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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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persönlich davon überzeugt hatte.
    Daniel legte die Hände auf ihre Schultern, um sie zurückzuhalten, und drückte sie beruhigend. “Einen Moment, Annie. Ich muss erst mit dir reden, bevor du zu ihm gehst.”
    “Oh Gott.”
    “Nimm dich zusammen, Annie. Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Guy hat eine Menge Prellungen, aber seine Wirbelsäule ist unverletzt. Er hat kein Schleudertrauma und auch keine Gehirnerschütterung.”
    “Bist du sicher?”
    “Du weißt doch selbst, was für ein Dickschädel Guy ist.” Daniel lächelte sie an.
    “Aber?”
    “Ich verspreche dir, dass sein Kopf bis auf ein paar Prellungen vollkommen in Ordnung ist.” Daniel klopfte ihr beruhigend auf den Rücken. “Er hat allerdings einige ziemlich schlimme und sicherlich sehr schmerzhafte Schnitte und Kratzer an der rechten Schulter und den Rippen, und sein rechtes Knie wird möglicherweise orthopädische Behandlung brauchen. Im Moment können wir wegen der Schwellung des Knies noch nicht die Schwere der Verletzung beurteilen. In ein paar Tagen kann er einen Spezialisten konsultieren, um zu sehen, ob er operiert werden muss, obwohl ich bezweifle, dass das nötig sein wird. Für den Augenblick haben wir das Knie geschient, damit er es nicht bewegen kann, und in den nächsten Tagen wird er Schmerzmittel benötigen. Er wird Krücken benutzen müssen, um sich zu bewegen, und ich würde ihm raten, das Knie so oft wie möglich hochzulegen und Bettruhe zu bewahren in den nächsten Tagen.”
    Annie legte eine Hand vor ihren Mund und spürte, wie ihr die Tränen kamen. Und Daniel behauptete, es sei nicht so schlimm!
    Es klang fast so, als hätten ihre Verführungsversuche ihn beinahe umgebracht!
    “Beruhige dich, Annie”, sagte Lacy, die neben Daniel getreten war und sich nun an ihn lehnte. Daniel schlang den Arm um sie und schien ein wenig Trost aus ihrer Nähe zu beziehen. “In diesem aufgeregten Zustand kannst du unmöglich zu Guy gehen. Er wird wieder ganz gesund, das weißt du. Dein Bruder würde dich doch nicht belügen.”
    “Natürlich nicht”, versicherte Daniel und schien sehr erleichtert, dass Lacy ihm zu Hilfe kam. “Er hat nichts gebrochen und auch keine anderen ernsthaften Verletzungen, aber Prellungen können fast genauso schmerzhaft sein wie Brüche, und deshalb wird er jemanden brauchen, der ihn pflegt.”
    “Das tue ich”, erbot sich Annie schnell.
    Daniel seufzte. “Das dachte ich mir schon. Ihr zwei wart euch schon immer näher als die meisten Brüder oder Schwestern.”
    Lacy verdrehte die Augen, sagte auf Annies bittenden Blick hin aber nichts.
    “Kann ich ihn jetzt sehen?”
    “Also gut.” Widerstrebend ließ Daniel seine Frau los und nahm Annies Hand, um sie zu Guy zu führen. “Es ist nur so, Annie, dass er im Moment ein bisschen desorientiert ist. In Anbetracht seiner Körpergröße und Verletzungen habe ich ihm eine ziemlich hohe Dosis Schmerzmittel gegeben. Aber ich glaube, ich habe es übertrieben.” Daniel lachte. “Zumindest weiß ich jetzt, warum er nie Alkohol trinkt.”
    Als sie um eine Ecke des Korridors bogen, konnte Annie jemanden singen hören. Es war ein altes Lied aus “Mary Poppins”, in einem eintönigen, zittrigen Bariton gesungen, der sämtliche Krankenschwestern veranlasste, sich die Ohren zuzuhalten.
    Daniel lachte nur. “Dort drüben ist er. Du brauchst nur dem Lärm zu folgen. Aber pass auf. Er hat versucht, mich zu umarmen, und mich dabei beinahe umgeworfen.”
    “Ich musste ihn retten”, bemerkte Lacy, die ihnen gefolgt war. “Und dann wären wir beinahe alle drei gefallen.”
    Annie ging mit unsicheren Schritten weiter.
    Guy lag auf dem Rücken in einem schmalen Metallbett, unter einer dünnen Decke, die ihm bis zur Taille reichte. Seine muskulöse Brust war nackt und mit zahlreichen vielfarbigen Prellungen übersät. Sein kurzes Haar stand wie üblich in alle Richtungen, seine Augen waren geschlossen, aber sein Mund war offen.
    Er sang immer noch.
    “Guy?”, flüsterte Annie.
    Er verstummte augenblicklich und öffnete ein Auge. “Ah, noch eine kleine Freundin. Du bist wohl gekommen, um diesen armen Mann noch mehr zu martern, was?”
    Er grinste, aber sie zuckte zusammen bei seinen Worten. “Natürlich nicht. Wie fühlst du dich?”
    “Als hätte ich mich mit einem Sattelschlepper angelegt und den Kampf verloren. Und du?”
    Ein Sattelschlepper? Sie konnte dem Himmel danken, dass er noch lebte. Langsam, mit klopfendem Herzen und schleppenden Schritten, ging

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