Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
plötzlichem Interesse. »Es gibt buchstäblich Hunderte Millionen Sternenschiffe, die Waren aller Art zu unseren verschiedenen Welten transportieren. Interessiert Sie das, Herr Heinz?«
    »Natürlich«, erwiderte Heinz. Nun verrutschte sein übliches Pokergesicht, und Sar-Say erkannte einen menschlichen Ausdruck, den er zuvor noch nicht gesehen hatte.
    »Ich interessiere mich für alle Aspekte des menschlichen Lebens. Ich finde aber, dass bei Ihren Akademikern der kaufmännische Aspekt zu kurz kommt … ist das der richtige Ausdruck? Wenn Sie Zeit haben, würden Sie mich vielleicht in Ihre kommerziellen Methoden einführen?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen«, erwiderte Heinz; sein Ton war plötzlich genauso verhalten wie Sar-Says. In diesem Moment wurde eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen Mensch und Alien getroffen. Es war fast, als ob sie ihre Gedanken zu lesen vermochten.
    Auch aus dieser Situation vermochte man Kapital zu schlagen, wenn man nur wusste, wie man es anstellen musste. Nur dass Heinz’ Definition von ›Gewinn‹ nicht der von Sar-Say entsprach.

13
    Die sanft gewellten Ebenen und Wälder von Ssasfal, der Ursprungswelt der Broa, zogen schier endlos unter dem Luftauto vorbei. Es war nach Valar unterwegs, der alten Kapitale dieser Welt wie auch der gesamten Zivilisation . Über ihm sandte Faalta, die gelb-weiße Sonne, ihre Strahlen
von einem purpurroten Himmel herab. Die gestrigen Wolken hatten sich aufgelöst, und man vermochte nun – weit rechts von der Flugroute des Luftautos – den Widerschein der Sonne auf den weißen Stränden des Großen Meeres zu sehen. Die goldene und rote Vegetation mit ihren komplexen geometrischen Formen waren Farbtupfer in der gelben Weite der Ebene, die sich von der Kapitale gen Osten erstreckte. Diese Formen hatten Generationen von Gärtnern im Auftrag der Meister geschaffen, über deren Domänen Sar-Ganth nun hinwegflog.
    Eingestreut in die Vegetation waren Seen und Flüsse, ebenfalls nach dem Geschmack Derjenigen Die Herrschen geformt. So alt war die Zivilisation , die über Ssasfal herrschte, dass kaum ein Quadrat- fel der planetarischen Oberfläche noch im Naturzustand belassen war. Wie überall in der Zivilisation formten die Meister ihre Domänen nach ihrem individuellen Geschmack und ließen sich dabei weder von Bergen, Wäldern oder Wüsten beirren.
    Sar-Ganth, Primat des Sar-Dva-Clans, schaute auf die Szene hinab und sagte sich, dass es schon einen enormen Aufwand erfordert haben musste, nur diese eine Welt zu zähmen. Und wenn man diese Anstrengung dann noch mit ein paar Größenordnungen multiplizierte, bekam man eine vage Vorstellung von den Problemen, die mit der Verwaltung einer Galaxien umspannenden Zivilisation verbunden waren. Diese Schwierigkeiten mussten durch Sar-Ganth und seine Artgenossen gelöst werden. Seine Ahnen hatten ihm eine große Last aufgebürdet, die er freilich gerne trug. Denn war es nicht das Schicksal der Broa, jede Welt nach ihren Vorstellungen zu formen, wie sie es schon mit Ssasfal getan hatten? Weshalb sonst hätte man ihnen die Herrschaft über so viele Sterne, die am Nachthimmel zu sehen waren, eingeräumt und über unzählige andere, die zu weit entfernt waren, um gesehen zu werden?

    Das war nicht so immer gewesen. Es gab Legenden aus den uralten Zeiten, als die Sternentore noch neu waren. Die Legenden kündeten von Feuer, das vom Himmel regnete und ganze Welten in eine radioaktive Hölle verwandelte. Der Ersatz derjenigen, die bei solchen Angriffen getötet worden waren, hatte sich über Generationen hingezogen, und man hatte auch eine Lehre daraus gezogen. Diese brutalen Erfahrungen hatten ihnen nämlich gezeigt, dass es nur zwei Arten denkender Wesen im Universum geben konnte: Herren und Diener.
    Das führte zu einer Lösung, die theoretisch einfach, praktisch aber äußerst schwierig war. Bewohnte Welten, die man außerhalb der Grenzen der Zivilisation entdeckte, wurden ins broanische Territorium eingegliedert, ob die Betroffenen das nun wünschten oder nicht. Oft ging die Integration schnell und mit einem angemessenen materiellen Einsatz vonstatten. Gelegentlich widersetzten die Ureinwohner sich jedoch. Ein solcher Starrsinn hatte zur Folge, dass die Renegaten zunächst einmal stark dezimiert wurden, bevor sie sich dann doch ins Unvermeidliche fügten. Schließlich gab es noch die seltenen Fälle, wo die Unterwerfung einer Art schlicht und einfach zu teuer gewesen wäre. Die einzige lebensfähige Option für

Weitere Kostenlose Bücher