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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Infrastruktur geschaffen – und ist dennoch bei den arabischen Wurzeln geblieben. Seine simple Formel lautet: Wohlstand? Gern. Rekordjagd? Nein. Übermorgenland? Nein. Natur schützen, authentische Kultur pflegen. Arabische Identität pflegen? Unbedingt. Und trotzdem weltoffen sein – das ist Oman heute. Betrug das jährliche Durchschnittseinkommen der Omaner 1970 noch 343 US-Dollar, sind es heute nach Berechnungen des IWF 19 400 US-Dollar. Die Einheimischen der Oberschicht aus Abu Dhabi, Dubai und den anderen Emiraten suchen ein solches Land, sie sehnen sich nach dieser Stille.
    Das Sultanat Oman zählt zu den wenigen Ländern, welche die Weltwirtschafts- und Finanzkrise weitgehend unbeschadet überstanden haben. Die Banken waren nicht betroffen, und die Realwirtschaft litt in erster Linie unter dem starken Rückgang des Ölpreises. Doch Erdöl ermöglicht den Ausbau des Wohlfahrtstaates. Denn durch höhere Sozialausgaben erkauft sich das Sultanat nach den Protesten Anfang 2012 derzeit seine Stabilität. 30 Jahre sollen die Ölvorräte noch reichen. Gas soll dann Omans Zukunft sein. Bereits jetzt werden täglich 4 Milliarden Kubikfuß Naturgas produziert, das überwiegend in verflüssigter Form nach Japan, Korea und Spanien geliefert wird. Der Fünfjahresplan 2011 bis 2015 sieht ein jährliches Wirtschaftswachstum von 6 Prozent vor. Auch der Tourismus entwickelt sich gut.
    Oman ist ein Anti- Dubai: mit sauberer Luft und Baugesetzen, die Harmonie mit der traditionellen Architektur vorschreiben. Der Sultan besitzt einen prunkvollen Palast in der Altstadt von Muscat , doch nie würde er eine Mercedes -Flotte in allen Regenbogenfarben bestellen, wie es ein Scheich in den VAE tat. Der Sultan will, dass sein Volk so wirtschaftet, dass es dem Land nützt. Dazu soll der Anteil des Ölsektors am BIP bis 2020 auf neun Prozent sinken. Neue Kraft will Oman künftig aus Handel, Industrie und Dienstleistungen schöpfen. Bis zu 100 000 neue Arbeitsplätze sollen allein im Hafen von Sohar entstehen. In der Stadt, aus der Sindbad, der Seefahrer stammen soll, wächst ein riesiger Komplex aus Raffinerien, Logistikzentren und einer Aluminiumschmelze. Oman wird in den kommenden fünf Jahren rund 30 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Häfen stecken.
    Das Sultanat zählt zu den attraktivsten Ländern der arabischen Golfregion. Vergleichsweise früh hat Oman damit begonnen, seine Grenzen für internationale Investoren und den weltweiten Handel zu öffnen. Im Gegensatz zu den Nachbarstaaten VAE und Saudi-Arabien sind Omans Ölreserven begrenzt, schwierig zu fördern und nur von durchschnittlicher Qualität. Die ökonomischen Akteure des Landes stehen daher unter Druck, den wirtschaftlichen Diversifizierungsprozess beschleunigt fortzusetzen. Glücklicherweise wurden in den neunziger Jahren große Naturgasreserven entdeckt.
    Im Norden des Landes, in Sohar , ist ein großer Industriehafen entstanden, der derzeit um eine 4000 Hektar große Freihandelszone erweitert wird. Sohar liegt vor der Straße von Hormus, damit außerhalb einer der geopolitisch volatilsten Regionen der Welt, des Persischen Golfes, aber in Nähe zum indischen Subkontinent. Sohar ist das Tor zur Arabischen Halbinsel , von hier aus können rasch die benachbarten Emirate Dubai und Abu Dhabi bedient werden.
    Nur in einer Hinsicht will Oman seinem protzigen Nachbarn Dubai folgen: Das Sultanat öffnet sich dem Tourismus. Im Norden von Muscat entsteht für 750 Millionen US-Dollar „The Wave“ mit 700 luxuriösen Strandvillen, weiter nördlich wird die Tourismusstadt „Blue City“ mit zahlreichen Fünf-Sterne-Hotels gebaut. Neue Chancen für arbeitsuchende Omaner: Im Tourismussektor stehen ihnen 60 Prozent der Jobs offen. Zu bieten hat Oman viel: Zeugnisse arabischer Kultur, attraktive Wüsten- und Bergregionen und nicht enden wollende Sandstrände.
    Steuerrecht
    Natürliche ausländische und omanische Personen sind von jeglicher Einkommensteuerpflicht befreit. Juristische Personen sind hingegen einkommen-/körperschaftsteuerpflichtig. Die Körperschaftsteuer beträgt seit 2003 einheitlich 12 Prozent. Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen unterliegen je nach Gewinnhöhe einer Besteuerung zwischen 5 und 30 Prozent. Steuerfrei bleiben die Gewinne der Zweigniederlassungen von

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