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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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die Ausrüstung erhalten, die nötig ist, um ungesehen ins Lager zu kommen, und genug Waffen, um die drei unauffällig auszuschalten. Wollten wir die Begleitung der Prinzessin töten, müssten wir es mit unseren Schwertern tun. Aber das würde zu viel Aufsehen erregen, und von da an würden wir von allen Panzerreitern T’wools gejagt«, wies ihn der erste Sprecher zurecht.
    »Von allen nicht!«, warf ein anderer lachend ein. »Etliche Offiziere würden sich mit ihren Schwadronen lieber uns anschließen, als uns zu bekämpfen. Außerdem …«
    »Sei still!«, fuhr ihn der andere an. »Es gibt Leute, die können im Wind lesen, was hundert Meilen entfernt gesprochen wurde.«
    »Du meinst den Evari?« Der Sprecher zog den Kopf ein und starrte zufällig in die Richtung, in der Tharon stand.
    Wenn du wüsstest, dachte dieser grimmig. Seine Hoffnung, noch mehr zu erfahren, verflog jedoch, denn die Krieger beendeten ihre Beratung, und jeder gesellte sich wieder zu seinem eigenen Trupp.
    Auch Tharon und Rogon zogen sich zurück und wagten erst wieder laut zu atmen, als sie mehr als eine Meile zwischen sich und die Blauvioletten gelegt hatten.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Rogon nach einer Weile.
    Tharon war erleichtert, dass sein Begleiter von wir sprach. Da Rogon ebenfalls blau war, hatte er befürchtet, der junge Wardan würde sich auf die Seite der Velghaner schlagen. »Wir sollten alles tun, um dieses Schurkenstück zu verhindern. Werden die Prinzessin und ihre engsten Begleiter entführt, würde dies schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Die Banditen könnten König Arendhar erpressen, und er müsste ihnen nachgeben, um seine Ehre nicht zu verlieren. Immerhin hat er sich für die Sicherheit der Prinzessin verbürgt.«
    »Es war dumm von ihm, sie überhaupt heiraten zu wollen, und noch dümmer, ihr nur ein knappes Hundert Reiter als Geleit zu schicken«, erklärte Rogon mit säuerlicher Miene.
    Ihm passte es wenig, Grünen helfen zu müssen. Aber da die Prinzessin aus dem Westen aus freien Stücken auf diese Seite gekommen war, hatte sie Anspruch auf Schutz. Auch wenn er den Hass der Velghaner begriff, so verstand er ihre Haltung nicht. Sie waren als Gäste in Vanaraan aufgenommen worden, und das Land selbst hatte es nur T’wool und Arendhars Einsatz zu verdanken, dass es nicht ebenfalls von den Invasoren überrannt worden war.
    Daher nickte er. »Also gut! Warnen wir die Fremden vor dem geplanten Anschlag. Diese Tat ist Kriegern, die dem König von T’wool dankbar sein müssten, nicht würdig.«
    »Gesprochen wie ein Fürst!«, sagte Tharon mit einem gewissen Spott.
    Gelegentlich verfiel sein Begleiter in jenen schwülstigen Tonfall, wie er an Wardan-Höfen, aber auch bei der hohen blauen Priesterschaft üblich war. Er musste daher länger als ein paar Jahre in solchen Kreisen verbracht haben. Doch das war im Augenblick nicht wichtig. Tharon sondierte mit seinen Fähigkeiten die Gegend und suchte einen Weg, um unauffällig in das Lager der Prinzessin zu gelangen.
    »Komm mit!«, forderte er Rogon auf und schlug einen weiten Bogen um die lauernden Velghaner, um sich am späten Abend den lagernden T’woolern und Urdilern von der anderen Seite zu nähern.
    »He! Hallo, wer dort?«, rief Tharon, als er den Schein der Lagerfeuer entdeckte, an denen die Panzerreiter saßen.
    »Sagt erst, wer ihr seid!«, sagte ein Wächter, der sich nun zwischen zwei Bäumen herausschälte.
    »Zwei wandernde Barden, wenn es erlaubt ist. Mein Name ist Daar, und ich glaube, in t’woolischen Landen bekannt zu sein, und dies hier ist Rogon a’Gree, ein berühmter Sänger aus den Wardan-Landen«, gab Tharon zur Antwort.
    »Ein dreckiger Blauer also!« Der Wachtposten spuckte in Rogons Richtung aus.
    Rogons Hand fuhr zum Schwertgriff, doch Tharon umklammerte seinen Arm. »Mach keinen Unsinn! Narren gibt es unter Wardan ebenso wie unter Tawalern.«
    Er sagte es leise genug, dass der Posten es nicht hören konnte, trat dann auf diesen zu und schüttelte den Kopf. »Ich habe T’wooler stets als Männer von Ehre erlebt und wundere mich, dass sie fremde Wanderer schmähen, die nie schlecht über T’wool und seine Bewohner gesprochen haben und sogar die großen Sagas aus alten Zeiten vortragen können.«
    »Tretet näher!«, rief jemand vom Lagerfeuer herüber.
    Tharon folgte dem Ruf, während Rogon vor den Wachtposten stehen blieb.
    »Habt bitte die Ehre, Euren Namen zu nennen.«
    »Was geht das dich an?«, bellte der Mann.
    »Dann

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