Stilettos für Anfänger
heiserer Ton schlich sich in seine Stimme, als er fragte: “Du bist die ganze Nacht bei mir im Krankenhaus gewesen?”
“Natürlich.”
Sie sagte es so sachlich, als wäre alles andere unbegreiflich.
“Und da ich weiß, dass wir beide müde sind”, fügte sie hinzu, “und auch schon gegessen haben, nahm ich an, wir würden … es tun, nachdem du nun vernünftiger geworden bist. Und danach dann schlafen.”
Verzweifelt versuchte er, sie davon abzubringen. “Du redest, als wäre es so was wie Brotbacken.”
“Oh nein.” Vielsagend ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten. “Es wird viel mehr Spaß machen und sehr viel aufregender sein.”
“Versuchst du jetzt, mich unter Druck zu setzen?”
Annie runzelte die Stirn über seinen trockenen Ton. “Ich bin bereit, deine Verletzungen zu berücksichtigen.” Sie blickte auf sein Bein. “Wirst du überhaupt dazu in der Lage sein mit deinem lädierten Knie? Wir könnten in den Büchern bestimmt noch andere Stellungen finden, bei denen dein Knie nicht so belastet wird.”
Er wollte nicht, dass sie die Nase schon wieder in diese verdammten Bücher steckte. “Du wirst mir bestimmt nicht wehtun”, versicherte er ihr.
“Trotzdem fände ich es besser auf dem Bett, wo wir mehr Platz hätten. Sogar ich weiß, dass Sex eine gewisse Beweglichkeit erfordert.”
“Himmel noch mal … wir werden doch keine Akrobatik treiben!” Zumindest glaubte er das nicht. Vielleicht hatte sie auch ein Kapitel darüber gelesen?
Annie zuckte mit den Schultern. “Ich habe gelesen, dass Männer danach schlafen wollen. Also können wir auch ins Bett gehen, dann brauchst du danach wenigstens nicht noch einmal aufzustehen.”
Sie schaffte es mit jedem Atemzug, ihn noch ein wenig mehr zu kränken. “Nur ein absoluter Chauvi schläft danach ein!”
“Wirklich?”
Sie blickte so skeptisch, dass er vermutete, sie habe etwas anderes gelesen in den Büchern. “Perry würde wahrscheinlich einschlafen”, knurrte er.
“Glaubst du?” Mit nacktem Oberkörper ging sie zum Kamin, schürte das Feuer und legte Holz nach, bevor sie die gläserne Schutzwand wieder schloss.
Guy verfolgte bewundernd jede Bewegung ihrer schlanken Statur. Die Schatten im Zimmer unterstrichen jede Kurve und Wölbung ihres wundervollen Körpers.
Lächelnd kehrte sie zu ihm zurück, hob seine Krücke auf und ergriff seine Hand. “Komm. Ich helfe dir ins Bett. Dann kannst du danach gleich einschlafen.”
Guy knirschte mit den Zähnen. “Ich werde nicht einschlafen”, beharrte er.
Aber angesichts der Entschlossenheit, die sich auf ihrem Gesicht zeigte, gab Guy schließlich auf und zog sich mühsam auf die Beine. Er sagte ihr nicht, dass er wusste, er würde nicht einschlafen, weil es für ihn kein “danach” geben würde. Es ging hier nur um Annie, um ihr Vergnügen, ihre Lust und ihr Erwachen.
Er schluckte.
Er würde sie sehr sanft und behutsam in die Liebe einführen. Er war der Erfahrenere, er hatte die Kontrolle. Er würde Annie so sehr in Ekstase versetzen, dass sie nicht einmal merken würde, dass er sich zurückhielt.
Mit seinen Händen, seinem Mund und seiner Zunge würde er sie lieben, bis ihr Innerstes in Flammen stand. Und wenn sie den Gipfel erreichte, würde er sie in den Armen halten, und da sie selbst gesagt hatte, sie habe kaum geschlafen in der letzten Nacht, würde sie diejenige sein, die als Erste einschlief.
In seinen Armen.
Das würde ihm genügen müssen.
Guy blieb neben dem Bett stehen und lehnte seine Krücken an das Fußende. Es war kühl im Raum, aber das Bett war breit und sehr gemütlich. Die kleine Nachttischlampe brannte und verbreitete gedämpftes Licht im Zimmer.
Er atmete tief ein und versuchte, das Zittern seiner Hände zu verbergen. Er würde sehr behutsam mit ihr sein. Zärtlich und verständnisvoll.
Und er würde sich sehr viel Zeit nehmen.
Bevor er sich zu Annie umdrehen konnte, griff sie um ihn herum und öffnete das Band seiner Pyjamahose. Augenblicklich rutschten die auf seine Knie. “Annie!”
“Lass mich”, wisperte sie. “Ich möchte dich nackt sehen.”
Er schnappte nach Luft, aber da legte sie schon ihre Arme um ihn, und ihre warmen kleinen Hände schlossen sich um den Beweis seiner Erregung, ihre weichen Brüste pressten sich an seinen Rücken, und er war zu nichts anderem mehr fähig, als zu fühlen.
Sein Stöhnen war ein seltsam schroffer Ton in dem ansonsten stillen Raum.
An seiner Schulter spürte er Annies warme feuchte Lippen.
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