bejahenden Geste. »Wir herrschen über fünfmal zwölf hoch fünf Sonnen. Nach menschlichen Begriffen sind das ungefähr eine Million Sterne.«
    Sowohl der Bürgermeister als auch Heinz stießen einen leisen Pfiff aus. »Und wie groß ist die Population?«, fragte Harrigan.
    »Wir bevorzugen eine niedrigere Bevölkerungsdichte als hier auf der Erde. Durchschnittlich gibt es wahrscheinlich eine Milliarde Empfindungsfähiger auf jeder Welt.«
    Gus Heinz blinzelte. Als er wieder sprach, geschah das schleppend. »Sie haben eine Bevölkerung … von einer Billiarde Personen?«
    Sar-Say übte sich im Kopfrechnen. »Ja, das ist richtig. Wir haben zehn hoch fünfzehn Empfindungsfähige. Aber es handelt sich, genau genommen, nicht um ›Personen‹ im
menschlichen Sinn. Es gibt fast so viele Arten von Empfindungsfähigen, wie es Welten gibt.«
    »Das Potenzial für den Handel muss doch enorm sein!«
    »O ja«, erwiderte Sar-Say mit

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