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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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ist … ein schwerer Schlag. Rose und ich hatten unsere Differenzen. Aber wir standen auf derselben Seite. Und das wusste sie auch. Als sie einen Verbündeten brauchte, als sie Hilfe benötigte, da hat sie sich an mich gewandt.« Er seufzte. »Und ich wünschte, ich hätte sie retten können. Ich wünschte …« Er verstummte. Sah die Buntglasfenster an. »Ich wünschte, sie wäre noch hier bei uns. Ich wünschte, ich müsste jetzt nicht hier stehen und all das sagen. Letzten Endes war ich stolz, sie gekannt zu haben.«
    Danach kam noch mehr. Er sprach von Roses Engagement, ihren beruflichen Erfolgen. Donna hörte nicht hin. Das war alles bloß Bullengeschwafel. Das hatte nichts mit ihr zu tun. Oder mit der Frau, die sie ganz kurz gekannt hatte, bevor sie in ihrem Haus ermordet worden war.
    In ihrem Haus. In den wenigen Wochen, die seitdem vergangen waren, hatte sich viel verändert. Sehr viel. Donna wollte nach vorn schauen. Nicht länger ihren Körper verkaufen und ihre Wut am Rest der Welt auslassen. Sie trug jetzt Verantwortung für Ben. Sie musste auf sich achtgeben, und sei es nur ihm zuliebe. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war sie ihm das schuldig. Und Faith. Und sich selbst.
    Also war sie zum St. Quinlan’s Trust gegangen, hatte dort um Unterstützung gebeten und ein paar Kurse belegt. Sie war stolz auf sich gewesen. Das war das erste wirklich Sinnvolle, was sie seit Ewigkeiten gemacht hatte. Es lag noch ein weiter Weg vor ihr, aber der Anfang war geschafft.
    Inzwischen stand jemand anders vorn, auch ein Bulle, und hielt eine weitere Trauerrede auf Rose. Donna schaltete erneut ab. Sie war hergekommen, hatte ihr die letzte Ehre erwiesen, das reichte. Sie würde heimlich hinausschlüpfen, niemand würde es merken.
    Gerade in diesem Moment sah sie, wie Don sich nach hinten umdrehte und sein Blick auf sie fiel. Er lächelte ihr zu. Wie ertappt lächelte sie zurück.
    Jetzt würde sie wohl bleiben müssen.
    Also hörte sie zu und stand auf und setzte sich, wann immer alle anderen aufstanden oder sich setzten. Sie sang eine Hymne oder bewegte zumindest die Lippen dazu. Und während sie all das machte, überkam sie etwas. Trauer. Sie hatte noch überhaupt nicht um Faith getrauert. Nicht wirklich. Sie hatte stark sein wollen, für Ben. Aber jetzt, bei Rose, ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Rose, für die sie nur Hass übrig gehabt hatte und umgekehrt. Für die sie aber schließlich Respekt entwickelt hatte, von dem sie wusste, dass er erwidert wurde. Rose, die in ihrem Haus ermordet worden war.
    Sie begann zu weinen, ließ einen regelrechten Sturzbach an Tränen los. Eine gewaltige Flut. Sie heulte nicht, sie schluchzte nicht, sie ließ einfach nur die Tränen laufen. Saß ganz allein da, vornübergebeugt, und weinte. Um Rose. Um Faith. Um Ben. Um das, was sie aus ihrem Leben gemacht hatte.
    Irgendwann war es Zeit zu gehen. Donna erhob sich zusammen mit den anderen und versuchte, unbemerkt zu verschwinden. Aber sie konnte sich nicht bewegen. Sie holte tief Luft. Dann noch einmal. Und fühlte sich so viel besser. Sie hatte die ganze Trauer aus sich rausgespült und war wieder klar im Kopf.
    Don tauchte neben ihr auf. »Und? Wie kommen Sie so zurecht?«
    Donna versuchte zu lächeln. »Ganz okay«, sagte sie leise mit tränenbelegter Stimme.
    Eileen reichte ihr ein Taschentuch. »Nehmen Sie nur, ich habe reichlich.«
    Donna bedankte sich und nahm es.
    Gemeinsam verließen sie die Kirche.
    »Wir … wir fahren jetzt zurück nach Hause«, meinte Don. »Es gibt noch einen Empfang für Rose, aber da gehen wir nicht mehr hin.«
    »Nein«, sagte Donna.
    »Möchten Sie vielleicht mit zu uns kommen?«, fragte Eileen. »Zum Mittagessen?«
    Donna dachte an Dons und Eileens Haus. Wie warm es war, wie geborgen und sicher man sich dort fühlte. Und sie war versucht, ja zu sagen. Sehr versucht.
    Don und Donna. Ich könnte Ihre Tochter sein …
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich muss …« Ich muss es allein schaffen. Ich muss mir selbst ein Zuhause aufbauen. »Ich muss los.«
    »Na gut«, sagte Don. »Aber Sie sind bei uns jederzeit willkommen. Jederzeit. Sie haben ja unsere Nummer, rufen Sie einfach an, dann treffen wir uns mal wieder.«
    Donna nickte. »Danke.« Sie drehte sich um und ging davon.
    Aus dem Dunkel hinein ins Tageslicht.
    134 Der Tisch war gedeckt, das Brathuhn im Ofen, die Weinflaschen waren entkorkt. Sonntags übernahm Don, mit einer Flasche Bier bewaffnet, immer die Regie in der Küche und

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