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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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und oft bis tief in die Nacht mit Dias getrunken. Der hatte später immer wieder nachdrücklich versichert, dass Boxer keine Schuld an den Geschehnissen träfe; die nahm er offenbar allein auf sich.
    Die letzten sechzehn Monate waren nicht gnädig zu Bruno Dias gewesen. Das regelmäßige Training hatte die tiefen Sorgenfalten nicht glatt bügeln können, die sich in dem Moment in sein Gesicht gegraben hatten, als Bianca verschwunden war. Er ging zu einem Tablett und schenkte Boxer einen Whisky on the rocks und sich selbst einen Brandy ein. Sie standen vor der Glastür zu der hölzernen Terrasse.
    »Wie geht es Bianca?«, fragte Boxer.
    »Keine Fortschritte. Sie sitzt immer noch im Rollstuhl und ist von der Hüfte abwärts gelähmt«, sagte Dias und betrachtete kopfschüttelnd sein geisterhaftes Spiegelbild in der Scheibe. »Bisher hat sie auch noch nichts Zusammenhängendes geäußert. Eine psychische Blockade, hat man mir erklärt. Vielleicht findet sie da heraus. Vielleicht auch nicht. Wir tun, was wir können. Sie wurde gerade im Medical Center der UCLA in Santa Monica untersucht. Wir warten noch auf die Ergebnisse.«
    »Das tut mir leid, Bruno«, sagte Boxer und legte eine Hand auf den Rücken des hochgewachsenen Brasilianers. »Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Sie ist eine von denen, die mich immer verfolgen.«
    »Wie geht es Amy?«, wechselte Dias das Thema. »Ich dachte, sie wollte mitkommen.«
    »Leider nicht. Prüfungsstress«, sagte Boxer. »Aber ansonsten geht es ihr gut.«
    Dias sah ihn in der dunklen Scheibe an und glaubte ihm nicht.
    »Wir haben es gerade nicht leicht miteinander«, räumte Boxer ein.
    »Sei dankbar«, sagte Dias und legte einen Arm um Boxers Schulter.
    »Das sollte ich sein, ich weiß.«
    Sie schwiegen. Der Wind wehte durch die hohen Räume. Dias zog seinen Arm zurück, nippte an seinem Drink und atmete tief ein, als wollte er sich sammeln, als hätte er etwas Wichtiges auf dem Herzen, das herausmusste.
    »Ich hab es dir nicht erzählt«, sagte er, »und ich wollte es auch nicht erwähnen, weil ich dachte, du kommst mit Amy. Im letzten September hatte ich geschäftlich hier zu tun. Eines Morgens war ich am Fluss joggen. Kurz hinter dem Teatro Camões frühstückten ein paar Leute vor einem Café. Ein Typ saß für sich, trank eine bica und rauchte eine Zigarette. Weißt du, wer es war?«
    Boxer schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Diogo Chaves«, sagte Dias nickend. »Die einzige Veränderung an seinem Aussehen waren ein Schnauzer und ein Ziegenbärtchen. Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden.«
    »Hast du es der Polizei erzählt?«
    »Ich musste erst sicher sein«, erwiderte Dias. »Also habe ich jemanden von meinen Sicherheitsleuten aus Saõ Paulo kommen lassen, Cristina Santos. Sie hat alles über den Mann rausgefunden, den ich gesehen habe. Er hat eine nette Eigentumswohnung mit Blick auf den Fluss über dem Café, vor dem ich ihn gesehen habe. Er arbeitet nicht, weil er es offenbar nicht nötig hat, und hat einen anderen Namen angenommen, sein Äußeres aber zu meinem Glück nicht genug verändert.«
    »Und was willst du jetzt machen, Bruno?«
    »Ich habe ihn wiedergesehen«, wich Dias Boxers Frage aus und blickte ihn an. »Ich stand so nah neben dem Scheißkerl wie jetzt neben dir.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Es ist eine Erleichterung zu sehen, dass besudeltes Geld auch das Leben des neuen Besitzers mit einer Bitterkeit befleckt, die jener kaum begreifen kann«, sagte Dias. »Ich habe gehört, Heimweh ist noch sein geringstes Problem.«
    »So nah ist Cristina ihm gekommen?«
    »Das arme Schwein hat sich verliebt und sieht in ihr seine Retterin.«
    »Und was ist mit einem Auslieferungsantrag? Es muss doch ein Abkommen zwischen Brasilien und Portugal geben.«
    Dias ging vom Fenster weg, nippte erneut an seinem Brandy, nahm eine Zigarre aus der Schachtel neben der Anrichte mit den Getränken und setzte sich in einen weißen Ledersessel.
    »Was siehst du, wenn du mich anschaust, Charlie?«
    Wie durch ein Visier musterte Boxer ihn mit zusammengekniffenen Augen … wohlwollend.
    »Einen weltgewandten, erfolgreichen, attraktiven Mann – der zutiefst verletzt ist durch das, was seiner Tochter angetan wurde.«
    »Nicht nur verletzt, Charlie. Ruiniert. Ich bin nicht mehr der Mann, der ich war. Meine Frau weiß es«, sagte Dias. »Alle wissen es. Und weißt du, was mich ruiniert hat?«
    Boxer nickte. Nach seinen Einsätzen mit der Armee am Golf verstand er Männer besser,

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