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Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Titel: Stilsicher im Beruf (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hanisch , Matthias Noellke
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Sievielleicht glauben. Denn es genügt, wenn Sie etwas äußern, was offensichtlich nicht ernst gemeint ist. Sie sprechen sozusagen mit einem inneren Augenzwinkern.
    Das können Sie schon mit Ihrer Wortwahl ausdrücken. Sie benutzen Begriffe, die nicht ganz passen oder die antiquiert sind. Zum Beispiel sagen Sie „Fernsprecher“ statt „Telefon“ oder „Reifeprüfung“ statt „Abitur“. Auch gut geeignet sind Begriffe aus einer gemeinsamen Fachsprache, die hier natürlich unangemessen sind, die Sie aber bedenkenlos einsetzen können. Denn Sie wollen ja nur eines, dem anderen klarmachen: Das ist nicht ernst gemeint.
    Erwartung durchbrechen
    Dies ist das einfachste Mittel, andere zum Schmunzeln zu bringen: Sie tun etwas Harmloses, mit dem Ihr Gegenüber nicht rechnet. In peinlichen Situationen sind die Ansprüche stark abgesenkt. Sie können mit ganz banalen Feststellungen befreiende Heiterkeit auslösen.
    Beispiel
    Herr Jäger hat einen Vortrag gehalten. Seine Assistentin versucht ihn möglichst diskret darauf aufmerksam zu machen, dass seine Hose offen steht. Dadurch macht sie die Sache erst recht peinlich. Als Herr Jäger begriffen hat, worauf die Assistentin hinauswill, wendet er sich um, schließt die Hose und fragt: „Ist Ihnen vielleicht sonst noch etwas Interessantes aufgefallen?“
    Sich selbst auf die Schippe nehmen
    Besonders wirksam können Sie Ihre Souveränität herausstellen, wenn Sie einen Scherz machen, der auf Ihre Kosten geht.
    Damit lösen Sie zugleich die Anspannung, unter der die anderen stehen. Wer es sich leisten kann, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, der fühlt sich sicher. Und je nach Situation kann sich das auch auf die anderen übertragen.
    Beispiel
    Geschäftsessen. Es werden Schalentiere serviert. Herr Franke wendet sich an seine Nachbarin: „Ob Sie es glauben oder nicht: Ich habe keine Ahnung, wie man mit diesem Besteck an das Krebsfleisch kommen soll. Ich glaube, ich würde damit nicht mal eine Nuss aufbekommen.“
    Selbstironie fein dosieren
    So erfrischend, ja erlösend es manchmal sein kann, wenn sich jemand selbst nicht ernst nimmt – übertreiben sollten Sie es auf keinen Fall damit. Erstens nutzt sich der Effekt schnell ab, wenn er zur „Masche“ wird und Sie Ihre Zuhörer ständig damit behelligen, dass Sie dieses und jenes nicht verstehen oder nicht können. Zweitens ist aber auch so, dass Sie einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen, wenn Sie sich ständig über sich selbst lustig machen.
    Wichtig
    „Mach dich nicht so klein, du bist gar nicht so groß“ ist eine der lebensklugen Maximen, die Friedrich Torberg seiner „Tante Jolesch“ abgelauscht hat. In diesem Sinn kann Selbstironie rasch zur Selbstgefälligkeit werden.
    Setzen Sie sich niemals selbst herab
    Es gibt noch eine zweite Einschränkung: Sich selbst auf die Schippe zu nehmen bedeutet nicht, dass man sich selbst erniedrigt. Vor allem in einer Situation, in der man nicht gutaussieht, wirkt es befremdlich, wenn man noch nachlegt und sich besonders schlechte Eigenschaften andichtet. So etwas findet niemand witzig, sondern es vergrößert die Peinlichkeit beträchtlich.
    Wann Sie sich Humor verkneifen sollten
    So befreiend eine scherzhafte Bemerkung manchmal sein kann, in vielen Fällen ist sie doch nicht angebracht. Im Gegenteil, Sie verschlimmern die Situation noch enorm, wenn Sie mit Humor reagieren. Das gilt vor allem für die „großen Peinlichkeiten“, die uns im nächsten Kapitel beschäftigen. Aber auch in einigen der weniger dramatischen Fälle, von denen in diesem Kapitel die Rede war, sollten Sie sich nicht von Ihrer lustigen Seite zeigen:
Immer wenn Sie etwas „verbockt“ haben, wirkt es verheerend, wenn Sie dann noch einen Scherz riskieren. Auch wenn Sie es nicht so meinen, entsteht leicht der Eindruck, als wäre Ihnen die Angelegenheit herzlich gleichgültig.
Reagiert Ihr Gegenüber auf eine harmlose Bemerkung von Ihnen peinlich berührt, ist eine lustige Aufmunterung ebenfalls nicht am Platz, sondern eher Zurückhaltung.
Ist die peinliche Situation dadurch entstanden, dass sich der andere blamiert hat, kann ein gut gemeinter Scherz nach hinten losgehen: Der andere fasst Ihre Bemerkung so auf, als wollten Sie sich über ihn lustig machen.
    Die fatale Distanz
    Humor schafft Distanz, haben wir gesagt. Das macht ihn einerseits geeignet, aus unangenehmen Situationen herauszutreten – vor allem, wenn Ihr Gegenüber darauf einsteigt und zumindest schmunzelt. Andererseits ist Humor,

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