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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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schließlich überdehnt haben. Auf welcher Grundlage diese Schlussfolgerung beruht? Die Voldar’ik
hatten ihren planetarischen Meister schon seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen und das auch nicht für erwähnenswert gehalten.
    Wo es also noch weniger Broa als Menschen gibt, wie ist es dann möglich, dass sie so viele andere Rassen in Knechtschaft zu halten vermögen? Was macht sie zu so starken Eroberern? Weshalb zollen eine Billiarde demütiger Heloten diesen unfruchtbaren kleinen Affen Tribut?«
    »Die Sternentore!«, rief jemand aus der ersten Reihe.
    »Genau«, entgegnete Hamlin. »Die Sternentore! Die Broa sind wie ein Elefant, der ein Kunststück beherrscht. Es ist ein sehr gutes Kunststück, aber eben nur ein Trick. Sie halten die unterworfenen Arten im Grunde dadurch in Schach, indem sie sie in ihren heimatlichen Sternsystemen einsperren. Wenn man ein guter Sklave ist und sein Plansoll erfüllt, wenn man ihnen keine Scherereien macht, darf man vielleicht mit den Nachbarn Handel treiben. Pocht man jedoch auf seine Unabhängigkeit oder kommt den Meistern irgendwie dumm, dann funktioniert plötzlich das Sternentor nicht mehr und der Himmel verdüstert sich mit broanischen Kriegsschiffen.
    Die Sternentore sind der Hebel, mit dem die Broa ihre Macht millionenfach projizieren. Und wo wir nun den Quell ihrer Macht identifiziert haben, werden wir eine Strategie entwickeln, um sie gegen sie zu verwenden. Diese Strategie beinhaltet natürlich auch militärische Aktionen innerhalb der Souveränität , aber es handelt sich nicht in erster Linie um eine militärische Option.
    Ich versichere Ihnen an dieser Stelle, dass wir keinen Angriff auf die Souveränität planen. Mein Pariser Kollege sagte völlig zu Recht, dass das selbstmörderisch wäre. Genauso wenig beabsichtigen wir einen direkten Angriff gegen die Broa. Man hat auch vorgeschlagen, ihre Heimatwelten aus dem All mit den schwersten Bomben zu belegen, zu deren
Herstellung wir fähig sind. Ich bin jedoch der Ansicht, dass wir damit nicht nur unmoralisch handeln, sondern auch einen großen Fehler begehen würden.
    Die Kontrolle über die Sternentore ist das Joch, unter das sie ihre Knechte zwingen, und deshalb müssen wir sie ins Visier nehmen. Wir wollen die Broa stürzen, indem wir ihr Monopol auf Sternenreisen innerhalb der Souveränität brechen. Und zu diesem Zweck werden wir den unterworfenen Spezies das Geheimnis des Sternenantriebs verraten!«

    Flannigan’s war vor einem Jahrhundert als ein typisch irischer Pub eröffnet worden. Im Lauf der Jahrzehnte hatten die Inhaber den Laden immer exklusiver gestaltet, bis er schließlich in die zweihundertste Etage eines der höchsten Gebäude von Boston umzog. Es war das teuerste Restaurant in einer Stadt, in der es ohnehin nur teure Restaurants gab.
    »Aber hallo, Lisa, du siehst heute Abend wirklich bezaubernd aus«, sagte der am Eingang wartende Dieter Pavel, als Lisa und Mark den Aufzug verließen. Sie gingen zu ihm, und er verneigte sich und küsste ihr die Hand.
    »Danke, Dieter. Du siehst auch sehr gut aus.«
    »Guten Abend, Mark.«
    »’n Abend, Dieter.«
    »Sollen wir hineingehen?«, fragte er und deutete auf die reich verzierte Kristallglastür, die ins Restaurant führte.
    Der Ober führte sie zu einem Fensterplatz mit einer sensationellen Aussicht über die Stadt und die Bucht. Das heißt, der Blick wäre sensationell gewesen, wenn er nicht durch den Abendnebel verstellt worden wäre, der heute wieder aufgekommen war. Die Aussicht beschränkte sich deshalb auf einen vielfarbigen Dunst, der von hinten durch ein paar schemenhafte Türme angestrahlt wurde.

    Ein stetiger Strom von Kellnern und Bedienungen kam an ihren Tisch, räumte die Teller ab, brachte warmes Brot und präsentierte ihnen schließlich die Weinkarte. Dieter roch zeremoniell am Korken und verkostete den Wein. Nachdem er seine Zufriedenheit bekundet hatte, schenkte die Bedienung jedem von ihnen ein Glas ein.
    »Also«, sagte Pavel. »Worauf sollen wir trinken?«
    »Ein langes Leben«, sagte Lisa.
    »Sicherheit«, erwiderte Mark.
    »Dann auf ein langes Leben und Sicherheit.«
    Die drei stießen an und tranken.
    »Und, Dieter«, sagte Mark, »wo sind Sie während der Nachmittagssitzung gewesen?«
    »Ich hatte ein paar Gesprächstermine«, erwiderte Pavel. »Mir ist schon klar, dass ich einiges verpasst habe.«
    »Direktor Hamlin scheint seinen Standpunkt wirklich gut rübergebracht zu haben«, pflichtete Lisa ihm bei. »Die Leute haben

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