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Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Titel: Stilsicher im Beruf (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hanisch , Matthias Noellke
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sondern dass sie ihren Hinweis als „kleinen Trick“ bezeichnet. Das ist er natürlich nicht, sondern die naheliegendste Lösung des Problems. Indem sie diese zum „kleinen Trick“ erklärt, signalisiert sie Herrn Munzert, dass er die Angelegenheit nicht allzu ernst nehmen soll.
    Wichtig
    Mehr als ein wenig leiser Humor ist in peinlichen Situationen gar nicht angebracht. Das könnte sogar für Irritationen sorgen.
    Den anderen nicht verschaukeln
    Wenn Sie die Situation allzu sehr in Komische ziehen, besteht die Gefahr, dass der andere meint, Sie würden sich über ihn lustig machen. Das verschlimmert die Sache natürlich beträchtlich.
    Beispiel
    Frau Reichel eilt Herrn Munzert zu Hilfe. „Was ist denn mit der Tür?“, fragt der ratlos. „Tja, Herr Munzert“, sagt Frau Reichel gut gelaunt, „das ist eben keine gewöhnliche Tür. Das ist unser Bürosafe. Und ich erkläre Ihnen jetzt mal, wie wir den aufbekommen.“ Frau Reichel tut so, als würde sie an Zahlenrädern drehen, horcht, nickt lächelnd und öffnet die Tür: „Voilà, Herr Munzert. Der Weg zur Schatzkammer ist frei.“ Herr Munzert lächelt gequält. „Danke.“
    Denken Sie daran: Wer sich in einer peinlichen Situation befindet, der ist nicht gerade zu Scherzen aufgelegt. Vielmehr ist er verunsichert und in seinem Denken blockiert. Das erschwert es ihm einzuschätzen, wie Sie eine witzige Bemerkung meinen. Für ihn ist die Situation womöglich schonentgleist. Er bräuchte eigentlich sicheren Grund unter den Füßen. Wenn Sie mit einem mehrdeutigen Scherz seine Unsicherheit noch verstärken, fühlt er sich verschaukelt.
    Beispiel
    Bei der Begrüßung eines Kunden rutscht Herr Oschatz aus und landet auf dem Hinterteil. Ihm ist nichts passiert, er steht sofort wieder auf, seine Ohren färben sich rot. „Na, aber das nächste Mal machen Sie bitte einen Salto dazu“, erklärt sein Kunde schmunzelnd. Herr Oschatz wirft ihm einen irritierten Blick zu.
    Hätte Herr Oschatz selbst diese Bemerkung gemacht, wäre die Situation bereinigt gewesen. So bleibt zumindest das ungute Gefühl, dass sich der Kunde über Herrn Oschatz lustig macht. Unterlassen Sie unbedingt solche missverständlichen Scherze. Für den anderen wird die Situation dadurch nur noch peinlicher.
    Die Prise Selbstironie
    Derjenige, der in der peinlichen Situation steckt, darf nicht noch zusätzlich verunsichert werden. Daher ist es weniger ratsam, den anderen auf die Schippe zu nehmen als vielmehr sich selbst. Immerhin geht es ja darum, dass der andere sein Gesicht wahren kann und ihm die Gewissheit gegeben wird, seine Blamage in Grenzen zu halten. Und doch sollte man auch mit der Selbstironie eher sparsam umgehen. Wenn Sie sich allzu sehr über sich selbst lustig machen, wirkt das wiederum irritierend. Ihr Gegenüber fragt sich: Was will er mir damit sagen? Gefällt er sich in dieser Rolle? Meint er womöglich das Gegenteil? Überhaupt ist es gar nicht einfach, mit jemandem ein Gespräch zu führen, der ständig selbstironisch ist. Und um wie viel schwieriger ist das, wenn man in einer peinlichen Situation steckt.
    Dezent, doch eindeutig
    Das Einzige, was Sie erreichen wollen: Ihrem Gegenüber zu verstehen geben, dass die Lage gar nicht so schlimm ist, dass Sie ihm einen Fehler nicht übel nehmen oder über eine Blamage hinwegsehen. Die Prise Selbstironie können Sie auf zwei Arten ins Spiel bringen:
Sie machen sich ein wenig über sich selbst lustig. Damit signalisieren Sie, dass Sie sich nicht so wichtig nehmen. Das bietet sich an, wenn Ihr Gegenüber Sie unabsichtlich gekränkt hat oder Ihren Namen vergessen hat.
Sie deuten dezent an, dass Ihnen so etwas Ähnliches auch schon einmal passiert ist. Womöglich ist es Ihnen sogar noch schlimmer ergangen. Dass Sie so humorig darüber sprechen, entlastet Ihren Gesprächspartner.
    Wichtig
    Vorsicht, wenn Sie von einem ähnlichen Erlebnis berichten: Bezeichnen Sie den Vorfall bloß nicht als „Blamage“ oder sich selbst als „Trottel“. Sonst wird Ihr Gegenüber geneigt sein, das auf sich zu beziehen.
    Beispiel
    Herrn Leonhard rutscht in Gegenwart des wohlgenährten Herrn Wilberding das Wort „Dickwanst“ heraus. Herrn Leonhard ist das unsagbar peinlich. „Hören Sie, Herr Leonhard“, poltert Herr Wilberding mit gespielter Entrüstung, „so nennt mich sonst nurmeine Frau.“ Und schmunzelnd fügt er hinzu: „Und natürlich meine Mitarbeiter – hinter meinem Rücken.“
    Sich nicht zum Clown machen
    Die Selbstironie muss immer auf

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