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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Hänel
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steht.« Er hält die Zeitung hoch. »Der war so eindeutig gegen Atomkraft und das AKW hier, das hat der doch nicht einfach nur gesagt und lässt sich dann …« Er bricht ab, ohne seinen Satz zu beenden, und blickt verunsichert zwischen Lukas und Alex hin und her. »Meint ihr echt?«
    »Sieht verdammt so aus«, sagt Lukas nickend. »Und wahrscheinlich wurde dieser Kasten hier noch kurz vor Redaktionsschluss reingenommen, nur das Interview konnten sie wohl nicht mehr so einfach ersetzen.« Er dreht sich wieder zu Alex. »Aber was ich jetzt gar nicht mehr auf die Reihe kriege – warum erzählst du uns das alles? Vor allem mir? Du hast doch gerade noch groß rumgetönt, dass wir deinen Alten da raushalten sollen und …«
    »Das sind zwei Sachen«, erklärt Alex zur Abwechslung mal ganz ruhig. »Ich bin doch nicht blöd, Mann! Natürlich weiß ich, dass mein Alter da ganz schön rumtrickst und irgendwelche Sachen am Laufen hat, die nicht sauber sind. Wahrscheinlich hat er jede Menge Dreck am Stecken, schon klar, er ist schließlich Politiker und sonst wäre er auch schon lange nicht mehr Bürgermeister hier! Und natürlich macht er auch irgendwelche Deals mit dem AKW -Betreiber, oder was glaubt ihr, warum die uns hier ein neues Spaßbad hinbauen und die Tennishalle und alles, das machen die ja nicht einfach so, nur weil sie uns eine Freude machen wollen. Das sind klare Deals, die da laufen. Eine Hand wäscht die andere! Aber eins ist genauso sicher, Mann, wenn mein Vater wirklich irgendwas Konkretes wüsste, wo es um Menschenleben ginge oder so, dann würde er das nicht vertuschen, kapiert? So abgebrüht ist er nicht, er will möglichst viel für Wendburg rausholen, aber er würde nie riskieren, dass …« Er sieht Lukas nun direkt an. »Deshalb ist deine Verschwörungstheorie mit irgendeinem Störfall oder so was echt daneben. Und deshalb habe ich auch keinen Bock mehr auf irgendwelche Aktionen mit euch, so einfach ist das.«
    »Aber das ist doch völlig bescheuert!«, ruft Lukas. »Alles, was du jetzt gesagt hast, und die Zeitung, die du mitgebracht hast – das ist doch alles eindeutig, das passt zusammen! Du kannst doch jetzt nicht einfach sagen …« Lukas weiß nicht mehr weiter.
    »Stimmt irgendwie«, meint Jannik neben ihm. »Da hat er recht. Ich kapiere auch nicht, was du jetzt eigentlich willst.«
    Alex dreht sich ohne ein weiteres Wort um und stiefelt davon. Keine Minute später hören sie, wie die Vespa anspringt und dann vom Hof knattert.
    »Der war eben echt kurz vorm Heulen, hast du das gesehen?«, fragt Jannik. »Aber Mann«, setzt er gleich darauf hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten, »das ist echt der Hammer, was er da erzählt hat. Die Infos, die wir jetzt haben, meine ich. Was sagst du dazu?«
    »Ich hab übrigens auch noch ein paar neue Infos«, meint Lukas, ohne weiter auf Janniks Frage einzugehen. »Deshalb bin ich überhaupt vorbeigekommen. Weil ich dir noch was erzählen wollte.« Er sieht seinen Kumpel an und fühlt sich nun doch schlecht wegen dem, was er vorhin gesagt hat. »Tut mir leid wegen meiner Nummer da eben. Ich weiß auch nicht genau, was mit mir los war. Vielleicht hatte ich einfach nur Schiss, dass du mir auch noch abspringst. Also, kann ich noch auf dich zählen?«
    »Wichst du manchmal beim Duschen?«, fragt Jannik zurück und grinst. Sie klatschen die Hände zusammen. Dann schaut Lukas auf seine Uhr.
    »Ich muss los, Mann. Ich bin sowieso schon spät dran.«
    »Hä? Ich denke, du willst mir was erzählen?«
    »Mach ich auf dem Weg.« Als Jannik ihn verständnislos ansieht, setzt er hinzu: »Ich hab eine Verabredung. Aber ich nehme dich einfach mit, das ist schon okay. Also los, gehen wir!«
    Er weiß selbst nicht, warum er plötzlich die Idee hat, Jannik mit zu Hannah zu schleppen. Vor allem weiß er nicht, was Hannah dazu sagen wird. Aber es macht keinen Sinn, wenn ich weiter drum herum rede, denkt er, genauso gut kann ich auch gleich mit der Tür ins Haus fallen.
    »Pass auf«, setzt er an, während sie den Weg zum Friedhof einschlagen, von wo man hinter den alten Schrebergärten entlang fast bis an Hannahs Haus kommt, ohne irgendeine Straße passieren zu müssen. »Ich hab da was gemacht, was du noch nicht weißt. Schon klar, eigentlich hätte ich dich erst fragen sollen, aber es hat sich einfach so ergeben. Und außerdem hast du die gleiche Idee neulich auch schon gehabt …«
    Schnell erzählt er ihm alles von Hannah, ohne dass – wie er findet – Jannik irgendwie

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