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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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und das heißt schon einiges, da Max sonst kaum jemandem vertraut.”
    Sie schien verwirrt. “Was hat Vertrauen damit zu tun?”
    Alles, hätte er sie beinahe angeschrien. Ihre Familie erwartete von ihm, dass er ebenso auf sie aufpasste wie die anderen. Sie verließen sich darauf, dass er auf sie achtgab und ihr nichts weiter als brüderliche Zuneigung entgegenbrachte.
    Ihr Vater hatte oft genug gesagt, Annie brauche jemand ganz Besonderen, jemanden, der zu ihr passte. Und Daniel hatte Angst, sie könne sich in einen Mann verlieben, der sich ihre Empfindsamkeit und Verwundbarkeit zunutze machen würde. Max hätte sie am liebsten in Watte gepackt und an einem sicheren Ort versteckt. Er würde jeden verdreschen, der seiner Schwester wehtat – alle ihre Brüder würden es tun. Annie war so unschuldig, dass jeder halbwegs raffinierte Mann sie mühelos ausnutzen konnte.
    Und da er selbst ein Mann war, wusste Guy sehr gut, wie niederträchtig Männer sein konnten. Er wusste, was in ihrem Kopf an erster Stelle kam. Ob Pizzabote oder Manager, alle wollten das Gleiche. Annie hatte es einfach nur noch nicht erkannt.
    Er schuldete den Sawyers mehr, als Daniel, Annie oder Max ahnten. Bis vor ein paar Monaten hatte nicht einmal er gewusst, wie unglaublich großzügig Dan Sawyers war.
    Es war mehr als genug, dass Dan ihn in seiner Familie aufgenommen hatte, dass er sich aus seiner selbst auferlegten Isolation herausbegeben hatte, um an einigen von Guys Highschool-Preisverleihungen teilzunehmen, und dass er zu seiner College-Abschlussfeier erschienen war. Er hatte Guy wie einen Sohn behandelt und war sehr stolz auf seine schulischen Leistungen gewesen.
    Aber Dan war noch weiter gegangen. Er hatte ihm die Ausbildung bezahlt, während er alle anderen in dem Glauben ließ, Guy habe ein Stipendium erhalten. Er hatte gewusst, dass Guys Eltern ihm das Studium nicht finanzieren konnten, und anstatt es schwer für Guy zu machen, hatte er sich ganz im Stillen und diskret um alles selbst gekümmert.
    Irgendwie und irgendwann würde er Dan alles zurückzahlen, das hatte Guy sich fest vorgenommen, nicht nur das Geld, sondern auch die Ermutigung und Unterstützung. Die Sawyers hatten ihn akzeptiert und ihn zu einem von ihnen gemacht. Sie glaubten selbst dann an ihn, wenn er selbst nicht an sich glaubte. Er war ihnen allen eine Menge schuldig, ob sie es nun wussten oder nicht.
    Er konnte es ihnen nicht zurückzahlen, indem er sich mit Annie einließ. Nicht, wenn alle Männer in ihrer Familie so überfürsorglich waren. Sie wollten das Beste für sie, und als Außenseiter, ja, krass ausgedrückt, als Almosenempfänger, war Guy alles andere als das Beste.
    Als er nichts erwiderte, warf Annie ihm einen herausfordernden Blick zu. “Ich trage keine Unterwäsche, Guy. Überhaupt keine.”
    Er schnappte nach Luft, als hätte er einen Fausthieb in den Magen erhalten. Gleichzeitig spürte er, wie ein beinahe schmerzhaftes Ziehen durch seine Lenden ging. “Was?”
    Sie wagte zu lachen, die kleine Hexe, schüttelte den Kopf und ließ ihr Haar über ihre Schultern fallen, sodass eine lange Locke ihre harte kleine Brustspitze umrahmte. Sie stieß ihn gegen die Schulter und strich dann in einer beschwichtigenden Geste über seinen Arm. “Ich wollte nur sichergehen, dass du noch bei mir bist. Du brauchtest so lange, um meine Frage zu beantworten.”
    Was für eine Frage? Es fiel ihm schwer, sich zu erinnern, nachdem sie diese kleine Bombe hatte fallen lassen.
    Er zwang sich, ihr ins Gesicht zu sehen und seinen Blick nicht wieder zu ihrem verführerischen Körper hinabgleiten zu lassen, um Dinge zu sehen, die er besser nicht sah. Er schielte beinahe von der Anstrengung.
    “Das war ein Scherz, Guy. Natürlich trage ich einen Slip.”
    Das bloße Wort “Slip” genügte, um ihn in Erregung zu versetzen. Er war ein hoffnungsloser Fall. Einen Moment lang überlegte er, ob er sie knebeln sollte, bevor sie ihn umbrachte.
    Annie lachte wieder über seinen verblüfften Ausdruck. “Beruhige dich, Guy. Ich habe das nur gesagt, weil Lacy behauptet, es mache Männer an, ihnen zu sagen, man sei nackt unter dem Kleid.” Sie wartete zwei Herzschläge lang und fragte dann: “Stimmt das?”
    “Was?” Er kam sich vor wie ein Idiot, aber er hätte wirklich gern gesehen, ob sie die Wahrheit sagte. Aus irgendeinem Grund schrie jedes männliche Hormon in seinem Körper, dass sie tatsächlich nackt unter dem Kleid war. Er ballte seine Hand zur Faust, um sie nicht an ihrem

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