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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Dale
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Bar-K-Ranch grenzten, machten dem Witwer großzügige Angebote, unter ihnen auch Jacks Vater und Großvater. Aber der alte Keene, der immer wunderlicher wurde, lehnte ab und beschimpfte die Bieter lediglich.
    Also konnten alle nur kopfschüttelnd mit ansehen, wie es mit der kleinen Bar-K-Ranch bergab ging.
    Jetzt kamen Wills drei Söhne, um die Ferien-Ranch zu übernehmen, und darüber freute sich im Ort auch keiner.
    “Die Keenes müssten eigentlich jeden Tag eintreffen”, stellte einer der Cowboys an der Bar fest. “Die werden sich noch wundern, was für Arbeit auf sie zukommt, bevor sie da wieder Gäste unterbringen können.”
    “Die werden mit allen Mitteln versuchen, Hilfe zu bekommen”, meinte Joe Bob Muskowitz, der am anderen Ende des Tresens saß. “Ihr Daddy hat hier mit allen im Ort irgendwann einmal Streit angefangen, und wahrscheinlich sind seine Jungs auch nicht besser.”
    Ernsthaft stimmten alle zu. Alle außer Jack. Obwohl es ihm missfiel, musste er widersprechen. Es war schlimm, in der Schuld eines Mannes zu stehen, den man nicht mochte. Noch schlimmer war es, wenn dieser Mann starb, bevor man diese Schuld wiedergutmachen konnte.
    “Will Keene war nicht so schlecht”, erklärte Jack.
    “Was soll das denn jetzt heißen?”
    Joe Bob blickte den fragenden Cowboy ungläubig an. “Weißt du denn nicht mehr, was letztes Jahr mit Jacks Grandpa passiert ist? Er ist doch mit seinem Pick-up verunglückt. Und Will hat den alten Austin aus dem Wagen gezogen, bevor der Benzintank explodierte. Er hat ihm das Leben gerettet.”
    “Stimmt das, Jack?”, wollte der andere wissen.
    “So ungefähr”, erwiderte Jack brummig. Er mochte es nicht, wenn alle über seine Angelegenheiten diskutierten, doch das ließ sich in einem Nest wie Hard Knox kaum vermeiden.
    “Trotzdem möchte ich nicht in der Haut von den Keenes stecken”, warf Joe Bob ein. “Wie ich höre, sind es Drillinge, und sie heißen Danny, Nicky und Tony. Süß, oder?”
    “Gegen die Vornamen habe ich nichts”, erwiderte der andere Cowboy. “Es ist der Nachname, der mich stört.”
    “Stimmt. Man darf keinem Keene trauen, weder den alten, noch den jungen.” Wieder nickten alle zustimmend.
    Jack überlegte, ob er Will Keene noch einmal verteidigen sollte. Aber wenn Will seinem Grandpa nicht das Leben gerettet hätte, würde er dieselbe Meinung wie alle anderen vertreten. Und sein Grandpa fuhr auch heute noch genauso schlecht wie damals, als er sich mit dem Wagen überschlagen hatte. Er räusperte sich. “Wir sollten uns die Jungs erst einmal ansehen. Vielleicht sind sie ganz in Ordnung.”
    “Wenn sie aus Montana kommen?” Miguel Reyes hob ungläubig die Augenbrauen. “Da ist es eiskalt, und die Leute sind bleich und verschlossen.” Wie zur Bestätigung sah er auf seine gebräunten Hände.
    “Ja, und sie reden da auch so komisch”, mischte ein anderer sich ein. “Ich habe gehört, dass sie dort …”
    Die Tür flog auf, und Dylan Sawyer, ein junger Cowboy von der XOX-Ranch, streckte den Kopf herein. “Aufgepasst, alle Mann! Die Keenes sind in der Stadt! Gerade habe ich einen staubigen Jeep aus Montana gesehen, der vor dem Café gehalten hat. Kommt, sehen wir uns die Knaben an.”
    Blitzartig leerte sich der “Sorry Bastard Saloon”, nur noch Jack saß einen Moment allein bei Rosie Mitchell, der Besitzerin, die hinter dem Tresen stand.
    Sie sah ihn an und verdrehte dann die Augen. “Das war’s wohl mit meinem Umsatz für heute. Wenigstens du bist mir treu geblieben.”
    “Freu dich nicht zu früh, Rosie.” Jack stand vom Barhocker auf und suchte aus der Hosentasche ein paar Geldscheine heraus, die er auf den Tresen legte. “Die Keenes mag ich genauso wenig wie alle anderen, aber ich zahle immer meine Schulden.”
    Und je eher er das konnte, desto besser. Er wollte ein für alle Mal mit den Keenes ins Reine kommen.
    Das “Y’all Come Café” war nur anderthalb Blocks vom Saloon entfernt, und als Jack sich dem kleinen Gebäude näherte, sah er gerade die letzten Cowboys darin verschwinden. Die Keene-Brüder taten ihm fast leid.
    Gerade wollte auch er hineingehen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung sah und sich umdrehte. Eine Frau kam vom Parkplatz her um die Ecke und führte den schönsten Wallach an der Leine, den Jack je gesehen hatte.
    Die Frau bemerkte ihn auch, und als sie sich in die Augen sahen, hätte Jack nicht einmal mehr sagen können, ob das Pferd ein Schimmel oder ein Rappe war. Sie trug eine fransige

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