Sternhagelgluecklich
Glückspegel deutlich stärker an als bei denjenigen, die jeden Tag eine gute Tat vollbrachten.
Auch die Autoren Elliot Aronson, Timothy Wilson und Robin Akert schreiben in ihrem Fachbuch »Sozialpsychologie«, dass eine Korrelation in beide Richtungen bestehe: »Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen kann einen selbst auf verschiedene Weise glücklich machen«, heißt es dort. »Erstens ist es ein Weg, sich mit anderen Menschen zu verbinden und soziale Beziehungen zu fördern, die – wie wir bereits gesehen haben – eine wichtige Quelle für persönliches Glück sind. Zweitens sehen sich Menschen, die anderen helfen, wahrscheinlich selbst in einem besseren Licht, nämlich als die Art Mensch, die altruistisch gesinnt ist und sich um ihre Mitmenschen kümmert.«
Diese Theorie bestärkt mich in meinem Tun. In der Praxis wirkt sich mein ehrenamtliches Engagement jedoch erst mal statt in einem glücklichen Buddhalächeln in Sorgenfalten aus. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?
8 Es ist kein Zufall, dass Apple und zahlreiche andere Hightechfirmen etwa im Jahresrhythmus neue Modelle ihrer Computer und Smartphones herausbringen. Experten nennen dieses Phänomen »geplante Obso leszenz«. Damit sollen Konsumenten dazu gebracht werden, früher ein neues Modell zu kaufen als eigentlich nötig. Denn im Vergleich zu dem neuen glänzenden Gerät wirkt unser altes plötzlich rückständig. Obwohl es noch tadellos funktioniert, verströmt es längst nicht mehr den Glanz, der uns damals zum Kauf verleitet hat. Dennoch glauben wir wieder fest daran, dass uns das neue, »bessere« Produkt diesmal ganz bestimmt glücklich machen wird. Und greifen zu – obwohl das alte Telefon oder Notebook noch eine Weile wunderbar seinen Dienst getan hätte.
9 Es gibt jedoch auch Schicksalsschläge, bei denen so gut wie keine Gewöhnung einsetzt. Darunter zählt zum Beispiel der Tod des eigenen Kindes bei einem Verkehrsunfall. Eltern, denen dies widerfahren war, zeigten vier bis sieben Jahre später immer noch deutlich häufiger Depressionssymptome und waren weniger glücklich als Vergleichspersonen.
Zehn kleine Glücksmomente
• Einem träumenden Hund zusehen, der im Schlaf mit den Pfoten zuckt
• Einen Schneemann bauen, obwohl man schon erwachsen ist
• Der Geruch von selbst gebackenem Kuchen
• Post vom Finanzamt bekommen und feststellen, dass es nur ein Formbrief wegen der neuen Steuernummer ist
• Der bayrische Brauch, dass man in den Biergarten seine eigene Brotzeit mitbringen darf
• Aufgeräumt haben
• Auf dem eigenen Handy anrufen, das man verloren hat – und ein ehrlicher Finder geht ran, der es einem zurückgibt
• Ein Abendessen mit Freunden, das bis in die Morgenstunden dauert, weil keiner aufbrechen will
• Merken, dass die Milch sauer ist, bevor man sie in den Kaffee geschüttet hat
• Am Neujahrsmorgen trotz schwerem Kopf früher aufstehen als alle anderen und durch den frisch gefallenen Schnee in einer scheinbar verlassenen Welt spazieren
Januar
Wieso Sport glücklich macht –
auch wenn wir uns das nie merken können
Wie wichtig es ist, wie eine Sache endet
Warum wir auch im Alter glücklicher sind,
als wir vorher vermuten
Glück ist ganz einfach gute Gesundheit und
ein schlechtes Gedächtnis.
Albert Schweitzer
Einen eindrucksvollen Beweis, wie glücklich schon winzige Akte der Hilfsbereitschaft machen können, erhalte ich schon eine Woche nach meinem Besuch bei der Ehrenamtsvermittlung. Mein guter Freund Tobi hat Besuch von der Familie seiner brasilianischen Freundin. Mit dabei: ihre beiden kleinen Neffen, die beide noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen haben und sich gleichzeitig im schlimmsten Rackeralter befinden. »Kannst du uns deinen Schlitten ausleihen?«, fragt Tobi per SMS .
Eine Stunde später steht er vor meiner Tür, den Besuch im Schlepptau. Die beiden Jungs haben sich bereits mit der seltsamen Masse angefreundet, die in Berlin überall auf dem Boden liegt. » Guerra de neve! «, brüllen beide auf Portugiesisch und kicken mit ihren kleinen Stiefeln so in den Boden, dass vor ihnen riesige Schneefontänen hochschießen. » Guerra de neve heißt Schneekrieg«, übersetzt Tobi, während er sich den grauen Straßenschnee von der Jacke klopft. Ich denke an die zahlreichen Studien, die besagen, dass Heiraten zwar glücklich macht, Kinderkriegen jedoch nicht. In diesem Moment, unter dem ständigen Schneebeschuss der kleinen, nimmermüden Stiefel, kann ich das absolut
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