Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)
riechen.
Körpergerüche
Wir müssen unterscheiden: Es gibt Menschen, die geraten leichter ins Schwitzen, andere sind von Natur aus mit einemnicht sehr angenehmen „Grundaroma“ ausgestattet, und wieder andere befinden sich nur ausnahmsweise und vorübergehend in einem Zustand, in dem sie nicht gut riechen – z. B. weil sie in Eile waren oder unter Blähungen leiden. In solchen Fällen gebietet es das Taktgefühl, über den unangenehmen Geruch, so gut es eben geht, hinwegzusehen. Reißen Sie sich zusammen. Peinliche Situationen zu meistern erfordert eben manchmal ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Und trösten Sie sich: Die Beeinträchtigung durch den Geruch ist am Anfang am schlimmsten und lässt dann nach.
Mangelnde Körperpflege
Etwas anders liegt der Fall, wenn es sich um ein dauerhaftes Thema handelt und die geruchlichen Emissionen Ihres Gegenübers ein tolerables Maß überschreiten. Mit einem Wort: wenn der andere einfach stinkt, weil er seine Körperpflege vernachlässigt. Dann ist es geboten, ihn auf dieses Problem diskret aufmerksam zu machen. Dies kann in einem vertraulichen Gespräch mit dem Vorgesetzten geschehen, den Sie darum bitten können. Allerdings sollten Sie das nur tun, wenn Sie ein Mindestmaß an Vertrauen in das Fingerspitzengefühl Ihres Chefs haben. Sonst kann die Aktion auch nach hinten losgehen („Müller, waschen Sie sich mal, Ihr Kollege Schulze hat sich schon bei mir beschwert …“).
Der andere sollte sein Gesicht wahren können
Je nachdem, wie der Fall gelagert ist, bieten sich unterschiedliche Methoden an, den anderen diskret aufzufordern, seine Körperpflege zu intensivieren (oder überhaupt erst fürsich zuentdecken). So könnten zwei Kollegen verabreden, in Gegenwart des Betreffenden über einen gemeinsamen „Bekannten“ zu sprechen. Das sei ja ein netter Kerl, aber leider nehme er es mit der Körperhygiene nicht so genau … Der entscheidende Punkt ist: Geben Sie dem anderen eine Chance, seine Körperpflege zu verbessern – ohne dass er sich dazu äußern muss. Das würde für ihn nämlich einen Gesichtsverlust bedeuten. Da stellen sich die meisten lieber stur.
Wichtig
Ignoriert Ihr Gegenüber jeden diskreten Hinweis auf seinen Geruch, können Sie schon ein wenig deutlicher werden. Handelt es sich um eine erhebliche Beeinträchtigung, sollten Sie das Problem offen ansprechen.
Problemfall Mundgeruch
Das Fatale beim Mundgeruch ist, dass die Betroffenen meist völlig ahnungslos sind. Sie haben es nicht an Zahnpflege fehlen lassen. Es ist keine böse Absicht oder Rücksichtslosigkeit, sie nehmen das Problem gar nicht wahr, weil sie es gar nicht wahrnehmen können. „Eigentlich“ wären sie sogar dankbar für einen diskreten Hinweis, denn durch ihren Mundgeruch haben sie ja nur Nachteile. Und doch tun wir uns ungeheuer schwer, den anderen das mitzuteilen. Das scheint sogar ein internationales Problem zu sein. In den USA gibt es einen eigenen Internetdienst, der sich darauf spezialisiert hat, Menschen anonym und diskret darauf hinzuweisen, dass sie etwas gegen ihren Mundgeruch tun sollten.
Manche Menschen behelfen sich damit, dass sie den Betroffenen scharfe Pfefferminzbonbons anbieten. Manchmal klappt es, aber viele verstehen den diskreten Hinweis nicht.
Wird Ihnen ständig „Atemfrei“ oder „Fisherman's Friend“ unter die Nase gehalten, sollten Sie etwas nachdenklich werden.
Der Trick mit der Zungenbürste
Mundgeruch entsteht häufig nicht durch mangelnde Zahnhygiene, sondern durch Ablagerungen auf der Zunge. Daher können Sie Mundgeruch am wirksamsten bekämpfen, indem Sie Ihre Zunge einmal täglich abbürsten. Dafür gibt es spezielle Zungenbürsten. Diese kann man dem Betreffenden bedenkenlos empfehlen – ganz allgemein, ohne Hinweis auf ein konkretes Problem. Ja, Sie können berichten, wie Sie selbst von dieser praktischen Bürste Gebrauch machen.
Vertraulicher Hinweis
Und doch werden Sie manchmal nicht umhinkönnen, das Problem direkt anzusprechen. Denn der andere weiß ja häufig noch immer nicht, was ihm da anhaftet. In so einem Fall kann ein Gespräch unter vier Augen weiterhelfen, wenn Sie zu demjenigen ein gutes persönliches Verhältnis haben. Machen Sie keine Staatsaffäre aus dem Problem, sondern seien Sie diskret. Ein kleiner Kunstgriff: Sie berichten, wie Sie selbst jemand auf das gleiche Problem angesprochen hat … Als allerletztes Mittel kann der anonyme wohlmeinende Hinweis in Frage kommen. Sie sollten sich aber darüber im Klaren
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