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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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nicht da. Der ist doch seit gestern im Urlaub. Spanien, glaub ich. Als Hausmeister scheint man ja ordentlich zu verdienen“, antwortete sie. „Da solltest du am Besten die Feuerwehr rufen. Oder noch besser die Polizei. Die wissen bestimmt, was zu tun ist. Warte. Ich ruf mal an. Dann musst du nicht so weit hochlaufen.“
    Max hörte, wie sich ihre schlurfenden Schritte entfernten. Nach nur wenigen Augenblicken war sie zurück.
    „Das Telefon geht nicht. Auch nicht das Handy, das Dörthe mir zum Geburtstag geschenkt hat. Ich versteh das nicht. Das Handy hat doch gar nichts mit unserem Sicherungskasten und mit dem Strom zu tun. Das funktioniert doch mit Batterien oder hab ich da was falsch verstanden? Immer dieser neumodische Kram“, schimpfte sie aufgebracht.
    Max lief die Treppe bis zur dritten Etage hoch und kniete sich vor die Aufzugtür.
    „Charly? Hörst du mich? Der Hausmeister ist nicht da. Der Strom im gesamten Haus ist ausgefallen. Die Polizei kann ich nicht rufen. Das Telefon funktioniert nicht.“
    „Max, hol mich hier raus! Ich hab Angst!“ Charlys Stimme hörte sich wie ein Wimmern an.
    In seiner Verzweiflung zog und zerrte Max an den Aufzugtüren. Ihm war klar, dass er sie nicht öffnen konnte. Umso erstaunter war er, als er spürte, dass sich die Türen leicht zur Seite bewegt hatten. Max spürte eine enorme Kraft in sich wachsen. Er versuchte es noch einmal. Wieder ein Stück. Nun war der Spalt bereits so groß, dass er mit seinen Fingern hinein fassen konnte. Die Türen bewegten sich immer weiter und es fiel ihm immer leichter, sie auseinander zu drücken.
    „Charly? Ganz ruhig. Versuch dich hochzuziehen. Warte. Hier sind meine Hände. Ja, gut so.“ Max zog seine Freundin Zentimeter für Zentimeter aus dem Fahrstuhlschacht. Ein letzter Ruck und sie saß vor ihm auf dem Flurboden. Erleichtert schloss er sie in seine Arme.
    „Sag mal, machst du heimlich Kraftsport?“ Charly sah ihn erstaunt an. „Also, ich hätte die Tür nicht aufbekommen.“
    „Du weißt, dass ich Handball spiele. Klar hab ich da ein wenig Kraft, aber die Tür hätte ich normalerweise auch nicht öffnen können. Ich hab keine Ahnung, wie ich das gemacht hab. Es ging ganz einfach. Oma Weinhaupt?“, rief er nach unten. „Können Sie kurz auf Charly aufpassen, damit ich meine Jacke holen kann? Ich werde sie nach Hause begleiten. Nach all dem, was grade passiert ist, sollte sie nicht alleine gehen.“
    Max begleitete seine Freundin zum Haus ihrer Eltern und wartete davor, bis sie die Haustür hinter sich geschlossen hatte. «
    *
    Wulf ging vorsichtig zu Werk, damit das brüchige Papier nicht noch mehr einriss beim Vorlesen. Die Kapuze seines braunen Umhangs war ihm vom Kopf gerutscht und gab ein uraltes, verwittertes Gesicht preis. Wulf nahm einen weiteren Schluck Met aus dem Humpen und las weiter.
    *
    Thomas und Daniel schlichen gebückt um die Tanksäule und beobachteten den Kassierer, der gelangweilt in einer Sportzeitung las. Um diese späte Nachtzeit rechnete er nicht mehr mit viel Kundschaft. Seufzend blickte er auf seine Uhr. Fast zwei. Noch vier Stunden, bis seine Schicht vorbei war. Er freute sich schon auf seinen Schlummertrunk, sein warmes Bett, in dem Ellen auf ihn wartete und auf den freien Tag, den sie gemeinsam verbringen wollten.
    Er bemerkte die beiden vermummten Gestalten erst, als das Summen der elektrischen Schiebetür ihren Eintritt in die Verkaufshalle kundtat. Die Tür hatte er vor wenigen Minuten geöffnet, damit die Putzfrau den Raum betreten konnte. Normalerweise wurden die Kunden um diese Uhrzeit über den Nachtschalter bedient und die Tür war verschlossen. Da er aber viel zu bequem war, öffnete er die Schiebetür stets einige Minuten vor dem Eintreffen der Reinigungskraft.
    Wie gewohnt wollte er seine späten Kunden begrüßen, als ihn die Aufmachung der beiden erstarren ließ. Ein Überfall. Das war nun schon der Dritte, den er miterleben musste. Sein Chef hatte Anweisung gegeben, sich in solchen Fällen nicht zu wehren, um die Verbrecher nicht gegen sich aufzubringen. Geld und Waren konnten ersetzt werden. Sie waren versichert und kein Menschenleben wert.
    Schon richtete einer der Räuber eine Pistole auf ihn.
    „Scheiße!“, fluchte der Kassierer verhalten und hob instinktiv die Hände. Mit dem nahen Feierabend war es wohl vorbei.
    „Geld raus! Sofort!“ Thomas bemühte sich seinen Kopf gesenkt zu halten, damit er von der Überwachungskamera nicht erfasst werden konnte. „Los! Wird’s

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