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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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schon bessere Tage gesehen, war aber in letzter Zeit ausgebessert worden, und so kamen sie gut voran. Die Panzerreiter, die sie begleiteten, sorgten weiterhin dafür, dass ihnen niemand zu nahe kam, und unterwegs standen in erträglichen Abständen Unterkünfte und Mahlzeiten bereit.
    Laisa, die aufmerksam die Umgebung musterte, bemerkte allenthalben die Spuren des Südkriegs. Flüchtlinge aus den verlorenen Ländern hatten sich in diesem Land angesiedelt und hausten in einfachen Hütten am Straßenrand. Meistens handelte es sich um schwarze Tawaler, doch sah Laisa auch etliche blaue Wardan und violette Ardhun, die in der Hoffnung hiergeblieben waren, bald wieder in die Heimat zurückkehren zu können.
    Allein der Anblick von Arendhars Panzerreitern hielt die Leute fern, und doch konnte Laisa etliche Gesprächsfetzen auffangen. Eines wurde ihr rasch klar: Beliebt waren die T’wooler hier nicht. Man machte es ihnen zum Vorwurf, gegen die grünen Angreifer aus dem Westen versagt zu haben, und um Tharons Ansehen stand es noch schlechter. Es lag eine ungute Stimmung über dem Land, die jederzeit zu Gewalttätigkeiten führen konnte, und dann würde Vanaraan im Chaos versinken.
    ☀ ☀ ☀
    Während Laisa mit ihren Schützlingen die Reise durch die rote Hälfte der Welt antrat, wartete etliche hundert Meilen weiter im Osten König Arendhar auf Tharons Rückkehr. Doch die Tage vergingen, ohne dass der Evari erschien. Für den König selbst wurde die Belastung durch die verfahrene Situation immer größer.
    Von Baron Kedellen hatte er erfahren, dass Prinzessin Elanahs Reisegruppe Lhandheralion erreicht hatte und weiterreisen wollte. Am liebsten hätte Arendhar befohlen, das Mädchen wieder über den Strom zu schicken. Doch der Eid, den er geleistet hatte, ließ dies nicht zu.
    Da es außer Tharon niemand gab, den er in dieser Situation um Rat fragen konnte, vermisste Arendhar den Evari mehr denn je. Seine Untergebenen erwarteten Befehle und wollten wissen, wie es weitergehen sollte. Aber jedes Mal, wenn er sich entscheiden musste, kämpfte Arendhar mit dem Gefühl, durch einen grundlosen Sumpf zu waten, ohne den Pfad zu kennen, der ihn wieder auf sicheres Land führen konnte. Er durfte auf keinen Fall so wirken, als würde er zaudern, denn die Menschen in T’wool waren gewohnt, von kraftvollen Herrschern regiert zu werden, die stets wussten, worauf es ankam.
    Als der Tag sich neigte, bis zu dem Arendhar auf Tharon hatte warten wollen, entschloss er sich zu handeln und wollte seinen Unteranführern eine Reihe von Befehlen erteilen.
    Doch am Abend fand er seine Halle unerwartet leer vor und wandte sich an seinen OberhofmeisterHillkenardh. »Wo ist mein Vetter Rakkarr, wo sind die Lehensgrafen und der Oberpriester?«
    Der Mann zog eine säuerliche Miene, weil er ausbaden musste, was andere ihm eingebrockt hatten. »Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät, doch Erbprinz Rakkarr bat mich, ihn zu entschuldigen. Er hat die Nachricht erhalten, seine Mutter liege im Sterben, und ist sofort aufgebrochen, um zu ihr zu eilen. Natürlich hätte er Euch vorher um Erlaubnis fragen müssen, doch der Schreck über die Botschaft war zu groß, als dass er daran gedacht hätte.«
    »Und die Lehensgrafen? Liegen deren Mütter auch im Sterben?«, fragte Arendhar verärgert.
    Sein Oberhofmeister verneinte. »So ist es nicht, erhabener König. Doch es gab Nachrichten über bevorstehende Aufstände der blauen Wardan in Syrian. Daher sind die Herren Pinkur, Remedel und Telandur aufgebrochen, um zu verhindern, dass diese Unruhen auf die nördlichen Lehensreiche übergreifen, und wollen dem Fürsten von Syrian bei der Niederschlagung dieses Aufstandes beistehen.«
    »Warum erfahre ich erst jetzt von diesen Unruhen?« Arendhars Stimme wurde schneidend.
    Dann erst begriff er, dass die Lehensgrafen gegen alle Sitte abgereist waren, ohne ihr Vorgehen mit ihm abgesprochen zu haben. Voller Zorn schlug er mit der Faust auf die Lehne seines Hochsitzes. »Wenn die Herren glauben, ohne meine Erlaubnis in die Belange anderer Reiche eingreifen zu können, werden sie ihrer Lehen verlustig gehen. Schicke Boten mit dem Befehl zu ihnen, sich sofort wieder in Tawaldon einzufinden. Sind sie nicht hier, wenn die neue Königin eintrifft, werden sie es bereuen! Doch was ist mit den beiden südlichen Lehensfürsten, den Herren Didond und Ensselom? Erwarten auch sie Aufstände?«
    Der Oberhofmeister hob bedauernd die Arme und erklärte, dass diese Herren ihn nicht ins

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