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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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hatte anscheinend doch nicht gelogen und musste in seinem Zimmer sein.
    Der lange Gang wirkte in der Dunkelheit recht gespenstisch. Nur das Licht des Mondes, das aus dem Wohnzimmer schien, erhellte ihn ein wenig. Der laute Krach, der von dem alten Schrank ausging kräftigte diesen Eindruck sogar noch mehr. Langsam lief Edward durch das Wohnzimmer direkt auf seine große Schlafzimmertüre zu.
    »Ich hab Euch doch gesagt, es wird Euer Schaden nicht sein!«, sprach eine ruhige Stimme hinter ihm, als er gerade seine Hand zur Türklinke bewegte. Edwards Hand zuckte leicht und drehte sich abrupt um.
    Auf dem Sofa saß Desmond, der zwar immer noch nicht seine Fliegerkappe trug, man aber dennoch seine Narbe sehen konnte.
    Er trug keine Jacke und sein blutiges Hemd war an seinem rechten Arm hochgezogen, dadurch konnte Edward gut eine Wunde erkennen, die die Form eines Bisses hatte.
    »Tara«, flüsterte Edward leise. »Seit wann ist er da?«
    Sie antwortete nicht.
    »Tara!«
    »Oh entschuldige, habt ihr etwa mit mir gesprochen?«
    »Ja das habe ich! Seit wann ist er hier?«
    »Er hat sich gerade eben erst hier rein transportiert.«
    Edward begutachtete Desmond stumm. Sein Blick wanderte auf die Wunde.
    »Dieser verdammte Nebler hat mich übel erwischt!«, sprach Desmond leise und hielt seine Hand auf seine Wunde.
    »Was wollt Ihr?«, sprach Edward nun ernst.
    »Was ich will?«, fragte Desmond und kicherte leise. »Ich glaube, dass wisst Ihr genau.«
    »Ihr wollt mich töten!« Edwards Stimme zitterte leicht, doch er versuchte es so gut er konnte zu verbergen. Desmond wirkte kurz verwundert, doch im nächsten Moment lachte er bereits laut.
    »Warum seid Ihr hier? Und was sollte das ganze dumme Getue von Euch heute?« Edward schien nun wütend zu sein.
    »Ach wisst Ihr, ich wollte mir einen kleinen Spaß mit Euch erlauben«, meinte er vergnügt. »Sehen, ob Ihr es wirklich wert seid. Doch leider, seid Ihr nichts weiter als ein schwächlicher Angsthase.«
    Er stand auf und ging auf Edward zu. Er atmete tief ein.
    »Hört zu. Ich weiß nicht ob Ihr mit den Regeln vertraut seid. Doch ich muss Euch nun sagen, dadurch dass Ihr mich aus einer Situation gerettet habt, aus der ich alleine nicht heraus gekommen wäre, sieht es für mich wohl oder übel so aus, als ob ich ab heute Euer Stipator wäre», leierte Desmond ohne jede Emotion herunter.
    »Mein was?«, fragte Edward verwirrt.
    »Euer Stipator! Euer Beschützer, Euer ständiger Begleiter!«, Desmond musterte Edward skeptisch. »Sagt bloß, Ihr habt davon noch nie gehört.«
    »Ich glaube, so etwas schon einmal gehört zu haben. Doch was heißt das dann für mich?« fragte Edward mit leiser Stimme.
    »Das heißt, dass ich Euch von nun an dienen werde… Mehr oder weniger.«
    »Meint Ihr etwa, Ihr seid so etwas wie mein Diener, der jeden meiner Befehle befolgt? Und zwar wirklich jeden?«
    »Solange sie nicht den Befehlen von Mr. Kelvin widersprechen oder diese behindern, ja.«
    Edward dachte kurz nach, bis sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht zeigte.
    »All meine Befehle sagt Ihr? Das ist wirklich interessant.«

Kapitel Sieben – Die Kunst und das Leben
     
    Es war bereits fast Mittag, als Edward aufwachte. Langsam setzte er sich auf die Bettkante und fuhr sich erst einmal durch seine Haare. Es dauerte einen Moment bis ihm wieder ruckartig einfiel, was in der Nacht zuvor geschah. Der weiße Hund, Peter der sich in einen Waldschleicher verwandelt hatte und der riesige weiße Fuchs. Er sprang von seinem Bett auf und eilte zur Doppeltür. Doch dahinter war nur Alice, die wieder auf dem Sofa saß und auf den Fernseher sah. Desmond war nicht zu sehen.
    »Guten Morgen Onkel«, sagte sie noch etwas müde.
    Edward antwortete ihr nicht und dachte nach. Er hatte es sich nicht wieder eingebildet, da war er sich sicher. Er versuchte sich an das Gespräch zu erinnern. Er war diese Nacht hier gewesen und hat ihm erzählt, dass er ab sofort sein Stipator wäre. Dass er all seinen Befehlen Folge leisten wird. Ein leichtes Grinsen huschte über seinen Lippen. Jetzt brauchte er sich wirklich vor nichts mehr zu fürchten. Erst als Isaac ihn ansprach, wachte er aus seinen Tagträumen wieder auf.
    »Guten Morgen Sir«, sagte er gelassen. »Wo ist denn der Hund ?«
    Edward blieb erst stumm, doch dann lachte er leise. Isaac musterte ihn nur skeptisch.
    »Was ist denn so witzig?«, fragte er mit großem Misstrauen.
    »Ich hatte die ganze Zeit recht gehabt«, flüsterte er grinsend. »Dieser

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