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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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können. Und nun, einem Wunder gleich, war er tatsächlich hier.
    Gleich darauf verkrampfte sich ihr Magen furchtsam, als ihr der Gedanke kam, dass es sich bei einer der Blondinen um Celeste handeln konnte.
    Erst nach zehn Sekunden angestrengten Blinzelns konnte Lucille sich wieder entspannen, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war, dass es sich bei keiner der beiden um Celeste handelte. Außer Celeste hätte die letzten eineinhalb Wochen damit verbracht, sich Haarverlängerungen, Tätowierungen, ein Nabel-Piercing und eine Brustvergrößerung machen zu lassen.
     
    Jaz konnte kaum atmen, geschweige denn ordentlich singen. Er sah, wie Lucille auf ihn zukam. Die Gitarre war nicht so toll, aber sie reichte aus. Und seine Finger konnten die Akkorde ohnehin auswendig.
    Als Lucille näher kam, sang sie mit. Anfangs klang ihre Stimme brüchig und zögernd, aber als Jaz den Refrain wiederholte, gewann sie an Zuversicht. Am anderen Ende der Theke hörte man, wie sich eine Frauenstimme beschwerte: »Woher kennt die den Text? Ich habe dieses Lied noch nie im Leben gehört.«
    Jaz brach abrupt ab, glitt vom Barhocker, reichte dem Barkeeper die Gitarre und nahm Lucille – als sie vor ihm stand – bei der Hand.
    Sobald sie außer Hörweite waren, sagte Lucille mit etwas zittriger Stimme: »Ziemliche Strecke, oder? Für einen einzigen Gig.«
    »Ich bin recht wählerisch, was mein Publikum angeht.« Jaz konnte nicht anders, er musste die Hand ausstrecken und ihre Wange berühren. Sie hatte wirklich die makelloseste Haut der …
    »Tu das nicht.« Lucille zuckte zurück. »Das darfst du nicht. Nur weil wir jetzt hier sind. Das macht es auch nicht richtiger.«
    »Celeste ist weg.« Jaz merkte, wie seine Mundwinkel unkontrollierbar zu zucken begannen. Es hatte keinen Zweck; jedes Mal, wenn er daran dachte, überkam ihn der Drang zu lachen. »Sie ist mit Harry durchgebrannt.«
    Lucilles Augen wurden groß. »Sprichst du von … Suzys Harry?«
    »Offenbar ist es die große Liebe. Sie konnten nicht anders. Suzy ist stocksauer, weil sie jetzt dasteht wie jemand, dem man den Laufpass gegeben hat. Ach ja, Celeste war übrigens nie Alkoholikerin – das war nur ihre Masche, um meine Bekanntschaft zu machen. Und eine Frau namens Merle Denison hat nach dir gefragt. Sie hat sich mit Suzy unterhalten und einen Haufen Probleme geklärt. Ich habe hier auch einen Brief für dich. Von Suzy.« Er grub in seiner Tasche danach und plapperte dabei nervös weiter. »Jedenfalls ist Suzy jetzt etwas glücklicher, aber sie würde noch sehr viel glücklicher sein, wenn du ihr verzeihen könntest, dass sie so eine patzige, eifersüchtige Kuh war.«
    »Meine Güte«, sagte Lucille, als er verstummte, weil er Luft holen musste. »Bin ich in einen Werbespot fürs Paradies geraten?«
    Jaz lächelte. »Ich weiß. Es ist viel passiert. Hier ist der Brief von Suzy.«
    Er reichte ihr den zerknitterten, smaragdgrünen Umschlag. Lucille sah erst ihn, dann Jaz an. »Du bist den weiten Weg gereist, nur um mir einen Brief auszuhändigen?«
    »Ich kam mir mies vor, um ehrlich zu sein. Suzy macht sich die größten Vorwürfe wegen deines Verschwindens. Sie glaubt, es sei allein ihre Schuld.« Jaz legte den Kopf schräg und merkte, dass er sich nicht länger fragen durfte, was er sagen sollte, sondern es einfach sagen musste. »Du hättest nicht weglaufen sollen. Was zwischen uns geschehen ist, war nie als einmaliger Ausrutscher geplant. Ich liebte dich … ich liebe dich.« Seine Stimme brach. »Und ja, ich wusste nicht, wie ich mit Celeste Schluss machen sollte, aber das hat sich jetzt erledigt, ich muss mir um sie keine Sorgen mehr machen. Es gibt nichts, was uns davon abhalten könnte, zusammen zu sein. Du und ich. Oh, Lucille … sieh mich nicht so an. Es ist mir ernst.«
    Das war es ihm wirklich. Ein Kloß von der Größe eines Tennisballs hüpfte in Lucilles Hals auf und ab, weil Jaz immer zu Scherzen aufgelegt war und alle in seinem Umfeld aufzog. Das Einzige, was man ihm nie vorwerfen konnte, war, ernst zu sein.
    Gott, was für ein Chaos. Es bedeutete ihr so viel, ihn das sagen zu hören, aber sie konnte es dennoch nicht zulassen.
    »Suzy würde mir niemals vergeben.«
    Tja, sie konnte genauso gut ehrlich sein. Er hatte einen weiten Weg auf sich genommen. Das Wenigste, was sie tun konnte, war, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Jaz wirkte erstaunt. »Dir vergeben? Was denn?«
    »Dich … und mich.« Lucille schwankte.
    »Tut mir leid, jetzt

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