Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
hatte extra seinen Piloten aus Palermo mit dem Firmenhelikopter kommen lassen, um ihr Taormina und den Ätna aus der Luft zu zeigen.
„Sag bloß, du hast Angst.“ Cristianos Lächeln war so sündhaft sexy, dass sie einen Moment wie hypnotisiert auf seinen Mund starrte.
„Ich glaube, für heute habe ich genug Sightseeing“, murmelte Laurel leicht beschämt. Im Vergleich zu einem Flugzeug war ein Hubschrauber eine recht wacklige Angelegenheit. „Wir könnten uns doch zu Hause ein bisschen entspannen“, schlug sie vor. Bei dem Gedanken an das Castello di Vicario fing ihr Herz augenblicklich an zu rasen. Wir sind beide unersättlich, dachte sie. Ganz egal, wie viel Zeit sie im Bett verbrachten – sie konnten einfach nicht genug voneinander bekommen.
„Wir können noch nicht nach Hause zurück“, entgegnete er geheimnisvoll.
„Wieso?“
„Weil dort eine kleine Überraschung auf dich wartet, die noch nicht ganz fertig ist.“ Erst jetzt fiel Laurel auf, dass er sie in den vergangenen Tagen immer wieder unter verschiedenen Vorwänden aus dem Haus gelotst hatte. Und ein paar Mal hatte er sich zum Telefonieren zurückgezogen. Sie war davon ausgegangen, dass es sich dabei um Geschäftsgespräche handelte, aber jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher. Welche geheimnisvollen Vorbereitungen konnten zu Hause also im Gange sein?
Der Pilot zog eine letzte Schleife über dem Vulkan, bevor er Taormina anpeilte und sie eine halbe Stunde später auf dem Feld hinter dem castello absetzte.
„Wir hätten uns damals öfter solche kleinen Auszeiten nehmen sollen“, sagte Cristiano, während sie Hand in Hand über das Anwesen schlenderten. Kaum hatten sie sich auf die Terrasse gesetzt, brachte die liebenswürdige Haushälterin eine Karaffe hausgemachter Limonade mit Eis.
„Du musst dich nicht entschuldigen. Auch ich habe viel Zeit und Kraft in mein Unternehmen gesteckt“, sagte Laurel. „Aber du hast recht – wir müssen das richtige Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben finden.“ Ein lautes Hämmern ließ Laurel erschrocken den Kopf wenden. „Wo kommt denn der Lärm her?“
Cristiano trank hastig sein Glas leer und sprang vom Stuhl auf. „Das ist ein Geheimnis“, erwiderte er mit einem schelmischen Lächeln. „Komm, lass uns einen kleinen Spaziergang machen.“
Zu gerne hätte Laurel einfach am Pool gelegen, doch sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, wie viel ihm daran lag, dass die Überraschung gelang.
Sie schlugen den Weg ein, der sich durch die umliegenden Zitronenhaine zu den Ruinen des antiken Theaters von Taormina schlängelte. „Dieser Ort beeindruckt mich immer wieder aufs Neue“, sagte Laurel, als sie das Felsplateau erreichten, auf dem sich die Reste des alten griechisch-römischen Bauwerks befanden. Sie ließ sich auf eine der halbkreisförmig in den Fels geschlagenen Stufen fallen und blickte gedankenverloren auf das offene Meer. „Ich wünschte, wir könnten immer hier leben.“
„Vermisst du den Großstadttrubel nicht?“, fragte Cristiano und setzte sich neben sie.
„Nein. Aber hier zu leben wäre nicht besonders praktisch, oder?“, stellte sie bedauernd fest und strich nachdenklich mit ihrer Hand über die jahrtausendealten Steinstufen, wo schon Generationen und Generationen von Zuschauern vor ihr gesessen hatten. „Weder du noch ich könnten unsere Unternehmen von hier aus leiten“, seufzte sie. „Vielleicht kommt mir nur alles so perfekt vor, weil wir momentan nicht arbeiten.“
„Wie wär’s mit einem vernünftigen Kompromiss? Wir könnten uns zum Beispiel vornehmen, mindestens eine Woche im Monat hier zu verbringen.“
„Das ist doch nur ein schöner Traum“, entgegnete Laurel leise. „In der Realität wirst du wieder ununterbrochen im Flieger sitzen, um in den entlegensten Ecken der Welt neue Bauflächen für deine Hotels zu finden.“
„Es ist Santo, der für diesen Teil verantwortlich ist“, erklärte Cristiano und streckte lässig die Beine aus. „Während ich mich hauptsächlich um die technischen und finanziellen Belange kümmere und hier in Sizilien die Fäden zusammenhalte.“
Laurel lachte. „Kaiser Cristiano, der sich auf seinem Thron ausruht.“
„Wenn, dann König Cristiano“, entgegnete er und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und wenn du dich mir zu Füßen werfen willst, um deine Bewunderung für mich auszudrücken – nur zu.“
„Das hättest du wohl gern“, erwiderte Laurel lachend und knuffte ihn auf den
Weitere Kostenlose Bücher