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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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schon?”
    “Eine ganze Weile. Es ist ein hübsches Häuschen, wenn auch vielleicht ein bisschen rustikal.” Er versuchte, sie mit einem Themawechsel abzulenken. “Ich würde Guy selbst hinbringen und versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, aber ich kann im Augenblick nicht aus der Klinik weg.”
    Annie war verblüfft – und dachte nicht im Traum daran, sich ablenken zu lassen. “Du besitzt eine Hütte und hast mir nie etwas davon erzählt? Wissen Dad und Max davon?”
    Daniel log im Allgemeinen nicht, aber Annie konnte sehen, dass er jetzt versucht war, es zu tun. Doch dann nickte er nur ergeben. “Dad und Max und sogar Guy waren schon sehr oft dort. Es ist eine Junggesellenbude, Annie, und deshalb wusstest du es nicht.”
    Lacy lachte schallend. “Ha, das tut richtig weh, nicht wahr? Deiner kleinen unschuldigen Schwester gegenüber zugeben zu müssen, dass du ein ganz normaler Mann bist, meine ich.” Noch immer lächelnd, wandte sie sich an Annie. “Seit unserer Heirat war Daniel aber nur mit mir in dieser Hütte.”
    “Tatsächlich”, sagte Daniel mit strenger Miene, “waren Lacy und ich vor unserer Heirat dort.”
    Statt verlegen zu sein über die Enthüllung, schien Lacy höchstens noch belustigter. In verschwörerischem Ton flüsterte sie Annie zu: “Alle Machos brauchen einen Ort, um ihren niederen Instinkten nachzugehen, einen Ort, wo sie menschlich sein können, ohne ihre armen kleinen unschuldigen Schwestern zu schockieren.” Sie lehnte sich an Daniels Schulter und grinste breit. “Das ist doch richtig, nicht wahr, Herr Doktor?”
    Fasziniert sah Annie zu, wie Daniel sich versteifte, als hätte er einen Besenstiel verschluckt, und seiner Frau den Rücken zuwandte. “Alles, was ihr braucht, wird noch vor eurer Ankunft dorthin geliefert werden. Ich rufe gleich morgen früh an und bestelle ein paar Ladungen Brennholz, damit ihr es warm und gemütlich habt. Der Kamin hat ein Gebläse, sodass er praktisch die gesamte Hütte heizt. Und ich lasse auch den Kühlschrank füllen. Die Tiefkühltruhe ist schon voll.”
    “Du hast Strom für elektrische Geräte, aber keine Heizung?” Es fiel Annie schwer, dies alles zu verdauen.
    Diesmal war es Lacy, die es zu erklären versuchte. “Denk doch mal nach, Annie. Ist ein gemütliches Kaminfeuer nicht viel romantischer als eine Zentralheizung? Du wirst auch eine Auswahl guter Weine finden und jede Menge ruhiger, beschaulicher Musik, nicht wahr, Doc?”
    Daniel antwortete nicht, aber Annie sah, dass seine Finger zuckten. Wahrscheinlich überlegte er, ob er seine Frau erwürgen sollte. “Ich würde dir nicht raten, Guy Wein trinken zu lassen. Wer weiß, wie er reagieren würde bei seiner geringen Toleranz und in Verbindung mit den Schmerzmitteln.”
    Annie schüttelte den Kopf, noch immer sehr verwirrt. “Max war also da. Und Guy? Und Dad?” Es war schlimm genug, sich Guy bei einem romantischen Stelldichein mit einer Frau in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern vorzustellen. Aber ihren Vater?
    Wieder antwortete Lacy. “Es ist, wie ich dir sage, Annie. Kein normaler, gesunder Mensch lebt wie ein Mönch. Sex, solange man ihn verantwortungsbewusst praktiziert, ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.”
    Daniel wandte sich zu ihr. “Das genügt jetzt, Lacy.”
    “Was hast du denn, Daniel?”, entgegnete Lacy sanft. “Befürchtest du, deine kleine Schwester könnte herausfinden, wie menschlich du bist? Oder dass sie gar entdecken könnte, wie menschlich sie ist?”
    Daniel schwieg einen Moment lang wütend, und Annie dachte, was für einen beängstigenden Anblick er jetzt bot. Es war das erste Mal, dass sie so etwas von ihrem ältesten Bruder dachte, denn normalerweise wirkte er immer so friedfertig.
    Daniel zwang sich, sich zu beruhigen. “Ich bin nicht so schwer von Begriff, wie du zu glauben scheinst, Liebling.”
    Lacy zog spöttisch die Augenbrauen hoch. “Nein?”
    “Nein.” Und dann nahm Daniel Annies Arm und zog sie ein paar Schritte weg von Lacy.
    “Ich bezweifle sehr, dass Guy seine Arbeit im Stich lassen und freiwillig zu der Hütte mitfahren würde. Du weißt, wie wichtig seine Arbeit für ihn ist. Wir werden ihn also überlisten müssen.”
    Lacy gesellte sich wieder zu ihnen, als wäre sie dazu aufgefordert worden. “Weißt du, ich bin ja auch dafür, dass Annie Guy entführt. Aber sag mal, was hat Melissa eigentlich so Schlimmes getan?”
    “Nichts. Sie passt nur nicht zu Guy.”
    “Warum nicht?” Nun klang Lacy

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