Stolz und Verfuehrung
hatte, weil er seinen Traum nicht aufgeben wollte.
Einen Traum, der sich in eine noch schwankende Wirklichkeit verwandelt hatte.
Auch Jonas war heiter, fast sogar ein wenig selbstzufrieden. Jetzt, da sie ihren Schatz hatte, würde ihr neuer Wohlstand eine beträchtliche Zahl der Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, die sie bisher daran gehindert hatten, seine Werbung anzunehmen. Er hätte sich natürlich nicht daran gestört, wenn sie keinen Penny gehabt hätte - anders als sie. Und jetzt konnte sie über ein beträchtliches Vermögen verfügen, über so üppigen Reichtum, dass sie ihre Hand ohne Zögern in seine legen durfte.
Überdies waren Henrys Zukunft und die ihrer Schwestern nun gesichert, sodass sie endlich Zeit hatte, sich seinem Antrag zu widmen.
Schon bald würde sie die Stellung für ihn einnehmen können, die er sich wünschte.
Jonas war eins mit sich und der Welt, als er Em die Treppe hinauf in ihr Zimmer folgte, nachdem die letzten Gäste die Gaststube verlassen hatten und das Haus für die Nacht geschlossen worden war.
Em führte ihn direkt durch ihren Wohnraum in das Schlafzimmer. Er registrierte mit einer gewissen Genugtuung, dass ihr Zögern verschwunden war und sie es offenbar als vollkommen selbstverständlich betrachtete, dass er sich in ihrem Zimmer aufhielt.
Em verlangsamte den Schritt, blieb mitten im Raum stehen und drehte sich zu ihm. Das Mondlicht ergoss sich durch die Fenster, deren Vorhänge nicht zugezogen waren, und tauchte alles in einen perlmuttartigen Glanz. Sie musterte ihn aufmerksam, senkte dann den Blick. »Ich glaube, es wäre mir lieber, du würdest das verwahren. Wenn du nichts dagegen hast.«
Er folgte ihrem Blick und bemerkte den schweren Zellenschlüssel in ihrer Hand.
Jonas wurde vollkommen ruhig.
Die Sekunden verrannen, bevor er fragte: »Bist du dir sicher?« Er musste ganz genau wissen, ob sie ihm tatsächlich die Zukunft ihrer Familie anvertrauen wollte.
Ems Lippen glänzten im Mondlicht, als sie lächelte. »Ja, ich bin mir sicher. Bitte, nimm ihn. Du kannst ihn irgendwo im Gutshaus verstecken. Im Gasthaus gehen zu viele Leute ein und aus, ganz besonders jetzt, wo wir zahlende Gäste beherbergen.« Sie atmete tief durch und schaute ihm in die Augen. »Ich würde mich viel besser fühlen, wenn ich wüsste, dass du ihn bei dir hast.«
Jonas nahm den Schlüssel von ihrer geöffneten Handfläche. Er musterte eindringlich ihr Gesicht, und ihre Miene verriet ihm, dass ihr die Tragweite ihrer Entscheidung sehr wohl bewusst war; er ließ den Schlüssel in seine Tasche gleiten und streckte die Hände nach ihr aus.
Em schmiegte sich bereitwillig in seine Arme und umfasste seine Wangen mit ihren schmalen Handflächen, bevor sie ihm in die Augen schaute und ihn küsste. Sehnsüchtig, verweilend, verführerisch ... einladend.
Sie hatten viel zu feiern.
Er umschloss sie, schmiegte sie an sich, an sein Herz, wo sie hingehörte, erwiderte ihren Kuss ebenso sehnsüchtig und freudig wie sie.
Als wollten sie den Augenblick auskosten, den Triumph genießen, ihren Erfolg feierlich besiegeln - all das war in diesem einen Kuss enthalten.
Em begleitete ihn bei jedem Schritt, den er sie in das Herz der lodernden Flammen führte. In der Tat, dies war ein Augenblick, den es auszukosten galt, eine unvergessliche Nacht, die es zu umarmen und der es sich hinzugeben galt, um für die Wohltaten zu danken, die ihnen zuteilgeworden waren.
Der Colyton-Schatz, ja, aber auf dem Weg zu diesem Schatz war ihnen ein viel größeres Geschenk gemacht worden, etwas, was Gold und Juwelen überdauern würde und unendlich viel kostbarer war.
Em bot ihm ihre Lippen, und er nahm sie, forderte und erkundete sie hemmungslos, ließ die Zügel schießen und gab sich der Lust hin, während seine Finger sich an den Schnüren und Knöpfen ihres Kleides zu schaffen machten.
Kleider fielen zu Boden, bis ein Haufen Stoff zu ihren Füßen im Mondlicht lag.
Em war nackt, begierig und drängend. Jonas ließ zu, dass sie ihm Stiefel und Strümpfe auszog, sich vor ihn kniete und sich an seiner Reithose zu schaffen machte.
Rasch schälte er sich aus dem Hemd, dessen Knöpfe sie bereits geöffnet hatte. In ihrem Blick las er wilde Leidenschaft, aber auch Erwägungen und Erwartungen. Bevor sie ihre Wünsche wahr werden lassen konnte, befreite er sich aus seinen Hosen, ergriff sie bei den Schultern, zog sie hoch und nahm sie in die Arme.
Haut auf Haut.
Em schnappte nach Luft, die Berührung ließ ihre Sinne
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