Steueroasen Ausgabe 2013
den politisch unsicheren Golf locken?
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
Botschaft der Islamischen Republik Iran
Podbielskiallee 65â77, D-14195 Berlin
Tel.: 030-84 35 30, Fax: 030-84 35 35 35
Internet: www.iranbotschaft.de
Flughafen: Teheran, ca. 45 Min. zum Zentrum
Hotel:
Teheran Homa Hotel, Tel.: 009821-88 77 30 21 39, www.homahotels.com
Katar â mit Gas in die Moderne
Fläche: 11 437 qkm
Hauptstadt: Doha
BIP je Einwohner: 80Â 556Â USD
Inflation: 1,1Â Prozent
Arbeitslosigkeit: 0,5Â Prozent
Erdölreserven: 14,2 Milliarden Barrel
Liquified Natural Gas (LNG)-Produktion: 24 Millionen Tonnen jährlich
Einwohner: 1,65Â Millionen
Sprache: Hocharabisch
Währung: Katar-Riyal
Rohölproduktion: 780 000 Barrel pro Tag
Erdgasreserven: 910Â 000Â Milliarden cbf (KubikfuÃ)
Staatsverschuldung: 29,8Â Prozent
Neu im weltweiten Steueroasen-Orchester ist Katar . Keine Volkswirtschaft wächst derzeit so stark wie der Kleinstaat am arabischen Golf. 2011 stieg das BIP um 12,8 Prozent. In wenigen Jahren will Katar erreichen, wofür andere Länder Jahrzehnte gebraucht haben. Anders als in Dubai ist man darauf bedacht, eine Mischung zu finden, die den Anschluss an die Moderne herstellt, aber auch die arabische Tradition bewahrt. Liberalität und Offenheit werden trotz strenger Auslegung des Islam groà geschrieben.
Katar will sich nicht allein als Gasversorger einen Namen machen. Das kleine Land ist auch Sitz des Fernsehsenders Al Dschazira , zudem lockt es mit Erfolg amerikanische Universitäten und Forschungseinrichtungen an, in Katar Filialen einzurichten. Das Land will sich als Bildungs- und Forschungszentrum der Golfregion etablieren. Im Gegensatz zu den Nachbarländern Bahrain, Oman oder Saudi-Arabien ist Unterbeschäftigung in Katar derzeit kein Problem.
Seit 1995 setzt Katar auf die Technologie zur Verflüssigung des vorhandenen Naturgases. Katar ist nach Indonesien der zweitgröÃte LNG-Lieferant weltweit. Doch das ist erst der Anfang. 2011 hat Katar die Gas-Lieferung auf 77 Millionen Tonnen mehr als verdreifacht und 2012 will das Land die weltweit höchste Erdgas-Förderquote erbringen. Dafür wurden in den letzten Jahren über 50 Milliarden US-Dollar investiert. Nach Angaben von QuatarPetrol besitzt das Land 900 Trillionen Kubikmeter Gasreserven. Bis dahin soll auch die tägliche Förderung von Erdöl auf eine Million Barrel erhöht werden. Dann wird sich das Füllhorn der Petrodollars über einen Teil der Einwohner ergieÃen. Von diesen hat nur ein Viertel die Staatsangehörigkeit Katars , die anderen sind meist billige Arbeitskräfte aus Asien .
Quelle: Citygroup, Smith Barney; Berechnungen des Autors
Für den Ausbau des kleinen Staates, der fast nur aus Wüste besteht, wurden rund sieben Milliarden US-Dollar in StraÃen sowie in die Erneuerung der Wasser- und Abwasserversorgung investiert. Zudem wollen private Investoren in Doha rund 200 Hochhäuser für Büroraum und Wohnungen bauen. 40 von ihnen sind allein in den vergangenen zwei Jahren an der West Bay von Doha , das sich zum neuen Geschäftsviertel der Hauptstadt entwickelt, in die Höhe geschossen. Doha hat den Quantensprung vom beschaulichen Fischerdorf zu einer Boomstadt geschafft. Es ist bereits auf einem Niveau, das Dubai vor zehn oder 15 Jahren hinter sich gelassen hat. Als Vorteil gegenüber Dubai , das jeden Tag Ãl und Gas im Wert von zehn Millionen US-Dollar aus dem Emirat Abu Dhabi bezieht, hat Katar eigene Energievorräte im groÃen Umfang.
Die Zeiten sind vorbei, in denen nur wenige wussten, wo Katar liegt. Aus der ganzen Welt klopfen Investoren an, um einmal mehr am Arabischen Golf ihr Glück zu machen. Denn dort erwirtschaftete Gewinne bleiben steuerfrei. OECD -Abkommen in Steuerangelegenheiten sind unbekannt.
Katars Stärken und Schwächen
Stärken
Schwächen
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Riesige Ãl-/Gasvorkommen
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Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften
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GroÃe Gasverflüssigungskapazitäten
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Mangelnde Beschäftigung der Bevölkerung
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Boomende Wirtschaft
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Wenig diversifizierte Wirtschaftsstruktur
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Gute Infrastruktur
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Hohes Bevölkerungswachstum
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Der Emir von Katar möchte sein Land modernisieren, ohne dass dabei die alten Traditionen verlorengehen. Der Spagat gelingt erstaunlich gut.
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