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Stets zu Diensten

Stets zu Diensten

Titel: Stets zu Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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dieses Vorhaben einen schönen Tag wünschen solle.
    »Verstehst du das denn nicht, du Dummkopf? Sie muß nach Shrewsbury und wird den ganzen Tag fort sein. Ich kann daher schnell nach London fahren und wir können heiraten.«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine kurze Pause. Man hätte annehmen können, daß es dem Besitzer der Stimme die Sprache verschlagen habe. Nach einer Weile sagte die Stimme:
    »Ich verstehe.«
    »Freust du dich denn nicht?«
    »Doch, schon.«
    »Das klingt aber nicht so. Hör zu, Liebling. Während ich in London war, habe ich mich überall nach Standesämtern umgesehen – nur für den Fall. Es gibt eines in Milton Street. Sei morgen um genau zwei Uhr dort. Ich muß jetzt Schluß machen, Liebling. Es kann jemand hereinkommen. Auf Wiedersehen, Liebling.«
    »Auf Wiedersehen, Liebling.«
    »Bis morgen, Liebling.«
    »Jawohl, Liebling.«
    »Auf Wiedersehen, Liebling.«
    Während Myra den Hörer auflegte, dachte sie an das Gerede und Geschwätze, das bei Tee und Kuchen entstehen würde.

2
    »Und jetzt«, sagte Pongo Twistleton, während er eine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte und seine Stimme sehr zufrieden klang, »muß ich abhauen. Ich habe eine Verabredung.«
    Er hatte seinen Onkel, Lord Ickenham, zum Mittagessen in den Drones Club eingeladen, der ebenfalls – wie Lord Emsworth – die Eröffnung des Parlaments durch seine Anwesenheit ehrte; und er hatte sich an dessen Erzählungen über vergangene Zeiten ergötzt. Aber was ihn noch mehr freute, als die bissige Kritik beim Auftauchen der vier Verfolger Rouge Croix, Bluemantle, Rouge Dragon und Portcullis und wie sie die Prozession anführten, war der angenehme Gedanke, daß er Dank seiner Verabredung unter keinen Umständen in die Versuchung kommen könne, von seinem Gast am Ende ihres gemeinsamen Mahles eingeladen zu werden, mit ihm zusammen einen jener angenehmen und lehrreichen Nachmittage zu verbringen. Die Erinnerung an diese Nachmittage ließ ihm stets das Blut in den Adern gefrieren. Das Hunderennen, das sie vor einigen Jahren gemeinsam miterlebt hatten, stand noch besonders lebendig in seinem Gedächtnis.
    Von Frederick Altamont Cornwallis Twistleton, dem Fünften Earl of Ickenham, hatte ein kluger Kritiker einmal gesagt, daß er sich bis zu seinem frühen Lebensabend seine jugendliche Figur, seine Begeisterungsfähigkeit und sein frisches und natürliches Aussehen eines leicht beschwipsten Gymnasiasten bewahrt habe; und niemand, der ihn kannte, hätte diese Feststellung bestreiten können. Bevor er aufgrund zahlreicher Todesfälle in der Familie in den Besitz seines Titels gelangt war, hatte er als junger Mann in Amerika die verschiedensten Jobs ausprobiert – einmal war er Cowboy, dann Mineralwasser-Verkäufer, Zeitungsreporter und später Schürfer in der Mojawe-Wüste; und es gab keine Ranch, keinen Drug-Store, keinen Zeitungsverlag und keine Wüste, wo er nicht bemüht gewesen war, Leben hineinzubringen. Heute war sein Haar grau, aber es war immer noch sein Ziel, die Umgebung, in der er sich befand, nach besten Kräften zu beleben und aufzuheitern. Wie er selbst häufig sagte, verbreitete er gerne eine Atmosphäre der Heiterkeit und des Lichtes um sich und tat Gutes mit einem Lächeln auf den Lippen. Er war ein großer, kultiviert aussehender Mann mit einem kecken Schnurrbart und flinken, unternehmungslustigen Augen.
    Als er seinen Blick nun auf seinen Neffen richtete, wirkte er enttäuscht und vorwurfsvoll, als ob er von seinem eigen Fleisch und Blut etwas Besseres erwartet hätte.
    »Du verläßt mich? Warum denn nur? Ich hatte gehofft, wir …«
    »Ich weiß«, sagte Pongo kurz, »könnten wieder einen unserer angenehmen und lehrreichen Nachmittage verbringen. Aber es gibt keine angenehmen und lehrreichen Nachmittage mehr. Ich treffe mich mit einem Herrn.«
    »Wegen eines Hundes?«
    »Weniger wegen eines Hundes, als …«
    »Dann ruf ihn an und sag’ ihm ab.«
    »Das geht nicht.«
    »Wer ist denn der Kerl?«
    »Bill Bailey.«
    Lord Ickenham schien überrascht zu sein.
    »Ist er denn schon wieder zurück?«
    »Wie?«
    »Man hat mir erzählt, daß er von zuhause fortgegangen ist. Ich glaube, mich zu erinnern, daß seine Frau ziemlich besorgt darüber war.«
    Pongo erkannte, daß sein Onkel – wie die meisten älteren Herren – alles durcheinander brachte.
    »O nein, das war nicht Bill. Ich glaube, er heißt Cuthbert mit Vornamen. Aber wenn jemand schon Bailey heißt, dann muß man ihn doch einfach Bill

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