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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Vermutlich bekommen wir später ein paar Informationen.«
    DC Bella Moy berichtete von den Aussagen der Telefongesellschaft. Vodafone hatte zwischen 22.22 Uhr und 23.00 Uhr am vergangenen Abend Aktivitäten von Michael Harrisons Handy verzeichnet, und es hatte mehrere Verbindungen zum Notruf 999 vom selben Mobiltelefon aus gegeben, doch der Anrufer meldete sich nicht und beantwortete keine Fragen.
    »Was ist mit dem Sendemast?«
    »Dazu komme ich gleich, Roy. Vodafone hat sich sehr hilfsbereit gezeigt und heute Morgen die Position des nächstens Mobilfunkmastes durchgegeben«, sagte sie.
    »Und wo steht der?«
    Ihr Gesicht verzog sich. »Das ist weniger erfreulich. Er steht in Newhaven und ist der einzige Sendemast für das gesamte Umland.«
    »Na ja, immerhin ein Hinweis. Kann es Zufall sein, dass der Ort einen Kanalhafen hat?«
    »Wir haben alle Häfen alarmiert.«
    »Welche Namen?«
    »Ashley Harper und Alexandra Huron – den hat sie vor vier Jahren in Kanada verwendet. Außerdem habe ich ihren Audi TT überprüft. Sie hat ihn unter eigenem Namen vor einem Jahr bei einem Händler in Hammersmith geleast. Immer pünktlich die Raten gezahlt. Das Gleiche gilt für ihr Haus, das ebenfalls gemietet ist. Allerdings wurde der Vertrag zum Monatsende gekündigt.«
    »Wegen der Hochzeit?«
    »Denkbar. Dann habe ich die Neuen spontan auf alle Mietwagenfirmen im Umkreis angesetzt und ihnen auch Ashley Harpers bisherige Namen genannt. Bei Harper kam nichts heraus, aber um zehn nach zwölf heute früh hat eine Frau namens Alexandra Huron bei Avis am Flughafen Gatwick eine Mercedes-Limousine gemietet. Und zwar mit einer Kreditkarte der Toronto Dominion Bank of Canada. Der Angestellte hat sie nach den Fotos eindeutig als Ashley Harper identifiziert.«
    »Die Überwachungskameras – «, sagte Grace. »Was ich – «
    Glenn Branson hob die Hand. »Wir sind schon dran und lassen sämtliche Kameras zwischen Gatwick und Newhaven ab dem Zeitpunkt, an dem sie den Wagen abgeholt hat, überprüfen.«
    »Sie hat das Haus, etwa eine Stunde bevor Sie hingefahren sind, verlassen«, sagte Grace zu DC Nicholas. »Wissen wir, wie sie zum Flughafen gekommen ist?«
    »Nein.«
    Grace schwieg. Die anderen ebenfalls. Er ließ sich den zeitlichen Ablauf des Abends und der Nacht durch den Kopf gehen: wann er bei Mark Warren gewesen war, wann er und Glenn mit Ashley gesprochen hatten. Mark Warren, der den Polizisten half die richtige Zufahrt zum Grundstück zu finden. Die Überweisung. Mark Warrens Tod. Ashley, die unter falschem Namen einen Wagen mietete.
    Nun wusste er, worauf sie aus war. Und auch, dass sie sie um jeden Preis finden mussten. Nur darauf kam es jetzt an.
    Falls es nicht schon zu spät war.
     

    84
     
     
     
    »VIER KOFFER, bist du übergeschnappt? Was ist nur los mit dir, Alex?«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass ich nicht vorhabe, deine vier beschissenen Koffer zu schleppen.«
    »Dann nehmen wir uns eben einen Gepäckträger.«
    »Und was ist mit dem Zuschlag fürs Übergepäck?«
    »Entspann dich, Vic. Wir fliegen Business Class, da sind sie großzügiger.«
    »Entspannen? Warum kannst du den ganzen Mist nicht hier lassen und dir in Sydney was Neues kaufen? Da gibt es auch Geschäfte!«
    Ashley stand in Prada-Jeansanzug und Pumps im Wohnzimmer des abseits gelegenen Häuschens in Newhaven, umgeben von ihren Koffern, die Hände trotzig in die Hüften gestemmt. Das Haus lag auf einer Anhöhe, und man blickte durchs Fenster auf die ganze Stadt und den Hafen hinunter.
    Die Seacat-Fähre glitt an der Mole vorbei aufs Meer. Ein grauer, schwülwarmer Tag. Sie schwitzte, wodurch sich ihre Laune weiter verschlechterte, und rechnete zudem jeden Moment mit ihrer Periode.
    »Ach ja?«, fragte sie in ätzendem Ton. »In Sydney gibt es Geschäfte? Und da kann man richtige Sachen kaufen?«
    »Halt die Schnauze, du blödes Weib, ich bin nicht dein Dienstbote.«
    »Fick dich! Warum sollte ich das ganze Zeug hier lassen? Das ist mein Leben.«
    »Das da?«
    Vic war kaum größer als sie, doch sie hatte ihn immer als hoch gewachsen empfunden, weil er den drahtigen, muskulösen Körper und die Persönlichkeit eines geborenen Kämpfers besaß. Auch die tätowierten Arme, der Stoppelschnitt und das raue, attraktive Gericht passten ins Bild. Er bevorzugte Militärmontur, diesmal eine Bomberjacke über schwarzem T-Shirt, eine weite Khakihose und schwarze Stiefel.
    »Du meinst, Michael ist dein Leben? Oder Mark? Diese Idioten sollen dein Leben gewesen

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