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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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äußerst wichtige Angelegenheit mit Ihnen zu besprechen.“
    Brabourne hatte ein Gedächtnis für Gesichter und Stimmen. Er erkannte den Eindringling und runzelte die Stirn. Schließlich war die Dame die Ursache für seine gegenwärtige Zwangslage. Er winkte Burroughs weg, der sich hinter ihr herumdrückte. Mrs. Winters – mittlerweile Lady Smythe-Clyde – bekäme er nur dann aus dem Haus, wenn er sie hinaustragen ließe. Die Nackenhaare sträubten sich ihm, was ihn mahnte, sich erst anzuhören, was sie zu sagen hatte.
    Er bat sie erst dann, Platz zu nehmen, als Burroughs den Raum verlassen hatte. Dann lehnte er sich an den Schreibtisch und blickte auf sie hinab. „Eine späte Stunde haben Sie sich für Ihren Besuch ausgesucht, Lady Smythe-Clyde.“
    Sie schob die Kapuze ihres Umhangs zurück und band den Knoten auf. Der schwere Taft glitt von ihren Schultern, fiel über die Rückenlehne des Sessels und bauschte sich auf ihrem Schoß. Sie hatte hellblonde Locken, ein herzförmiges Gesicht und himmelblaue Augen. Über die Schönheit ihres fein geschwungenen Mundes waren schon viele Gedichte geschrieben worden. Ihr Abendkleid war gewagt tief ausgeschnitten, sogar für eine verheiratete Frau, und offenbarte ihre fast kindliche Gestalt. Brabourne wusste, dass unter dem flachen Busen das Herz einer Kurtisane schlug. Warum jedoch war sie hier? Ihre Annäherungsversuche hatte er doch bereits abgewehrt.
    Liebreizend lächelte sie zu ihm auf. „Bitte, Euer Gnaden, sagen Sie doch Emily zu mir. Wir werden sehr bald näher miteinander bekannt werden.“
    „Ach ja?“, murmelte er, während er sich überlegte, was sie wohl vorhatte und dass es für ihn oder das Mädchen oben sicher nichts Gutes bedeutete. Er kannte die ehemalige Mrs. Winters noch von früher. Damals war sie für ihre demonstrative Missachtung der Konventionen ebenso berüchtigt gewesen wie heute als Lady Smythe-Clyde. Die weitere Unterhaltung würde sich gewiss ähnlich vulgär gestalten.
    Sie warf den Kopf in den Nacken und ließ das glockenhelle Lachen ertönen, das ihr Markenzeichen war. Ihre Augen wurden nur wenig schmaler, als sie langsam den Kopf senkte und ihn anlächelte. „Sehr nahe sogar. Wissen Sie, wo meine Stieftochter ist?“
    Brabourne behielt sie weiter im Blick, während die Wärme, die vom Whisky herrührte, allmählich von ihm wich. „Ihre Stieftochter? Haben Sie denn eine?“
    Sie verzog die Lippen zu einem lässigen Lächeln. „Also wirklich, Euer Gnaden, es besteht kein Anlass zu derlei Spielchen.“
    Brabourne legte beide Hände auf den Tisch und beugte sich vor. „Wirklich nicht? Zwischen Ihnen und mir gibt es keinerlei Verbindung, und doch forderte mich Ihr neuer Gatte Ihretwegen zum Duell!“
    Sie lehnte sich vor, so dass das schmale Tal zwischen ihren Brüsten zu sehen war. „Aber es könnte eine Verbindung geben …“
    Brabourne betrachtete sie, fragte sich dabei, wie weit sie mit ihren Avancen gehen würde. Frauen umschwärmten ihn wegen seiner Macht und seines Reichtums. Normalerweise begnügten sie sich mit einem Nein, aber diese Frau war nun schon seit einem Monat hinter ihm her.
    Ein wenig neugierig erkundigte er sich: „Warum sind Sie eigentlich so hartnäckig? Ihr Gatte ist schon älter, hat einen Titel und ist nicht unvermögend. Reicht Ihnen das denn nicht – vor allem, wenn man Ihre Herkunft bedenkt?“
    Eine zornige Grimasse entstellte ihre kindliche Schönheit, doch gleich darauf glätteten sich ihre Züge. „Mein Gatte ist nicht der Duke of Brabourne, einer der einflussreichsten Männer im ganzen Königreich.“ Sie machte eine Kunstpause und fuhr sich mit ihrer kleinen rosa Zunge über die Unterlippe. „Noch gilt er als Englands bester Liebhaber, als Mann, den jede Frau unwiderstehlich findet – und das nicht nur im Bett.“
    Brabourne krampfte sich der Magen zusammen. Ironisch neigte er den Kopf, um ihr Kompliment entgegenzunehmen.
    Sein Vater hatte ihn immer nur als Erben des Titels betrachtet. Seine Mutter hatte sich überhaupt nicht um ihn gekümmert, da die Zahl ihrer Liebhaber legendär war und sie ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchten.
    Da er aber mehr sein wollte als der Inhaber eines Titels und der Besitzer großer Reichtümer, hatte er sich in der Kunst der Liebe geschult. Er hatte einen Mann aus sich gemacht, den eine Frau so schnell nicht vergaß, und wenn es dadurch geschah, dass er ihr mehr Freuden schenkte, als sie je für möglich gehalten hatte, war ihm das auch recht. Sie würden sich

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