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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Mikroprozessor-Einrichtungen (inklusive 5 unabhängige VFOs, 1000 Speicherplätze, 20 Bänke, Cyberscan-Schnellscan und -suche, darunter sämtliche Mobilfunkkanäle). Die Scan- und Suchgeschwindigkeit beträgt 45 Kanäle pro Sekunde…
    Er wandte sich an Branson. »Du bist unser bester Techniker. Aber ich glaube, ich kann erraten, um was es sich handelt. Bestätigung, bitte.«
    »Das ist ein hochmoderner Scanner, ein Breitbandempfänger. So was benutzen CB-Freaks, um neue Freunde zu finden und den Polizeifunk oder Mobiltelefone abzuhören.«
    Grace nickte und wandte sich an Emma-Jane. »Haben wir Beweise dafür, dass Ashley Harper heute oder in einer ihrer früheren Identitäten je mit CB-Funk zu tun hatte?«
    »Nein.«
    Er betrachtete das Farbfoto des Scanners. Eine große silberne Kiste auf Standfüßen, vorn mit einer großen Skala und einer verwirrenden Anzahl von Tasten, wie man sie an jedem Funkempfänger findet. »Also, am Dienstagabend verschwindet ihr Verlobter. Am Mittwoch um halb zwei saust sie nach London und kauft einen Scanner für zweieinhalbtausend Pfund. Ich bitte um gute Vorschläge. Und woher zum Teufel weiß sie, wie man damit umgeht?«
    »Verzweiflung?«, wagte sich Nick Nicholas vor.
    »Glaub ich nicht.«
    »Offenbar wusste sie wirklich nicht, wo Michael ist«, meinte Bella Moy.
    Grace nickte zerstreut. Es ergab zwar einen Sinn, doch die Lösung gefiel ihm nicht.
    »Möglicherweise wusste sie, dass Michael Harrison ein Walkie-Talkie dabeihatte, und wollte mit ihm kommunizieren«, sagte Emma-Jane Boutwood. »Oder aber sie wollte hören, mit wem er kommuniziert.«
    Grace war beeindruckt. »Gut geschaltet. Irgendwelche anderen Theorien? Dann bleiben wir fürs Erste dabei. Sonst noch Fortschritte?«
    »Ja«, meldete sich Nick Nicholas. »Nachdem Sie Ashley Harpers Haus verlassen hatten, fing Joe Tindall an, die Dielenbretter aufzustemmen. Dabei entdeckten wir hinter einer Kommode einen Briefumschlag voller Quittungen – entweder war er versehentlich dahinter gerutscht oder dort versteckt worden. Die meisten Quittungen erschienen uns nicht sonderlich interessant. Bis auf die hier.«
    Sie war auf die Summe von £ 1.500 ausgestellt und stammte von einer Firma in der Maddox Street, London W1. Unter dem Namen standen die Worte: Diskrete, charmante Begleiter für jede Gelegenheit – männlich und weiblich. Zwei Daten waren aufgeführt: der vergangene Samstag, an dem die Hochzeit stattfinden sollte, und der Montag davor, an dem die Probe stattgefunden hatte.
    »Dreh sie rum, Roy.«
    Auf der Rückseite stand mit Kugelschreiber der Name Bradley Cunningham.
    Grace’ Gedanken wanderten zu der Unterhaltung, die er am Freitagabend mit Ashley geführt hatte. Sie hatte niedergeschlagen dagesessen und von ihrem Onkel aus Kanada erzählt. »Wir stehen uns sehr nahe. Er hat sich die ganze Woche freigenommen, damit er letzten Montag zur Probe kommen konnte.«
    »Sie hat einen falschen Onkel gebucht?«, fragte er verblüfft.
    »Hier ist mehr als nur der Onkel falsch, E-J erzählt es dir gleich. Aber sieh dir mal das hier an«, sagte Branson.
    Er reichte Grace ein DIN-A4-Blatt. Es handelte sich um eine gefaxte Anweisung an die Bank Hexta auf Grand Cayman Island, den Betrag von einer Million zweihundertdreiundfünfzigtausendsiebenhundertzwölf Pfund auf ein Nummernkonto bei der Banca Aliado in Panama zu transferieren. Sie war von Michael Harrison und Mark Warren unterzeichnet. Die Meldezeile lautete auf 23.25 Uhr am vergangenen Abend.
    Grace las den Text zweimal, bevor er Branson stirnrunzelnd ansah. »Etwa zwanzig Minuten, bevor er vom Balkon gestürzt ist.«
    »In der Tat.«
    Grace dachte an die Mitteilung, die er in Mark Warrens Tasche gefunden hatte. »Also hat er das Geld überwiesen, um seinem Freund das Leben zu retten. Und springt dann vom Balkon?«
    »Vielleicht hatten sie Schulden. Panama, das könnte auf eine Verbindung nach Kolumbien hindeuten, zur dortigen Mafia. Ein Darlehen, nach dessen Rückzahlung sie ruiniert waren. Worauf Mark Warren sich das Leben nahm.«
    »Eine schlüssige Theorie«, sagte Grace. »Aber die beiden haben gut verdient, das riesige Projekt in Ashdown, zwanzig Häuser, die hätten ihnen mehrere Millionen einbringen können. Warum sollte er sich wegen ein paar läppischen hunderttausend Pfund umbringen?«
    »Dann tätigt er eben die Überweisung und wird danach ermordet.«
    »Schon eleganter. Ich habe eben mit Cleo Morey gesprochen. Ein Pathologe vom Innenministerium ist unterwegs.

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