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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wartete er auf Ems Einwilligung.
    »Bitte.« Sie deutete auf die Truhe.
    Henry löste den steinernen Riegel zum zweiten Mal und hielt ihn offen, während Jonas das Brecheisen dirigierte, das Thompson sorgfältig in den Spalt einführte, dann ruckte und das Ende des Eisens in die Truhe stieß ... Mit einem gedehnten Geräusch, das wie ein unterdrücktes Stöhnen klang, glitt der Deckel nach oben, klappte zurück und gab den Blick frei auf ...
    ... Goldmünzen, Juwelen - Saphire, Rubine und weißes Diamantfeuer glitzerten inmitten des Haufens -, Perlenschnüre, mit Juwelen verzierte Goldpokale. Die wildesten Fantasien über einen Freibeuterschatz wurden Wirklichkeit.
    »Oh ... mein ... Gott.« Em schlug sich die Hände auf die Wangen und starrte auf die Pracht.
    Issy hatte es die Sprache verschlagen.
    Sogar die Zwillinge brachten nicht mehr hervor als ein »Oooh« und starrten mit aufgerissenen Augen in die Truhe.
    Das Schweigen im Gasthaus dehnte sich unendlich aus ... bis jemand in die Hände klatschte und Applaus erklang. Ein Hochruf auf die Colytons hallte vielstimmig durch die Gaststube.
    Plötzlich fühlte Em sich wacklig, verwirrt, benommen.
    »Setz dich.« Jonas legte ihr die Hand auf die Schulter; sie spürte eine Stuhlkante in den Kniekehlen und hätte sich beinahe fallen gelassen.
    Filing hielt Issys Hand und platzierte sie neben Em an den Tisch, auf dem der märchenhafte Schatz ausgebreitet lag.
    Em schaute auf. Jonas stand hinter ihr, sie hob die Hand und legte sie auf seine. »Danke«, sagte sie.
    Jonas lächelte stolz und zuversichtlich. Er drückte ihre Hand und ließ den Blick über den Tisch schweifen. »Ah, da kommt genau der Mann, den wir brauchen.«
    Lucifer war angekommen und betrachtete den Schatz, bevor er einen Blick auf Em warf und lächelte. »Gratulation.«
    »Danke.« Em deutete auf die Menge. »Ich muss gestehen, ich bin überwältigt, jetzt, wo wir den Schatz gefunden haben. Ich habe keine Ahnung, was wir mit all dem anfangen sollen.« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Sie richtete sich auf und betrachtete den funkelnden Haufen. »Ist das alles überhaupt echt?«
    »Oh, ich denke schon.« Lächelnd zog Lucifer die Brauen hoch. »Darf ich?«
    Sie winkte zum Einverständnis. Lucifer drehte die Goldmünzen in seinen schlanken Fingern, pickte sich funkelnde Juwelen heraus und hielte sie ins helle Licht. Brummend legte er einen besonders strahlenden Edelstein wieder in die Truhe zurück und ließ eine lange Perlenkette durch die Finger gleiten.
    Phyllida tauchte neben ihm auf. »Hör auf zu spielen. Sie sind echt, nicht wahr?«
    Lucifer schaute Em an, grinste und nickte mit glänzendem Blick. »Sehr echt sogar. Das hier sind die feinsten Rubine, die ich seit langer Zeit gesehen habe, und die Saphire sind makellos. Die Farbe der Smaragde ist ausgezeichnet, und ich kann mich nicht erinnern, jemals Perlen in solch perfekter Größe gesehen zu haben. Sie müssen sehr alt sein.«
    »Meine Großmutter hat mir erzählt, dass sie im späten vierzehnten Jahrhundert von einer spanischen Galeone geraubt wurden«, meinte Em.
    Lucifer nickte. »Das würde die Golddublonen erklären, die sich ebenfalls in einem ausgezeichneten Zustand befinden und, wie ich hinzufügen möchte«, er senkte die Stimme, »an sich schon ein nicht unbeträchtliches Vermögen wert sind. Zusammen mit dem Rest«, er deutete auf die Truhe, »könnte man für Ihren Familienschatz glatt ein Königreich hergeben.« Er fing Ems Blick auf. »Es war eine sehr gute Entscheidung, dass Sie nicht aufgegeben und ihn schließlich gefunden haben. Sonst wäre früher oder später jemand anders darauf gestoßen.«
    »Bei allen Heiligen!«
    Der Ausruf ertönte hinter Em. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl herum und erkannte Harold ein paar Schritte entfernt. Der Mann glotzte den Schatz mit offenem Mund an.
    »Das ist der Colyton-Schatz?«, brachte er schließlich mühsam hervor. »Nun, bei meiner Seele, ich hab das immer für eine törichte Geschichte gehalten, ein Märchen, das man Kindern erzählt.«
    »Das war es nicht.« Jonas’ scharfer Tonfall enthielt eine Warnung, die Harold allerdings nicht zu hören schien.
    »In der Tat.« In seinen Augen glitzerte die Gier. Er leckte sich über die Lippen, hatte den Blick auf den Schatz geheftet und rieb sich die Hände.
    Es war für jeden offensichtlich, dass er überlegte, wie er den Schatz in die Finger bekommen könnte. Nach und nach legte sich das aufgeregte Geplauder der Menge, bis es schließlich

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