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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wurde die Altstadt von einer andersartigen Mauer. Auf einer Länge von einem ganzen fel wurden die alten Wälle von einem Ring hoher Türme überragt. Diese waren in vielen verschiedenen Stilen erbaut, die den individuellen Geschmack der Clans widerspiegelten, die sie errichtet hatten. Es gab Glas- und Stahlkonstruktionen, Türme, wo antikes Holz oder Stein eine Synthese mit modernen Stützskeletten aus Eisen oder Titan eingegangen und Türme aus alten Ziegelsteinen, die in traditioneller Bauweise errichtet worden waren. Der Innere Ring, wo der Broa residierte, war das eigentliche Machtzentrum. Er war die Basis, von wo aus Sar-Ganth und seine Artgenossen die Interessen ihrer Clans vertraten. Die Altstadt innerhalb der Mauern war feierlichen Anlässen und Besprechungen mit Denjenigen Die Herrschen vorbehalten.
    Um den Ring aus Türmen zog sich eine zweite konzentrische Mauer, die halb so hoch war wie die alten Festungsanlagen. Dahinter lag ein parkähnliches Gelände mit roter und goldener Vegetation, das als ästhetische und zugleich psychologische Barriere für das diente, was sich jenseits des Parks befand.
    Der letzte konzentrische Ring von Valar war ein Ensemble flacher, dicht gepackter Strukturen, die nur durch gewundene Fußwege und ein paar richtige Straßen aufgelockert wurden. Falls jemals ein Plan für diesen äußeren Ring existiert hatte, war er durch die chaotische Dynamik der Stadtentwicklung längst hinfällig geworden.

    Die Gebäude im Äußeren Ring wiesen eine ebensolche stilistische Vielfalt auf wie die Türme des Inneren Rings. Es dominierte eine Waben-Bauweise, ein architektonisches Thema mit zwölf Variationen. In diesem breiten Außengürtel befanden sich die Quartiere der Arbeiter von Valar – es war der Teil der Stadt, wo die Diener lebten. Niemand wusste, wie viele es überhaupt waren oder aus wie vielen Sternsystemen sie stammten. Eins stand jedoch fest: Jedes Wesen, das in diesem großen Slum hauste, war der Diener eines broanischen Herrn.
    Sar-Ganth nahm kaum Notiz von den Behausungen der Arbeiter, als sein Luftauto darüber hinwegflog. Während das Auto wie ein auf seine Beute hinabstoßender avtar zur Landung ansetzte, war sein Blick auf den Sar-Dva-Turm gerichtet. Im letzten Moment brachte der Pilot das Auto zum Schweben und senkte es dann auf eine große Landefläche hoch oben auf dem golden-silbernen Gebäude hinab. Die Motoren waren kaum verstummt, als die Tür in die Außenhaut glitt und Sar-Ganth in die frische Morgenluft hinaustrat. Er sog kurz die Gerüche der Stadt ein, bevor er durch einen Gravo-Schacht ins Herz des Gebäudes fiel.

    Fos wartete bereits auf ihn, als er im Büro erschien. Das ebenholzfarbene Exoskelett des Transianers war auf Hochglanz poliert. Die in einem komplexen Muster eingelegten funkelnden Diamanten und bunten Edelsteine wiesen ihren Besitzer als Angehörigen einer hohen Kaste aus. Sar-Ganth hatte Fos einmal nach der Bedeutung dieser Dekoration gefragt, die Antwort aber längst wieder vergessen. Der Körperschmuck eines Dieners, auch eines so nützlichen wie Fos, war nicht von Belang für einen Broa. Er musste sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen.

    Es genügte, dass Fos ihm gegenüber loyal war. Das war die Stärke der Transianer, ein Ergebnis ihrer sozialen Rudelstruktur. Jedes Mitglied des Rudels war seinem Führer gegenüber loyal, und wenn dieser Anführer zufällig einer anderen Spezies angehörte, schien der angeborene Instinkt trotzdem zu funktionieren.
    Sar-Ganth ging auf Knöcheln zu seiner Arbeitsstation und erklomm das Sitzgestell. Er drapierte Arme und Beine bequem um die Stangen, beugte sich vor und fragte Fos: »Was ist derart wichtig, dass ich an einem so schönen Morgen herkommen muss?«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Clan-Meister. Aber die Nachricht war sehr dringend und vertraulich. Erinnert Ihr Euch an den Prüfer, der vor fünf Zyklen verschollen ist?«
    Sar-Ganth kratzte sich mit einem langen Arm und dachte nach. »Vage. Die Kas-Dor wurden beschuldigt, ihm am Nala-Sternentor aufgelauert zu haben, aber man vermochte ihnen nichts nachzuweisen. Was hast du in Erfahrung gebracht, dass aus diesem alten Rätsel so plötzlich eine dringende Angelegenheit wird?«
    »Sar-Say ist anscheinend lokalisiert worden.«
    »Das war der Name des Prüfers?«
    »Ja. Er war an Bord eines vithianischen Schiffs von Vith nach Persilin unterwegs, als er verschwand.«
    »Und nun hat man ihn wieder lokalisiert? Wo denn genau?«
    »Vielleicht hätte ich

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