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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vollständig erstarb und beklemmendes Schweigen sich ausbreitete.
    Harold merkte nichts.
    Jonas seufzte. »Potheridge ... Ich glaube, Sie sollten jetzt gehen.«
    »Häh?« Abrupt aus seiner gedankenverlorenen Betrachtung gerissen, dauerte es einen Moment, bis Harold den verständnislosen Blick auf Jonas richtete.
    Was er dort sah, traf ihn wie ein kalter Guss. Er registrierte das Schweigen, schaute sich rasch um - und bemerkte endlich die unterdrückte Feindseligkeit, die sich gegen ihn richtete.
    Harold schnaubte. Schaute Em an, öffnete den Mund, schloss ihn gleich wieder, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und aus dem Lokal stapfte.
    »Den sind wir los, würde ich sagen.« Thompson lehnte das Brecheisen auf den Tresen. »Je weniger der Kerl uns unter die Augen kommt, desto besser.«
    Die Menge brummte zustimmend.
    Jonas schaute zu Lucifer hinüber und fing dann Edgars Blick auf. »Schenk eine Runde aufs Haus aus.« Edgar gehorchte; Jonas lächelte Em an. »Die Runde geht auf mich. Wir können solange überlegen, was wir damit anfangen wollen.«
    Sie nickte und betrachtete den Schatz, fühlte sich nach Lucifers Worten etwas ernüchtert.
    Jonas zog einen Stuhl neben sie. Phyllida und Lucifer stellten eine Bank auf die andere Seite des Tisches und schlossen sich ihnen an.
    Em ließ den Blick zwischen Jonas und Lucifer hin und her schweifen. »Ich hatte noch nie mit solchen Dingen zu tun. Können Sie mir einen Rat geben?«
    Lucifer nickte. »Ich kann den Schatz für Sie schätzen lassen. Das wird Ihnen eine bessere Vorstellung seines Wertes verschaffen. Anschließend sollten Sie ihn verkaufen, jedenfalls den größten Teil.«
    Em zog die Nase kraus. »Der Schatz ist, wie die Inschrift es gesagt hat, die Zukunft der Colytons. Er wurde dort versteckt, um uns zu helfen, wenn wir in Not sind. Wenn er wirklich so wertvoll ist, wie Sie behaupten, dann werden wir uns nur nehmen, was wir brauchen - genug, um Henry eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Einen Teil für uns, seine Schwestern ... und den Rest überlassen wir der nächsten Generation bedürftiger Colytons.«
    Lucifer nickte. »Eine rühmliche Absicht. Aber Sie können den Schatz nicht zurückbringen, jedenfalls nicht dorthin, wo Sie ihn gefunden haben. Ich würde Ihnen dringend raten, den ganzen Schatz zu verkaufen und das, was Sie späteren Generationen überlassen wollen, in Beteiligungen anzulegen. Jonas und ich können Ihnen bei der Auswahl behilflich sein. Dann müsste die nächste Generation bedürftiger Colytons nicht zu einer wilden Schatzsuche aufbrechen, die nur auf dem Glauben an eine alte Familienüberlieferung beruht.«
    Em lächelte. »Danke. Obwohl ich betonen muss, dass die Colytons die aktuelle Schatzsuche sehr genießen.«
    »Mag sein«, mischte Filing sich ein, »aber wenn so viel auf dem Spiel steht, wäre eine neuerliche Suche nicht besonders klug.«
    »Nein, in der Tat, das wäre sie nicht.« Em starrte wieder auf den Schatz. Was vor ihr lag, glitzernd und funkelnd, überstieg ihre wildesten Träume. Noch immer hatte sie Schwierigkeiten, es zu glauben, konnte es kaum fassen, dass die Jagd zu Ende war, dass all ihre flehentlichen Gebete für ihre Familie erhört worden waren.
    Em warf einen Blick zu Issy hinüber, die ebenfalls immer noch staunte, dann zu Henry, der lächelte und hin und wieder ungläubig den Kopf schüttelte.
    Nur für die Zwillinge, die den glänzenden Blick unverwandt auf die Pracht gerichtet hatten, schien alles in bester Ordnung. Denn die Mädchen, so vermutete Em, hatten die Familiengeschichte ohne jeden Zweifel und bedingungslos für wahr gehalten. In ihrer Leichtgläubigkeit hatten sie sich den Schatz wahrscheinlich genauso prächtig vorgestellt, wie er jetzt vor ihnen lag.
    Dann schaute sie Jonas an, anschließend Lucifer. »Jetzt ist der Schatz da. Wir wissen, wie er aussieht. Aber wo können wir ihn sicher verstauen?«
    »Ich kenne einen Ort.« Zu ihrer Überraschung sprach Jonas so laut, dass sämtliche Gäste in der Gaststube ihn verstehen konnten. »Wir werden den Schatz in den Gefängniszellen unter dem Gasthaus deponieren. Kein Gefangener hat ihnen je entkommen können - und niemandem ist es je gelungen, von außen einzubrechen.«

18
    »So ist es gut.« Lucifer nickte Jonas zu, als sie im Keller des Gasthauses vor einer Gefängniszelle standen und durch die Tür auf den steinernen Kasten blickten, den sie auf der Bank im Innern deponiert hatten.
    Wieder verschlossen und den prachtvollen Inhalt verbergend,

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