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Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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lachten – trollartiges Keckern und Kichern. Wir bogen nach rechts, dann wieder nach links und tauchten unter ein Dach aus kahlen Ästen. Die Straße sah aus, als wäre sie zuletzt in den Fünfzigern geteert worden. Rechts und links ragten schwarze Bäume in einen eisengrauen Himmel auf. Bald würde es dunkel sein.
    »Musste das sein?« Ich drückte den Deckel wieder auf meinen Milchshake, der abgegangen war, weil ich den Becher verbeult hatte. »Ich meine, unbedingt?«
    »Die Straßen haben sich verändert.« Christophe drehte das Lenkrad wieder scharf herum, und wir kamen in eine holprige Einfahrt. »Ich habe es wirklich erst wiedererkannt, als ich den Wasserturm gesehen habe. Na dann, Jungs, alles aussteigen! Die Garage ist nicht abgeschlossen. Bobby, mach das Tor auf, wenn ich bitten darf!«
    Die Jungen hinten krabbelten eilig aus dem Wagen, und ich griff nach meinem Türhebel. Das Haus war schmal, mit weißer Verkleidung und einem Spitzdach. Es besaß eine vollverglaste Veranda, und in dem handtuchgroßen Vorgarten türmte sich altes Laub. Die Straße war ruhig und hatte diese Aura vornehmer Schäbigkeit, wie sie die meisten richtig alten teuren Viertel umgab. Ich hätte wetten können, dass die Leute hier zu Weihnachten dekorierten wie die Irren und Versammlungen einberiefen, wenn jemand sein Laub nicht rechtzeitig harkte. Dieses Grundstück musste ihnen echt ein Dorn im Auge sein.
    »Dru.« Christophe packte mein Handgelenk sehr fest. Seine Finger waren warm und hart. Leider hatte das zur Folge, dass mein Milchshake-Rest bedrohlich schwappte. »Du bleibst!«
    Ein dunkler Spalt öffnete sich vor der Kühlerhaube. Shanks zog das Garagentor hoch, als wöge es nichts. Mit der freien Hand winkte er Christophe herein und grinste, dass seine weißen Zähne blitzten.
    Nachdem der Motor ausgestellt war, schien die Stille betäubend. Allerdings war sie vertraut, denn ich hatte sie jedes Mal erlebt, wenn Dad vor einem unserer neuen vorübergehenden Zuhause parkte.
    »Du solltest dein Zimmer heute Nacht lieber mit Schutzzaubern sichern«, riet Christophe, der die Schlüssel aus dem Zündschloss nahm. »Und zieh dich zum Schlafen nicht aus!«
    Das hatte ich sowieso nicht vor. »Klar.«
    »Ich schlafe vor deiner Tür.« Er warf mir einen Seitenblick zu, so dass seine Augen wie blaue Feuer in der Dämmerung wirkten, denn Shanks schloss das Garagentor wieder. Zu den Seiten war knapp genug Platz, um die Wagentüren zu öffnen. Die Garage war vollkommen leer. »Hast du verstanden?«
    Ich würde keinen Penny darauf verwetten, dass ich derzeit irgendetwas verstand. Ich war müde, mir tat von der Aufregung und dem stundenlangen Sitzen alles weh, und mein Magen nahm mir das viele Fastfood übel. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal das Schulessen vermissen würde – oder mir meine Mahlzeiten selbst zu kochen. Aber jetzt tat ich es. »Ich schätze schon«, antwortete ich und wollte meine Hand zurückziehen. »Lass mich los!«
    »Nicht bevor ich sicher bin, dass du begriffen hast. Ich habe deine Mutter nicht verraten, Dru. Das … das ist einfach ausgeschlossen.«
    Aha. Das war es, wovon er redete? »Ist ja gut, Christophe! Im Moment bin ich mir ziemlich sicher, dass du es nicht warst.«
    Graves klopfte an das halboffene Fahrerfenster. »Hey, Christophe, machst du mal den Kofferraum auf?«
    Widerwillig ließ Christophe mich los, und ich riss an dem Türhebel. Dibs hatte bereits die Tür seitlich in der Garage geöffnet, die in eine Art Wirtschaftsraum führte. Warmes elektrisches Licht strömte heraus, als er den Schalter umlegte.
    »Es riecht okay«, stellte der blonde Wolf fest, »als wäre schon eine ganze Weile keiner hier gewesen. Aber die Lichter sind an.«
    »Alle Zimmer müssen überprüft werden.« Christophe schwang sich elegant aus dem Wagen, während ich meine Tasche herauswuchtete und die Tür zuknallte. »Robert?«
    »Bin dabei.« Shanks sprang die Stufen hinauf und drängte sich an Dibs vorbei. »Aus dem Weg, Dibby! Lass die Profis ran!«
    Dibs schnaubte. »Sag mir Bescheid, wenn ich pinkeln darf!«
    Das hätte auch von mir kommen können. Ich ging auf die helle Tür zu. »Wann sind wir in der Schola? Ich meine, in der anderen Schola?«
    »Morgen, am frühen Nachmittag. Ich will am Tag ankommen, und ich möchte, dass alle dich sehen. Auf diese Weise bist du sicherer.« Christophe trat einen Schritt vor. Die Spannung in der Luft war so erdrückend, dass ich stehen blieb und mich umsah.
    Graves stand hinten am

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