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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Risiko eingehen.
    Er zog die nasse Kappe und die Jacke aus, hängte beides an die Garderobe, lauschte nervös. Durch die Wand hörte er Marschmusik aus einem zu laut aufgedrehten Fernseher. Dann begann er seine Suche.
    Zuerst ging er ins Wohn-Ess-Zimmer, leuchtete alle Oberflächen mit der Taschenlampe ab. Er betrachtete das schmutzige Geschirr auf dem Sideboard, die zugekorkte halb volle Flasche Chianti, den Couchtisch, auf dem die TV-Fernbedienung neben einer Glasschale mit einer großen angebrannten Kerze lag. Ein Stapel Zeitschriften – GQ, FHM, Yachts and Yachting. Das rote Licht des Anrufbeantworters blinkte aufgeregt.
    Er hörte die Nachrichten ab. Eine war erst vor einer Stunde eingegangen, Michaels Mutter, mit nervöser Stimme.
    »Hallo, Michael, ich wollte nur hören, ob du wieder da bist.«
    Eine von Ashley, die sich anhörte, als riefe sie über Handy an und einen schlechten Empfang hätte. »Michael, Liebling, ich rufe nur an, falls du inzwischen zurück sein solltest. Bitte, bitte melde dich, sobald du das abhörst. Ich liebe dich so.«
    Die nächste stammte von einem Verkäufer, der den Kartenkunden von Barclays Bank ein neuartiges Darlehensprogramm anbieten wollte.
    Mark hörte sämtliche Nachrichten ab, doch es war nichts Interessantes dabei. Er prüfte beide Sofas, die Stühle, die Beistelltische und ging dann ins Arbeitszimmer.
    Außer dem iMac befanden sich auf dem Schreibtisch nur Tastatur, Funkmaus, ein fluoreszierendes Mousepad, ein herzförmiger Briefbeschwerer aus Glas, ein Taschenrechner, ein Ladegerät fürs Handy und ein schwarzer Behälter mit Stiften. Aber nicht das, was er suchte. Und es lag auch auf keinem Bücherregal oder sonst irgendwo in Michaels unordentlichem Schlafzimmer.
    Scheiße.
    Verfluchte Scheiße.
    Er verließ die Wohnung über die Feuertreppe und gelangte durch den Hinterausgang auf den dunklen Parkplatz.
    Das ist übel, dachte er bei sich, als er zu seinem Wagen zurückkehrte. Das ist wirklich übel.
     
     
    Eine Viertelstunde später fuhr er mit seinem BMW X5 Geländewagen die steile Straße neben dem Sussex County Hospital hinauf und parkte vor der Notfallambulanz. Er eilte an einigen Rettungswagen vorbei in den hell erleuchteten Aufnahme- und Wartebereich.
    Er kam an zahlreichen Menschen vorbei, die verloren auf Plastikstühlen hockten, über ihnen ein Schild: WARTEZEIT – DREI STUNDEN, durch eine Reihe von Fluren, bis er den Aufzug erreichte und in den vierten Stock fuhr.
    Er folgte den Hinweisschildern zur Intensivstation, während ihm der Geruch von Desinfektionsmitteln und Krankenhausessen in die Nase stieg. Er kam an den Verkaufsautomaten und dem Münztelefon vorbei. Zwei Schwestern standen hinter der Empfangstheke der Intensivstation, eine telefonierte, die andere sprach mit einer verzweifelt wirkenden älteren Frau.
    Er kam an vier belegten Betten vorbei, dann stand er in der Ecke, an der am Vorabend Zoe bei Josh gewacht hatte. Doch im Bett lag ein verschrumpelter alter Mann mit wirrem, weißem Haar, eingesunkenem Gesicht, leberfleckigen Wangen, voller Kanülen und Schläuchen, neben sich ein Beatmungsgerät.
    Mark musterte die übrigen Betten, keine Spur von Josh. Panik stieg in ihm hoch. Wenn sie ihn nun verlegt hatten, weil sich sein Zustand gebessert hatte? Er eilte zur Rezeption und baute sich vor der Schwester auf, die noch immer telefonierte. Sie war eine dralle, fröhlich wirkende Frau um die dreißig mit Topfschnitt und einem Schild, auf dem MARIGOLD WATTS, PFLEGESCHWESTER, INTENSIVSTATION stand. Sie schien mit ihrem Freund zu plaudern.
    Er wartete ungeduldig, stützte die Hände auf den Tresen, starrte auf die schwarz-weißen Bildschirme, auf denen jedes einzelne Bett zu sehen war, und die farbigen Displays darunter. Er trat von einem Fuß auf den anderen, um sie auf sich aufmerksam zu machen, doch sie schien nur an ihrem Abendessen interessiert.
    »Chinesisch, ich hätte Lust auf Chinesisch. Pekingente. Eins, in dem man Pekingente bekommt, mit Pfannkuchen und – «
    Endlich schien sie ihn zu bemerken. »Hör mal, ich muss Schluss machen. Ich ruf noch mal an. Ich dich auch.« Lächelnd wandte sie sich Mark zu. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Josh Anderton.« Er deutete zur Station hinüber. »Er lag da drüben – gestern noch. Ich wüsste gern, wohin man ihn verlegt hat.«
    Ihr Gesicht erstarrte, als hätte man ihr eine Überdosis Botox gespritzt. Auch ihre Stimme klang auf einmal anders, scharf und defensiv. »Sind Sie ein

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