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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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versunken. Irgendwie verspürte er den Reiz, die Grenze zu überschreiten, die der Große Strom darstellte, und sich die Länder am gegenüberliegenden Ufer, das die Leute dort das Goldene nannten, einmal anzuschauen.
    »Verrückter Kerl! Wenn du das tun willst, dann warte gefälligst, bis ich wieder in meinem eigenen Körper stecke«, kommentierte Tirah seine Überlegungen und brachte ihn damit zum Lachen.
    Während des weiteren Weges wagte Tharon es mehrmals, einen leichten Beschleunigungszauber anzuwenden, damit sie rascher vorankamen. Für Rogon waren es nur dünne, magische Wolken, die den schwarzen Barden und ihn einhüllten und ihn die Umgebung etwas verschwommen sehen ließen. Tirah hingegen war erfahren genug, um den Zauber einordnen zu können, und warnte ihn.
    »Daar ist niemals der schlichte Barde, als der er sich ausgibt, denn so einer würde magische Kunst dieser Art niemals beherrschen. Nach dem Ende der Götterkriege haben sich die meisten Magier Giringars ins Schwarze Land zurückgezogen. Daher habe ich den Verdacht, Daar könnte Tharon selbst sein.«
    »Der schwarze Evari?« Rogon gelang es im letzten Moment, diese Worte nicht laut auszusprechen.
    In Gedanken sah er Tirah nicken. »Genau den meine ich. Ich erinnere mich jetzt auch, gehört zu haben, dass er als Barde verkleidet durch die Lande zieht, um die Stimmung der Menschen zu erkunden. Wahrscheinlich tut er es nun wegen der grünen Prinzessin.«
    »Aber was sollen wir jetzt machen? Der Evari ist nicht gerade der Reisegefährte, nach dem ich mich gesehnt habe.«
    »Vielleicht ist es gar nicht so schlecht«, widersprach Tirah. »Über Tharon könnten wir schließlich herausbekommen, wo Sirrin steckt. Irgendwann will ich wieder ich selbst sein. Das wirst du wohl verstehen.«
    Rogon musste innerlich lachen. »Absolut!«
    »Bis dorthin wirst du dich schön unauffällig verhalten!«
    »Natürlich!« Mit einem Grinsen wandte Rogon sich an Tharon, dessen Gedanken bereits bei Elanahs Reisezug weilten. »Was weißt du über diese grüne Prinzessin?«
    »Nicht mehr, als ich dir bereits erzählt habe. Aber jetzt spare dir deinen Atem für den Aufstieg. Die Berge vor uns sind zwar nicht besonders hoch, gehen aber trotzdem in die Beine!« Das war nicht der wahre Grund. Tharon wollte einfach nur ungestört bleiben, um seine magischen Sinne wandern zu lassen. Da ein Gespräch dabei nur hinderlich war, schottete er sich ab und untersuchte magisch jene Orte, die er aufgrund gewisser Vorbereitungen geistig aufsuchen konnte. Doch was er auf diese Weise erfuhr, war herzlich wenig.
    Baron Kedellen befürchtete, noch in Vanaraan oder spätestens in Maischalh in Schwierigkeiten zu geraten. Daher hatte Arendhar sich entschlossen, seiner Braut bis dorthin entgegenzureiten.
    Aus Süd-T’wool wurde gemeldet, dass Prinz Rakkarr mit wenigen Begleitern zum König stoßen wollte, während ansonsten im Reich alles ruhig war. Tharon aber schien es die Ruhe vor dem Sturm zu sein. Bislang hatten die Priester sich offen gegen Arendhars Plan gestellt, die Prinzessin aus Urdil zu heiraten. Nun aber erwähnte nicht einmal der Oberpriester in Tawalaan diese Tatsache beim Gebet am Giringar-Tag, und das war sehr auffällig.
    ☀ ☀ ☀
    Als Magier besaß Tharon weitaus mehr körperliche Ausdauer als jeder normale Mensch, und er konnte sich zudem noch durch Magie stärken. Doch obwohl er rasch ging, blieb sein Begleiter keinen Schritt zurück. Rogon keuchte zwar, doch als Tharon ihn kurz überprüfte, stellte er fest, dass der junge Barde über beachtliche Reserven verfügte. Außerdem stärkte Rogon sich selbst, ohne dafür einen Zauber weben zu müssen. Dieser instinktive Umgang mit Magie war dem Evari unheimlich. An den Schulen im Schwarzen Land achtete man sorgfältig darauf, dass jede magische Anwendung genau kontrolliert wurde. Bei den Blauen und Violetten wurde dies zwar nicht ganz so streng gehandhabt, doch auch hier wäre nur eine exzellent ausgebildete Magierin oder ein Magier in der Lage gewesen, die eigenen Kräfte so selbstverständlich anzuwenden.
    »Weshalb ziehst du eigentlich auf diese Art durch die Lande?«, fragte Tharon, nachdem er seine geistigen Ausflüge fürs Erste beendet hatte.
    »Warum durchziehst du sie?«, antwortete Rogon mit einer Gegenfrage, bequemte sich dann aber doch zu einer Antwort. »Es erschien mir das Richtige zu sein.«
    »Mir auch«, brummte Tharon und wies nach vorne. »Wir erreichen gleich die Grenze zwischen T’wool und Maraand. Wollen wir

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