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Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Titel: Stilsicher im Beruf (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hanisch , Matthias Noellke
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sollten Sie gar nicht erst reagieren. Eine solche Reaktion ist kränkend und einfach unangemessen – zumindest wenn Sie nicht gerade unter Freunden sind. Von Ihnen kann zumindest erwartet werden, dass Sie sich bemühen, das Problem möglichst unauffällig in den Griff zu bekommen.
    Beispiel
    Herr Grothe führt ein Kundengespräch und wird plötzlich von Blähungen gepeinigt. Er steht auf. „Bitte, entschuldigen Sie mich“, lässt er seine Kundin wissen. „Ja, was ist denn los? Warum gehen Sie denn?“, fragt diese verständnislos. Offenbar hat sie nichts bemerkt. „Nichts Schlimmes. Ich bin sofort wieder bei Ihnen“, versichert Herr Grothe und verlässt den Raum.
     
    Wichtig
    Blähungen sind ein Tabuthema. Es ist nicht üblich, gegenüber anderen darüber ein Wort zu verlieren. Auch nicht, wenn sie nachfragen. Erst wenn Ihr Gegenüber den Sachverhalt beim Namen nennt, sollten Sie Stellung beziehen.
    Lach- und Hustenanfälle
    Im Alltag verlieren wir selten so sehr die Beherrschung, wie wenn wir von einem Husten- oder von einem Lachanfall überwältigt werden. Hier heißt die Devise: Suchen Sie das Weite. Erklärungen müssen Sie nicht abgeben, wenn Sie diese nicht herausbringen. Sie befinden sich in einem Ausnahmezustand. Sogar wenn Sie Ihren Gesprächspartner irritiert zurücklassen, tun Sie das. Es ist allemal besser, als in Gegenwart des anderen die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Erklärungen können Sie nachliefern
    Erst wenn sich Ihr Zustand wieder stabilisiert hat, sollten Sie zu Ihrem Gesprächspartner zurückkehren. Dann können Sie ihm erklären, warum Sie ihn so fluchtartig verlassen mussten. Dabei dürfen Sie für einen Lachanfall eher wenig Verständnis erwarten. Der erweckt den Eindruck, als hätten Sie sich nichtunter Kontrolle. Außerdem schwingt immer der Argwohn mit, dass vielleicht Ihr Gesprächspartner der Anlasse für Ihren Lachanfall gewesen sein könnte. Womöglich ist es also besser, wenn Sie erklären, Ihnen sei plötzlich unwohl geworden – was ja nur halb gelogen ist.
    Erwischt Sie ein Lach- oder Hustenanfall bei einem Telefonat, sollten Sie es sehr schnell beenden. Halten Sie sich nicht mit Erklärungen auf, die Sie in einem normalen Zustand viel besser geben können. Im Ernstfall: Legen Sie auf und rufen Sie zurück, wenn sich die Lage normalisiert hat.
    Was tun bei Schluckauf?
    Ein Schluckauf ist nicht so schlimm wie ein Husten- oder Lachanfall. Sie sollten also nicht fluchtartig das Weite suchen. Und doch ist der Schluckauf eine starke Beeinträchtigung. Ein ernsthaftes Gespräch sollten Sie keinesfalls führen, solange Sie vom Schluckauf geplagt werden. Das wirkt grotesk, Sie machen sich unmöglich. Bitten Sie Ihr Gegenüber, das Gespräch kurz zu unterbrechen. Womöglich müssen Sie es auch abbrechen – wenn Sie den Schluckauf trotz aller Gegenmittel (Luftanhalten und bis zehn zählen, überlegen, was Sie gestern gegessen haben) nicht in den Griff bekommen.

Schlecht riechende Mitmenschen
    Es wird allenfalls hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, aber für viele Menschen gehört es zu den peinlichsten Situationen überhaupt: den Raum mit einem Mitmenschen zu teilen, der nicht gut riecht, ja der regelrecht stinkt. DerKerndes Problems besteht darin, dass wir unseren Mitmenschen nicht einfach so mitteilen können, dass sie übel riechen. Der Körpergeruch ist etwas sehr Persönliches, ja Intimes. Nur mit Menschen, die uns wirklich vertraut sind, können wir unbefangen darüber reden.
Das unvermeidliche Herumgedruckse
    Weil die Sache nicht offen angesprochen werden kann, drucksen wir herum. Körperlich gehen wir auf die Distanz. Manche reiben sich oft die Nase oder atmen durch den Mund. All das erhöht die Peinlichkeit noch – und zwar zunächst einmal nur für uns. Der andere ist meist völlig ahnungslos, spürt nur eine diffuse Ablehnung, die ihn vielleicht verstimmt, aber nicht peinlich berührt. Erst wenn ihm der wahre Grund aufgeht, stürzt er in einen Abgrund von Peinlichkeit. Er kann darauf gar nicht unbefangen reagieren. Er muss sich in Grund und Boden schämen. Deshalb sollten Sie nie jemanden direkt damit konfrontieren – schon gar nicht, wenn Dritte anwesend sind.
    Vielleicht meinen Sie, erst das Gedruckse mache die Sache peinlich und man sollte dem anderen beherzt zu verstehen geben, dass er nicht gut riecht. Bedenken Sie: Für den anderen gibt es kaum eine schwerere Kränkung und schärfere Ablehnung, als ihn wissen zu lassen: Ich kann Sie nicht

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