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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Schenkel hinaufwandern zu lassen und sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben. Wenn sie keinen Slip trug, würde er ihre glatte Haut spüren, ihre kleinen Löckchen und …
    Sein Körper reagierte auf die geistige Provokation. Guy schloss die Augen und betete, dass sie nicht den offensichtlichen Beweis seiner Erregung sah.
    “Stimmt das?”, wiederholte sie geduldig. “Macht es Männer scharf, wenn sie glauben, eine Frau sei unter ihren Kleidern nackt?”
    Guy schnappte sich seine Jacke und zog sie hastig über. Sekunden später war er auf dem Weg zur Tür, mit energischen Schritten, resolut gebeugtem Kopf und ohne Annie auch nur einen weiteren Blick zu gönnen.
    “Guy?” Annie folgte ihm, verwundert über seinen verzweifelten und überstürzten Aufbruch.
    “Ja”, schrie er, “das tut es. Und hör auf, auf Lacy zu hören.”
    “Warum?”
    Da sie nun schon einige Schritte trennten, hielt er inne und ging ein Stück zurück, sah, dass Annie ihn beobachtete, und sagte: “Weil junge Damen so etwas weder tun noch sagen sollten. Und außerdem”, fügte er hinzu, als er sah, dass sie ihm die Bemerkung übel nahm, “schadet es meiner Gesundheit.”
    Annie lachte. “Zu viel Stress?”
    Zu viel Versuchung, schoss es ihm durch den Kopf. “Geh zurück in deine Wohnung, bevor dich in diesem Aufzug jemand sieht.” Er winkte Annie noch einmal flüchtig zu und rannte dann die Treppe hinunter.
    Zum Glück regnete es immer noch. Er konnte diese kalte Dusche gut gebrauchen. Himmel, er musste sich zusammenreißen. Annie kam für ihn nicht infrage, und das würde wohl auch so bleiben, obwohl sie mit ihm experimentieren zu wollen schien – vermutlich, weil sie ihm so sehr vertraute, was ein weiterer Grund war, ihr zu widerstehen. Sie war eine wertvolle Freundin, die er nicht verlieren wollte.
    Denn wenn er Annie verlöre, würde er auch Daniel, Dan und Max verlieren. Sie waren seine Familie. Er liebte seine eigenen Eltern, aber er war ein spät geborenes Einzelkind gewesen, und sie waren jetzt so weit entfernt. Er sah sie höchstens drei- oder viermal im Jahr und telefonierte einmal monatlich mit ihnen.
    Dan hatte all das mit ihm getan, wozu sein eigener Vater nicht in der Lage gewesen war. Er hatte Guy sehr viel gelehrt, ihn unter seine Fittiche genommen und ihm gezeigt, wie das Familienunternehmen zu führen war. Und Guy und Daniel standen sich nahe, als wären sie wirklich Brüder. Sie waren seine Familie.
    Was, zum Teufel, stimmte also nicht mit ihm?
    Sein Haar war nass, als er in seinen Wagen stieg, und seine Hände zitterten, ebenso sehr von seinen aufgewühlten Emotionen wie auch von der Kälte. Er war immer noch nicht ganz sicher, ob er Melissa heiraten sollte, aber er war sich klar darüber, dass er etwas unternehmen musste. Er konnte nicht alles kaputt machen, indem er Dinge mit Annie tat, zu denen er kein Recht besaß.
    Oh, und was für Dinge er mit ihr tun wollte!
    Erotische Dinge. Sinnliche Dinge. Heiße, wunderbar verdorbene Dinge. Ihre Brüder würden ihn umbringen, wenn sie wüssten, was er dachte.
    Er hatte bemerkt, dass sie die kleine schwarze Perle, die er ihr vor Jahren geschenkt hatte, noch immer trug. Heute Abend hatte es eine fast schmerzhafte Erregung in ihm ausgelöst, sie zwischen ihren Brüsten zu sehen und zu wissen, dass sie sie dort immer trug.
    Selbst wenn sie schlief oder duschte. Wenn sie nackt war.
    Er wollte sie nicht verlieren. Und auch ihre Familie wollte er nicht verlieren. Die widersprüchlichsten Emotionen übermannten ihn, als er sich in den abendlichen Verkehr einreihte. Er versuchte, über mögliche Wege aus seinem Dilemma nachzudenken, aber seine Gedanken kehrten immer wieder zurück zu Annies Verführungsplänen und daran, wie gern er sie alles lehren würde, was sie wissen wollte. Aber nicht, damit sie ihr Wissen bei einem anderen anwandte.
    Er verfluchte gerade das Schicksal, das ihm diese Probleme beschert hatte, als die Ampel grün wurde und er weiterfuhr. Unglücklicherweise versuchte der von links kommende Sattelschlepper an der Ampel zu bremsen, doch der eisige Regen machte es unmöglich.
    Guy sah, wie der schwere Lastwagen ins Schleudern geriet, zur Seite schlitterte und dann, mit einem entsetzlichen Krachen, seitlich seinen eigenen Wagen rammte.
    Ihm blieb kaum Zeit, zu denken oder gar zu reagieren. Sein Wagen begann sich um ihn zu verbiegen, und sein Kopf stieß gegen etwas Hartes. Und dann wurde plötzlich alles schwarz vor seinen Augen.

4. KAPITEL
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