STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
waren. Das Betätigen eines weiteren Schiebeschalters führte dazu, dass ein Zylinder mit einem Zischen über Finn heruntergefahren wurde.
Barney eilte zu den drei Gefangenen, um sie von den Gurten zu befreien, mit denen sie an Feindts Maschine geschnallt waren. Richard Hunt und die beiden Jungen kauerten sich wie hypnotisiert zusammen; ihre Lippen bibberten, als ob die Zeit in den gigantischen Teströhren sie ernsthaft geschwächt hätte. Archie kämpfte gegen das starke Bedürfnis an, zu seinem immer noch benommenen Vater, der keinerlei Notiz von den Geschehnissen um sich herum zu nehmen schien, hinüberzulaufen und ihn zu umarmen. Stattdessen blieb er an seinem Platz, von wo aus er fieberhaft auf die Tastatur des Bedienpults eintippte.
»Ich werde mich nicht von ein paar ⦠Kindern überlisten lassen!«, schimpfte Feindt sichtlich aufgebracht.
»Wenn es ein Trost für Sie ist: Wir sind nicht einfach irgendwelche Kinder.« Archie lachte. »Wir sind die STINKBOMBE â eine Auswahl verdeckter Agenten des MI 6.«
»Warum STINKBOMBE ?«, fragte Feindt. »Ich meine, nur mal so gefragt, aus reiner Neugierde.«
Archie blickte kurz vom Steuerpult auf. »Das ist ganz einfach. Wir sind ein supergeheimes Team intelligenter und nahkampferprobter Kinder im Büro für obergerechte und megawichtige Beschattung der Erdbevölkerung.«
Feindt rutschte ein leises, aber anerkennendes »Oh, das ist gar nicht schlecht!« heraus.
»Jep«, meldete sich Barney zu Wort. »Erst nähern wir uns unauffällig und dann gehen wir Ihnen so richtig auf den Senkel!«
Archie wählte »Transmutation einleiten« und wurde sofort gebeten, die Zahl der Versuchspersonen und die Nummern ihrer Zylinder zu wählen. Er entschied sich für zwei Versuchspersonen, blickte vom Computer auf und sah, dass Finn sich in Zylinder Nummer vier befand, sodass er die Nummern vier und zwei wählte.
Kurz blinkte die Anweisung »Bitte gewünschte Genidentifikatoren auswählen« auf Archies Bildschirm auf, dann sah er nur noch ein Meer aus langen Reihen von Buchstaben und Zahlen.
Archie, der keine Ahnung hatte, was die Gencodes bedeuteten, fühlte, wie sein Plan zu bröckeln begann. Ãber das Bedienpult hinweg sah er, dass Feindt ihn genau beobachtete, wobei die menschliche Hälfte seines Mundes niederträchtig grinste, während die andere Hälfte froschig-unzufrieden herunterhing. Archie sah sich den Bildschirm genau an und scrollte in der verzweifelten Hoffnung, etwas zu entdecken, was für ihn einen Sinn ergab, durch die Zeichenreihen.
»Armer Master Hunt«, sagte Feindt in aufgesetzt mitfühlendem Tonfall. »Er sieht so verwirrt aus.«
»Das bin ich auch«, stimmte Archie ihm zu. »Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Soll ich Sie jetzt erschieÃen oder erst später?«
Als Archie drauf und dran war, an den Daten auf dem Bildschirm zu verzweifeln, las er die letzte Zeile des Textes. »Natürlicher genetischer Neuanordnung zustimmen.«
»Bingo!« Er entschied sich für die Option, drehte die überdimensionierte Hauptsteuerung ganz herum und stellte sie auf:
TRANSMUTATION WIDERRUFEN â ACHTUNG :
KANN SELBSTZERSTÃRUNG AUSLÃSEN
Archie stellte die gröÃte wählbare Zeitspanne auf der Startverzögerungssteuerung ein und drückte den groÃen grünen Start-Knopf. Sofort hallte eine künstliche weibliche Stimme durch den Raum. » Die Transmutation wird rückgängig gemacht in â sechzig Sekunden.«
»Oh Mann, das ist das klassische Countdown-Finale«, bemerkte Barney anerkennend. »Abgefahren!«
»Bist du verrückt geworden?«, schrie Feindt, den seine Coolness mal wieder im Stich lieÃ. »Das Rückgängigmachen einer Transmutation mit der Maschine ist noch nie getestet worden. Das Wiederherstellen aller genetischer Codes wird den Zentralrechner überlasten und den Reaktor zum Schmelzen bringen. Wenn Energie in solchen Mengen freigesetzt wird, fliegt uns hier der ganze Berg um die Ohren.«
»Super!« Archie lachte. »Ich hatte schon immer eine Schwäche für Feuerwerke.« Dann reichte er die Probe aus dem Labor über das Bedienpult und sagte: »Barney, stell das in Zylinder Nummer zwei. Schnell!«
Als Archie sich über das Steuerpult beugte, um Barney das Reagenzglas zu geben, lieà er seine drei Gefangenen einen Moment lang aus
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