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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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keinem Wort.
    Sie rechnete mit ungläubigem Staunen, und ungläubiges Staunen schlug ihr auch mit großen Augen und offenen Mündern reichlich entgegen, obwohl schon in den ersten Stunden nach der Schießerei Dinge geschahen, die ihren Worten zumindest einen Hauch von Glaubwürdigkeit verliehen.
    Nachdem er in einem der ersten Radioberichte von der Neuigkeit erfahren hatte, eilte Roy Closterman von seiner Praxis aus, die nur wenige Kilometer entfernt war, zum Ort des Verbrechens. Sie erfuhr, dass er draußen im Gang mit den Beamten sprach, weil einer der beiden Polizisten, die sie befragten, hinausgerufen wurde und kurze Zeit später ziemlich aufgewühlt zurückkam und verkündete, dass Closterman seine Kooperation zugesagt habe.
    Dann war da noch die Beretta, die der tote Ahriman umklammert hielt und mit der nachweislich nicht geschossen worden war. Eine rasche Überprüfung im Zentralcomputer ergab, dass der Psychiater nie eine Schusswaffe, weder diese noch eine andere, gekauft oder angemeldet hatte. Demzufolge besaß er auch keine Lizenz zum Führen einer genehmigungspflichtigen Waffe für Orange County. Sein Ruf als aufrechter und gesetzestreuer Bürger bekam durch diese Erkenntnis einige Kratzer ab.
    Was die Kriminalbeamten letztlich wahrscheinlich davon überzeugte, dass dieser Fall ein paar bizarre Aspekte aufwies, wie sie selbst in der Verbrechensgeschichte Südkaliforniens noch nie dagewesen waren, war die Entdeckung eines mit Exkrementen gefüllten Plastikbeutels im feinen, handgenähten Schulterholster des Arztes. Sogar Sherlock Holmes persönlich wäre wohl in Bedrängnis geraten, hätte er eine logisch deduzierte Erklärung für diesen verblüffenden Fund liefern sollen. Der Verdacht auf irgendeine Form neurotischer Perversion lag nahe: Der blaue Beutel wurde in eine Tüte verpackt, mit einem Etikett versehen und ins Labor geschickt, während die anwesenden Beamten Wetten bezüglich des Geschlechts und der Spezies der geheimnisvollen Person oder Kreatur abschlossen, von der dieses Beweisstück stammte.
    Martie fühlte sich eigentlich zu mitgenommen, um Auto zu fahren, aber als sie erst einmal hinter dem Steuer saß, fuhr sie so sicher wie immer, und zwar auf direktem Weg ins Krankenhaus. Ihre Hände wusch sie sich erst, nachdem sie Dusty im Warteraum der Intensivstation gefunden und von ihm erfahren hatte, dass Skeet die dreistündige Operation überstanden hatte. Sein Zustand war kritisch, er war noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen, aber er hielt durch.
    Selbst nachdem sie das erfahren hatte, geriet Martie in der Damentoilette leicht in Panik, als sie sich das Blut vom Pullover abwaschen wollte, weil sie plötzlich fürchtete, dadurch könnte die Verbindung zu Skeet abreißen und sie könnte dann nicht mehr auf mentalem Weg Kraft auf ihn übertragen. Diese an Hysterie grenzende abergläubische Befürchtung überraschte sie selbst. Aber vielleicht hatte sie, nachdem sie eine Begegnung mit dem Teufel unbeschadet überstanden hatte, auch allen Grund, abergläubisch zu sein. Sie rief sich in Erinnerung, dass der Teufel tot war – und wusch sich die Hände.
    Kurz nach elf, mehr als sieben Stunden nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert worden war, erwachte Skeet aus der Bewusstlosigkeit. Er nahm seine Umgebung deutlich wahr, war aber noch sehr geschwächt. Sie durften zu ihm hinein, allerdings nur für zwei, drei Minuten. Aber diese kurze Zeit reichte, um zu sagen, was gesagt werden musste, die wenigen Worte, die jeder Patient auf den Intensivstationen in aller Welt hört, wenn seine Angehörigen zum ersten Mal an sein Bett treten, die einfache Wahrheit, die mehr bedeutet als alle klugen Worte aller Ärzte: Ich liebe dich.
    Sie blieben in dieser Nacht bei Marties Mutter, die selbstgebackenes Brot und eine nahrhafte Gemüsesuppe auf den Tisch brachte, und als sie am Samstagmorgen ins Krankenhaus zurückkehrten, hatte sich Skeets Zustand so weit stabilisiert, dass er nicht mehr als kritisch, sondern nur noch als ernst zu bezeichnen war.
    Welches Medienecho die Geschichte schließlich heraufbeschwören würde, war an den zwei Fernsehaufnahmeteams und drei Zeitungsreportern zu erkennen, die jetzt schon ihr Lager vor dem Krankenhausgebäude aufgeschlagen hatten und ungeduldig auf Marties und Dustys Erscheinen warteten.
    *
    Mit einem Haussuchungsbefehl bewaffnet, durchkämmte ein Heer von Polizisten Mark Ahrimans Haus, eine Arbeit, die angesichts der gewaltigen Größe seines Anwesens drei volle Tage in

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